Wen der Ex-Kanzler heiraten will: Die Braut, die sich was zutraut
Kennengelernt haben sollen sich die beiden im Kanzleramt, da war er dort noch der Chef. Nun ist bekannt geworden, dass Helmut Kohl die 35 Jahre jüngere Maike Richter zu heiraten beabsichtigt.
atent schaut sie aus. Typ Beamtin mit Perlenkette, praktische Frisur, blitzgescheit. Vielleicht war es das, was ihm gleich an ihr gefallen hat. Kennengelernt haben sollen sich die beiden im Kanzleramt, da war er dort noch der Chef, und sie arbeitete in der Wirtschaftsabteilung. Aber erst ein paar Jahre später sind sie ein Paar geworden, nachdem seine erste Frau gestorben war. Nun ist bekannt geworden, dass Dr. Helmut Kohl, 78, die 35 Jahre jüngere Dr. Maike Richter zu heiraten beabsichtigt. Die Volkswirtin würde damit die zweite Ehefrau des Exkanzlers.
Es ist wenig bekannt über die Braut, die sich das zutraut. Von ihrem Job im Bundeswirtschaftsministerium hat sich die 43-Jährige derzeit freistellen lassen. Grund ist der Gesundheitszustand ihres Lebensgefährten. Kohl war nach einer Knieoperation vor sieben Wochen erneut gestürzt. Laut Bild-Zeitung soll er dabei ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben, das operiert werden musste. Das Blatt schreibt von "konsequenten Reha-Maßnahmen", bei denen seine "kluge und erfolgreiche Lebensgefährtin" ständig an seiner Seite sei. Manches deutet darauf hin, dass die Sache mit der Hochzeit eilt.
Maike Richter stammt aus dem Siegerland. Sie arbeitete zunächst am Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, 1994 wechselte sie ins Kanzleramt. Nach Kohls Wahlniederlage 1998 arbeitete sie unter anderem für die Wirtschaftswoche sowie für den Unions-Finanzexperten Friedrich Merz. Als dieser sich in der CDU-Spendenaffäre gegen seinen früheren Förderer Kohl wandte, wechselte sie ins Bundeswirtschaftsministerium. Die Loyalitäten waren womöglich schon damals klar. Im April 2005, zu Kohls 75. Geburtstag, traten die beiden erstmals als Paar auf.
Nun soll also geheiratet werden. Ein rauschendes Fest wird das Paar vorerst jedoch kaum feiern können. Der Bräutigam kann laut Bild derzeit kaum sprechen, außer seinen Ärzten, den Söhnen Peter und Walter sowie Maike Richter darf niemand zu ihm. Das Blatt zitiert einen nicht näher bezeichneten "Vertrauten" mit den Worten, dass Kohl Richter so bald wie möglich heiraten wolle, zeige, wie "optimistisch der Altkanzler" sei, "was seine eigene Gesundheit angeht".
Womöglich wollen die beiden auch klare Verhältnisse schaffen, damit es ihnen nicht ergeht wie einst Franz Josef Strauß. Weil der CSU-Vorsitzende mit seiner 30 Jahre jüngeren Freundin nicht verheiratet war, durfte die nach Strauß Zusammenbruch 1988 nicht einmal an sein Sterbebett. Auch beim Erbe ging sie leer aus. Warum sollten Kohl und Richter etwas anderes tun als tausende andere Paare auf dem letzten gemeinsamen Stück Lebensweg?
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