Gesundheitswirtschaft : Welcome Kranke und Bettlägerige
Endlich sieht das Ruhrgebiet Licht am Ende des Tunnels aus Arbeitslosigkeit und Bevölkerungsschwund: Die Kranken sollen kommen! Hier sollen Gebisse gerichtet, Krebs geheilt und Alte gefördert werden. Das heißt, aus der Not eine Tugend zu machen und dürfte auch nicht schwer fallen, schließlich gibt es zwischen Duisburg und Dortmund 130 Krankenhäuser, 9.000 ÄrztInnen und über fünf Millionen Menschen mit Wehwehchen und echten Krankheiten.
KOMMENTAR VONANNIKA JOERES
Um bundesweit zahlende PatientInnen anzulocken und nicht auf Revier-Hypochonder angewiesen zu sein, muss aber mehr passieren. Denn die Idee ist leider nicht besonders einzigartig: Auch Hamburg, Berlin und München rufen sich zurzeit zur Modellregion Gesundheitswirtschaft aus, auch sie setzen auf Spitzentechnologien und innovative Produkte und Dienste für Alte.
Deshalb muss im Ruhrgebiet mehr passieren, als die vorhandenen OP-Säle und KieferchirurgInnen zu vernetzen. Alles zusammen verschreiben, was schon existiert, bedeutet noch lange kein neues Rezept. Im bisherigen Masterplan, zumindest in der Version I, spielt aber zum Beispiel die alternative Medizin wie Akkupunktur nur eine winzige Rolle, obwohl diese mittlerweile sogar von den Krankenkassen anerkannt ist. Diese Sparte haben die drei konkurrierenden Metropolen ebenfalls noch nicht für sich entdeckt – Zeit, dieses Licht zu sehen.