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Weiter Unruhe in Nepal

Kathmandu/Neu Delhi (afp) - In Nepal haben am Dienstag über 2.000 Anwälte 96 Gerichte einschließlich des Obersten Gerichtshofs boykottiert, um die Freilassung von Anwälten und Journalisten zu erzwingen. Wie der Nepalesische Anwaltsverband (NBA) mitteilte, hatte er zu dem Streik aus Solidarität zu der Demokratiebewegung in Nepal aufgerufen. Seit dem Wochenende fordern Demonstranten in verschiedenen Städten des Himalaya-Staates die Einführung eines Mehrparteiensystems. Unterdessen wurden in der indischen Hauptstadt Neu Delhi 400 Nepalesen und Inder festgenommen, als sie versuchten, die nepalesische Botschaft zu stürmen.

Am Sonntag und am Montag war es in Bharatpur 90 Kilometer südlich von Kathmandu und in Bhaktapur 20 Kilometer östlich der Hauptstadt zu Demonstrationen mit mehreren Toten gekommen. Nach Augenzeugenberichten kamen mindestens 18 Menschen um, als die Polizei in die Menge schoß. Am Dienstag fürchteten die Behörden immer noch Unruhen. Nach Angaben der Lehrerschaft blieben Universitäten und Schulen im Kathmandu -Tal geschlossen, während sich das öffentliche Leben ansonsten wieder normalisiert hatte. Unterdessen setzten der nepalesische Außenminister N. B. Shah und sein indischer Amtskollege S. K. Singh die Gespräche über die Beilegung eines fast einjährigen Handelssteites in Neu Delhi fort. Der Grund für den Streit ist die Aufkündigung von Handelserleichterungen für Nepal durch den früheren indischen Ministerpräsidenten Rajiv Gandhi sowie die Schließung von fast allen Grenzübergängen zwischen beiden Ländern. Der Binnenstaat Nepal wurde dadurch wirtschaftlich praktisch gänzlich von der Außenwelt abgeschlossen.

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