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Weihnachten für umme (16)Rodeln bei Schnee geht immer

taz-Adventskalender: Wenn der Schnee mal liegen bleibt, herrscht Sodom und Gomorra auf Berlins Grün- bzw. Weißflächen. Und das ganz kostenlos.

Wo ein flacher Hügel ist, ist in Berlin auch ein Schlitten meist nicht weit Foto: Christoph Soeder/dpa

Die taz Berlin sucht in Zeiten von Inflation und Energiekrise Türchen für Türchen nach Wegen, wie es ganz ohne Geld etwas werden kann mit dem ach so besinnlichen Fest

Es schneit, es schneit, das müsst ihr einfach sehen. Kommt mit, kommt mit, wir wollen rodeln gehen.“ Sätze, die von Berliner Kindern wahrscheinlich viel öfter im Musikunterricht gesungen werden, als tatsächlich ausgesprochen, und das hat nichts damit zu tun, dass „die Jugend von heute“ vermeintlich nur vor dem Bildschirm hockt. Denn es ist weitläufig bekannt, dass der Klimawandel für immer wärmer werdende Winter sorgt.

Wenn es dann aber doch mal anfängt in der Großstadt zu schneien und der Schnee sogar liegen bleibt, herrscht Sodom und Gomorra auf Berlins Grün- bzw. Weißflächen. Dies führte vergangenen Winter sogar zu einem Polizeieinsatz auf dem Hahneberg in Berlin-Staaken. Der Grund, Massen an Rodelenthusiasten rodelten im Naturschutzgebiet, was eine geplättete Vegetationsdecke im Frühling und mehrere frustrierte Käfer und Zauneidechsen zur Folge hatte.

Ganze 50 Rodelbahnen sind auf dem offiziellen Hauptstadt Portal Berlin.de aufgelistet, die meisten von ihnen – sieben Rodelpisten – befinden sich im Bezirk Lichtenberg. Aber welche Piste verspricht den größten Spaß beim heruntersausen?

Es muss nicht immer ein traditioneller Schlitten sein

Mag man der Internetseite Top 10 Berlin Glauben schenken, so ist es der 120 Meter hohe Teufelsberg in Charlottenburg. Jener war im Winter 1986 sogar Austragungsort des Ski-Weltcuprennens und wird von manchen auch liebevoll „der Todeshügel“ genannt. Möchte man es lieber ruhiger haben, empfiehlt die Seite den Rodelberg Fischtalpark in Zehlendorf. Weite Flur und mehrere kleine Hügel bringen Spaß, auch ohne großes Risiko, sich zu verletzen.

Der Schlitten ist das älteste Transportmittel der Welt und wurde im Althochdeutschen Gleiter genannt. Er ist aber bei Weitem nicht die einzige Option, um zu rodeln. Hat man gerade keinen Schlitten zur Hand und braucht sein Geld für die anstehenden Weihnachtsgeschenke, so muss man nur ein bisschen kreativ werden.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem alten Skateboard ohne Rollen, einem alten Holzstuhl ohne Beine, den man, unten angekommen, auch super zum Ofen heizen verwenden kann – oder, ganz einfach, ein Plastikbeutel mit Kissen.

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, bei den vielen Dingen, die die Leute auf die Straße stellen, muss man lediglich erfinderisch sein. Die Hauptsache ist, man landet sicher unten. Aber bitte nicht – wie im Lied – „mit Schnee mitten ins Gesicht“.

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