piwik no script img

Was fehlt...... der Barkeeper

In der Bar „La Gitana Loca“ im südspanischen Sevilla ist das Abstandhalten kein Problem: Das Bier schenkt hier ein Roboter aus. Beer Cart, der automatische Barmann, ist ein großer Metallarm, an dem wie bei Käpt'n Hook ein Greifer sitzt. Mit dem umschließt Beer Cart einen Plastikbecher, hält ihn unter den Zapfhahn und lässt sich den Becher füllen.

Inhaber Alberto Martinez kaufte den Roboter schon vor Coronazeiten, er hoffte auf Verkaufsförderung. Beer Cart musste wegen des Lockdowns dann aber wochenlang auf seinen Einsatz warten. Jetzt ist der Automat „perfekt für die Wiedereröffnung“, sagt Martinez. Das Gerät zieht zwar staunendes Publikum an, hilft dem Inhaber aber noch nicht wie erhofft zu mehr Umsatz. Das „Gitana Loca“ darf derzeit nur zwölf Gäste gleichzeitig bedienen, und zwar draußen auf der Terrasse.

Und nicht jeder Gast, der eine Caña – 0,2 Liter für 70 Cent – bestellt, begrüßt Beer Cart. „Ich finde, die Beziehung zwischen Kunde und Barmann, der Dir in die Augen schaut und zusieht, wie das Bier ins Glas fließt, die hat was – und das fehlt“, sagt der 33-jährige Manuel Fernandez. „Ich gehe lieber aufs Risiko und lasse mir mein Bier so servieren wie mein ganzes Leben lang schon.“ (taz/afp)

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!