piwik no script img

Was fehlt...... vier Zentimeter

Um ein Feuer löschen zu können, muss man mindestens 1,65 m groß sein – so steht es zumindest in einer Jobabsage für eine Italienerin in Genf. Weil sie aufgrund ihrer Körpergröße diskriminiert wurde, haben MenschenrechtlerInnen eine Entschädigung für die Frau gefordert. Sie misst 1,61 m und war jahrelang als freiwillige Feuerwehrfrau im Einsatz. Als sie sich 2007 um einen Platz als Berufsfeuerwehrfrau bewarb, ließ man sie allerdings abblitzen: zu klein, hieß es. Feuerwehrleute, egal ob Mann oder Frau, hätten nun mal 1,65 m groß zu sein.

Nachdem die Italienerin vor Gerichten keinen Erfolg hatte, wendete sie sich an den UN-Menschenrechtsausschuss. Dort befanden die ExpertInnen jetzt, dass die italienischen Regeln diskriminierend seien – weil sie nämlich keinen Unterschied zwischen Mann und Frau machen. Der Ausschuss verlangte am Freitag in Genf eine Entschädigung für die Bewerberin. Wenn sie den Job immer noch wolle, sei ihre Tauglichkeit erneut zu prüfen. Schlappe 13 Jahre später. Übrigens: Italiener sind im Durchschnitt 1,75 m groß, Italienerinnen im Durchschnitt 1,61 m. (dpa/taz)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!