: Was fehlt
Spätreife bei Boskop, Jonathan und Elstar. Schuld ist das ungewöhnlich warme, trockene Spätsommerwetter. Es lässt die deutschen Äpfel in diesem Jahr vermutlich kleiner und früher als sonst vom Baum fallen. Die Flüssigkeit in den Äpfeln verdunste stärker, so dass sie nicht so groß würden, erklärte gestern die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft. Besonders hart trifft es die rotbäckigen Äpfel, die unter Hitzeschäden leiden. „Sie werden braun und können dann nur noch zu Most verarbeitet werden.“
Notreife bei Gerhardt, Brüderle und Westerwelle. Allein sie wollen nicht abgehen, dabei ist schon der ganze Baum, an dem sie hängen, schrumpelig. Besonders der grauwangige Gerhardt stemmt sich vehement gegen das unvermeidliche Austrocknen, das ihm jegliche Größe nimmt: „Ich kämpfe weiter,“ raschelte es gestern aus welkem Laub. Es applaudierten die anderen Früchte seiner Sorte und verschlossen doch ihre Augen vor dem drohenden Mostbottich. Vielleicht schon nächsten Sonntag ist die Nährstoffzufuhr unter ein Fünftel der notwendigen Menge gesunken, so dass es schließlich heißt: Notfällen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen