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  • 20.4.2018

Was fehlt …

… die authentische Frida-Kahlo-Barbie

Frida Kahlo liebte Selbstportraits. Die meisten ihrer Bilder zeigen sie selbst, blumengeschmückt und mit farbenfroher, traditioneller mexikanischer Kleidung. Zugleich war die Malerin überzeugte Marxistin. Was sie also davon gehalten hätte, sich selbst als Mattel-Barbie-Puppe in Kaufhausregalen zu sehen – fraglich. Sicher ist allerdings, was ihre Nachfahren von diesem Vorhaben halten: gar nichts. Der US-Spielzeugkonzern Mattel hat sich mit der Vermarktung der Malerin deshalb Ärger eingehandelt. Ein mexikanisches Gericht untersagte den Verkauf der Puppe. Kahlos Nachkommen hatten nach Angaben ihres Anwalts Pablo Sangri gegen Mattel geklagt, weil der Konzern eine Puppe der Malerin ohne die Zustimmung ihrer Familie ins Programm genommen habe. Das Gericht hob dem Anwalt zufolge hervor, dass allein Kahlos Nachfahren die Rechte an ihrem Bild besäßen. Kahlos Großnichte Mara Romeo sagte zu dem Urteil: „Ich bin begeistert, ich denke, es wurde endlich Gerechtigkeit hergestellt.“ Es gehe hier nicht nur um einen Rechtestreit, sondern auch um die authentische Darstellung ihrer Großtante. „Es hätte eine viel mexikanischere Puppe sein müssen, mit dunklerer Haut, zusammengewachsenen Augenbrauen, nicht so dünn“, kritisierte Romeo. Auch andere Kritiker hatten sich daran gestört, dass ausgerechnet Frida Kahlo, die gegen die traditionelle Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern aufbegehrt habe, als Plastik-Barbie vermarktet werde. (taz/afp)