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Wandel im BiohandelAlnatura weitet Vertrieb im Netz aus

Die Drogeriekette dm hatte im April eine Eigenmarke für Ökolebensmittel gegründet. Nun startet der frühere Hauptlieferant eine Offensive.

Die Drogeriekette dm macht ihrem einstigen Hauslieferanten Alnatura Konkurrenz Bild: dpa

BERLIN taz | Was in den Läden wegfällt, könnte das Internet richten: Gerade erst hat der Biohändler Alnatura in Kooperation mit dem Feinkostversand Gourmondo einen Onlineshop eröffnet. Seit vergangener Woche verkauft Alnatura sein Kindersortiment nun auch über die Website windeln.de. Will der Ökomarkt aus dem hessischen Bickenbach so potenzielle Verluste durch die Einführung der Marke „dm Bio“ ausgleichen?

Die Drogeriekette dm bietet die Eigenmarke für Öko-Lebensmittel seit Mitte April an. Diese Nachricht hatte Ende vergangenen Jahres für Unruhe im Biohandel gesorgt. Denn dm-Gründer Götz Werner und Alnatura-Gründer Götz Rehn hatten seit Langem zusammengearbeitet. Beide verbindet die anthroposophische Weltanschauung, sie sollen sich auch privat nahestehen. Die Hessen dürften bisher einen großen Teil ihres Umsatzes über die dm-Märkte erzielen.

Doch Alnatura will sein Vorpreschen in die Onlinemärkte nicht als Reaktion auf die neue Linie der Karlsruher verstanden wissen. Das zeitliche Zusammentreffen sei reiner Zufall, gibt eine Sprecherin des Unternehmens an. „Wir erhalten schon seit Langem sehr viele Anfragen nach Onlinebestellmöglichkeiten von Alnatura-Produkten, insbesondere aus Regionen, in denen unsere Produkte noch nicht über unsere eigenen Filialen oder über Handelspartner erhältlich sind.“

Der Lebensmittelhandel im Netz könnte in den kommenden Jahren stark wachsen – das prognostiziert etwa das Beratungsunternehmen EY (Ernst & Young) in einer Studie. Demnach wird der Onlineanteil am Lebensmittelmarkt von 0,3 Prozent im Jahr 2014 bis 2020 auf 10 Prozent steigen. Auch Alnatura gibt sich optimistisch. „Die Bestellzahlen der ersten Woche (…) zeigen, dass der Onlineshop von Gourmondo sehr gut angenommen werden wird“, gibt die Unternehmenssprecherin an – nähere Zahlen nennt sie jedoch auf Nachfrage nicht.

Mit windeln.de hat sich der hessische Naturkosthändler jedenfalls einen rasant wachsenden Partner ausgesucht: Allein in den vergangenen drei Jahren kletterte der Umsatz der 2010 gegründeten Firma aus Grünwald bei München von gut 21 Millionen Euro 2012 auf zuletzt mehr als 101 Millionen Euro. In dieser Woche geht das Unternehmen an die Börse: Die Erstnotiz an der Frankfurter Börse ist laut windeln.de für den 6. oder 7. Mai geplant.

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3 Kommentare

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  • Schön, dass der Nahrungsmittelvertrieb zunehmend ins Netz abwandert - vielleicht werden dadurch zumindest in größeren Städten ein paar Läden für fair produzierte Textilien frei. Die gibt es fast ausschließlich im Netz, wo sie - mich eingeschlossen - niemand kauft, da die Anprobe doch ein wenig komplizierter ist als im Laden.

     

    Oder irre ich mich vielleicht, und es gibt in oder bei Hannover einen Laden, wo ich fair produzierte Herrensakkos und Business-Hemden bekomme?

  • Ich denke, dass dm sich mit der Eigenmarke STATT Alnatura keinen Gefallen tut. Alnatura ist einfach DIE bekannte Bio-Marke bei dm und hat dort auch sehr viel Ziehpotential. So was haben Eigenmarken nie, siehe auch bei Rossmann.

     

    Zurzeit stehen viele Käufer/innen inkl. Kindern vor den dm-Regalen und suchen ihre bekannten und vertrauten Produkte, die es zum Teil schon nicht mehr gibt. Mir geht es genauso, einen gleichwertigen Ersatz wird es so mit der Eigenmarke nicht geben.

     

    Alnatura PLUS Eigenmarke in einigen wenigen Bereichen wäre in Ordnung, z. B. wie zurzeit mit den bereits ausgetauschten Milchtüten und Reiswaffeln.

     

    Wir werden sehen und vielleicht dann dort in dem Bereich auch nicht mehr so viel kaufen, sondern online bestellen... Schade eigentlich!

  • Bei windeln.de ? Klingt jetzt nicht gerade nach lecker Marketing. Naja egal, letztendlich landet einiges ja doch wieder in den de.windeln.