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Wahlprogramm der LinksparteiSoo-zia-lis-mus, schaa-lala-lala!

Von der Abschaffung von Hartz IV zur Auflösung der Nato - das Wahlprogramm bedeutet eine Radikalisierung der Linkspartei.

In vier Jahren wird der Sozialismus nicht aufzubauen sein. Mit dem Programm der Linken aber fast. Bild: ap

Der Linkspartei wird derzeit gerne vorgeworfen, dass sie zwar gut darin sei, die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise zu deuten, jedoch keine Lösungen für die Misere anzubieten habe. Gut vier Monate vor der Bundestagswahl will die Partei der sozial Benachteiligten das Gegenteil beweisen und geht in die Offensive.

Am Montag stellte die Parteiführung um Oskar Lafontaine und Gregor Gysi in Berlin die Eckpunkte ihres Programms vor, mit dem sie sowohl den Europa- als auch den Bundestagswahlkampf bestreiten will. Und in der Tat: Es ist ein Programm, das in zentralen Punkten weit über das hinausgeht, was parteiintern bisher als durchsetzbar galt. In zentralen Punkten konnte sich die Parteilinke durchsetzen.

Weitgehend unstrittig am Programm dürfte die immense Ausweitung der öffentlichen Investitionsprogramme gewesen sein. Demzufolge sollen ab sofort jährlich 100 Milliarden Euro für Bildung, Klimaschutz, Verkehr, Gesundheit und erneuerbare Energien ausgegeben werden. Ein Zukunftsfonds, der mit weiteren 100 Milliarden Euro ausgestattet ist, soll solchen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden, die sich in Produkten und Verfahren sozial und ökologisch weiterentwickeln wollen. 2 Millionen zusätzliche, nach Tarif bezahlte Arbeitsplätze sollen geschaffen werden, davon 1 Million im öffentlichen Dienst.

"Alles, was wir fordern, ist der gleiche Anteil der öffentlichen Ausgaben wie im Jahr 2000", sagte Lafontaine. Auch die (Wieder-) Einführung von Börsenumsatz- und Vermögensteuer oder die Anhebung des Spitzensteuersatzes dürften Forderungen sein, mit der der gemäßigte Parteiflügel gut leben kann.

Was die Realos vor allem in den ostdeutschen Bundesländern um moderate Wählerstimmen bangen lässt, sind Forderungen wie "Weg mit Hartz IV" und die "Abschaffung der Nato". Beides wird zwar so wortwörtlich nicht im Programm formuliert. Dass die Partei aber nunmehr die Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes auf 500 Euro fordert und nicht wie in vorigen Entwürfen auf 435 Euro, bedeutet eine faktische Abschaffung dieser Arbeitsmarktgesetze, wie der Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi selbst zugibt. Auch die Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde und nicht mehr wie bisher 8 Euro zeigt die deutliche Radikalisierung des Programms.

"Wir wissen, dass wir den demokratischen Sozialismus in den nächsten vier Jahren noch nicht aufgebaut haben", sagte Gysi. Man sei aber auf dem Weg dahin. Der wichtigste Schritt für ihn sei die Verstaatlichung sämtlicher Privatbanken. Außenpolitisch fordert das Wahlprogramm der Linken, die Nato durch ein "kollektives Sicherheitssystem unter Beteiligung Russland" zu ersetzen. Das hieße die faktische Abschaffung der Nato.

Parteichef Lafontaine bestritt, dass es bei der Formulierung des Programms heftig geknallt habe. Dem Entwurf für das Wahlprogramm habe der 44-köpfige Parteivorstand bei nur 3 Enthaltungen "im breiten Konsens" zugestimmt. Endgültig soll das Programm auf einem Parteitag im Juni beschlossen werden.

Und dennoch gelang es dem Partei- und Fraktionschef nicht, die parteiinternen Querelen ganz zu vermieden. Der Abgeordnete im Berliner Landesparlament, Carl Wechselberg, der vergangene Woche aus Protest gegen den Linksruck der Partei von allen seinen Parteiämtern zurückgetreten war, hat am Wochenende in einem Gastbeitrag auf Spiegel Online seine Kritik ausgeführt: "Diejenigen, die mit Lafontaine und der WASG in das gemeinsame Parteiprojekt eintraten, waren vielfach gerade keine pragmatischen SPD-Aktivisten", schrieb Wechselberg. Vielmehr handele es sich um "alle Linkssektierer, die der Westen aufzubieten hatte, und zahlreiche alte Gewerkschaftsfunktionäre".

Im Interview mit der taz präzisierte er seine Kritik: Mit derartigen Maximalforderungen und der prinzipiellen Ablehnung von Koalitionen verliere die Partei den Anschluss und gebe die Wahl schon verloren.

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156 Kommentare

 / 
  • TH
    Thorsten Hild

    Ist DIE LINKE radikal? - Fragen an Willy Brandt

     

    Der Partei DIE LINKE wird in einigen Medien eine „Radikalisierung“ ihrer Positionen vorgehalten. Dem Beifall führender SPD-Funktionäre dürfen sie sich dabei sicher sein. Doch was ist an dieser Zuschreibung wirklich dran?

     

    Wirtschaft und Gesellschaft hat den ehemaligen und langjährigen SPD-Vorsitzenden und Bundeskanzler, Willy Brandt, zu den Inhalten der LINKEN befragt.

     

    Zu lesen hier: http://www.wirtschaftundgesellschaft.de/index.php?option=com_content&task=view&id=68&Itemid=2

  • V
    vic

    Liebe taz, für Artikel wie den von Herrn Lee, sind in diesem Land andere Blätter zuständig.

    Dafür sollte die keinen Platz verschwenden.

    Die Linke, jetzt erst recht.

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    Dass jegliche "sozialistische" Wirtschaftsordnung denknotwendig zum mittelfristigen Untergang verurteilt ist, hat Ludwig v. Mises bereits 1922 in "Die Gemeinwirtschaft: Untersuchungen über den Sozialismus" nachgewiesen. Die dortige Beweisführung konnte von "sozialistischen" Wirtschaftswissenschaftlern niemals widerlegt werden, ihre Richtigkeit ist mittlerweile auch (in einem extrem menschenfeindlichen "Großexperiment") empirisch bewiesen.

  • M
    Martin

    Eine Partei, die ich wählen kann, muß Grundsätze haben, und der wichtigste ist: kein Krieg. Und es gibt dafür in Deutschland nur eine Partei: die Linke. Erinnern wir uns an den damaligen Krieg gegen Serbien mit den vielen zivilen Opfern, unterstützt von den Grünen, kritisiert sogar von Altbundeskanzler Schmidt. Jetzt läuft seit Jahren der Krieg in Afghanistan, der nicht so genannt werden darf. Ein Kampf für wen? Wer sich auch nur ein wenig Gedanken um das macht, was dort geschieht, nämlich engste Kooperation deutscher Truppen mit dortiger Staatskorruption, mit Gouverneuren als Spitzen des Heroinhandels wie Mohammed Atta (Balkh) usw., wer das Plattschießen und Massakrieren ziviler Versammlungen in den Dörfern von Hochzeit bis zur Beerdigung durch US Truppen bzw. Drohnen usw. zur Kenntnis nimmt, der weiß, warum sich die Dankbarkeit der Bevölkerung in Grenzen hält. Jetzt kommen Phosphorbomben hinzu, um die Menschen zu grillen, ob zivil oder Taliban. Geht das denn manchen, die hier schreiben, nicht ins Bewußtsein? Einer der Kommentare lautete: 'Langfristig bin ich auch dafür, jegliches Militär abzuschaffen, aber aktuell allen ernstes die Forderung nach Auflösung der Nato in ein Bundestagswahlprogramm zu schreiben?' Ja, genau das. Das ist eine richtige und wichtige Forderung und Grund genug, die Linke zu wählen, ganz egal, was man an der Partei ansonsten für gut oder schlecht hält.

  • W
    Wim

    Wenn der neoliberale taz-Redakteur Felix Lee einen geforderter Mindestlohn von 10,-€ für "Radikalsozialismus" hält, dann herrscht in Luxemburg, Frankreich und Irland mit gesetzlichen Mindestlönen zwischen 9,50 € und knapp 10,- € der blanke Sozialismus? Und wenn die Abschaffung von Hartz IV (als logische Konsequenz aus der gleichzeitigen Forderung stattdessen nach einem bedingungslosen Grundeinkommen)ein "Linksruck" sein soll, dann hatten wir also vor der HartzIV-Einführung bis 2004 "linksradikale" Regierungen unter Kohl, Schmidt und Brandt mit menschenwürdigem Arbeitslosengeld von 70% des Lohnes? Und dann ist Dänemark immer noch linkssozialistisch mit 90% vom vorherigen Lohn als Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe? Auch die SPD hatte und hat den "demokratischen Sozialismus" immer noch in ihrem Progrsamm stehen; Kurt Beck hatte den Begriff wieder eingeführt, dieser Linkssozialist. Felix Lee macht sich lächerlich als schreibender Wahlhelfer der Rechten und Liberalen im Lande, die mit Hartz IV die Menschen entwürdigen, indem sie ihnen die individuelle Schuld am gesellschaftlichen Arbeitslosenproblem zuschieben und sie folglich mit quasi Arbeitszwang und Zwangsarbeit sowie mit erzieherischen Maßnahmen durch Politik und Behörden belegen wollen. Dabei sind es mündigere Menschen als die oftmals auf kindischem Niveau streitenden Parteifunktionäre mit ihrem elitären Anspruch. Ausgerechnet dem angepaßten Außenseiter Carl Wechselberg als Kronzeugen gegen das neue Linksprogramm breiten Raum in der taz zu geben, ist allzuleicht durchschaubares journalistisches Manöver einer Tendenzpresse.Armes Deutschland und arme taz-Redaktion, wie tief bist du politisch gesunken!

  • H
    Hazolahy

    Wer, bitte schön, hat sich diese Überschrift ausgedacht? Ist da jemandem beim Versuch zu denken, die Sicherung herausgesprungen? Die "sozialistische" Linke stellt Maximalforderungen? Felix Lee scheint nicht zu wissen, was Sozialismus bedeutet. War denn Christian Semmler nicht verfügbar? Der hätte ihn doch mal aufklären können. Sozialistische Maximalforderungen sind etwas anderes, als die links-sozialdemokratischen Positionen der Linken. Also, bitte beim nächsten Mal einen beauftragen, der weiss, worüber er schreibt.

     

    Übrigens wird in der Samstags-TAZ der große Liberalismus von Hamm-Brücher gefeiert und heute wird die Linkspartei durch Lafontaines Kakao gezogen. Wo steht die TAZ eigentlich?

  • B
    BENHUR

    @ Jürgen K: Sehe ich ähnlich. Nur leider haben Stalin u.v.a. solche Konzepte wie Enteignungen für's Allgemeinwohl etc. durch ihre Pseudokommunistischen Despotien extrem diskreditiert. Die Kommunismus-Keule wird ja schon viel harmloseren Konzepten in die Beine geschleudert.

     

    @ diverse andere: Ich sehe nicht, woraus hervorgeht, dass Felix Lee "radikal" für etwas Schlechtes hält. Ich sehe auch nicht, weshalb die Überschrift diffamierend sein soll (z. B. Axel Dörken und andere haben sie offenbar spontan sehr 'positiv' verstanden)

     

    @ Michael Schneider: Irrtum, z. B. in Schweden in den 1970ern wurden erfolgreich mit einem New Deal öffentliche Arbeitsplätze geschaffen u.s.w.

     

    v.a. wegen Steuerhinterziehung, Kapitalflucht etc. der Superreichen dort und wegen Billiglohnkonkurrenzen auf dem Weltmarkt (unter Verstößen von ILO Normen etc. die oft sogar zusätzlich gegen nationales Recht verstoßen, z. B. in China) ist dieses links-sozialdemokratische bzw. links-keynesianistische Modell ins Straucheln geraten.

     

    Heute wäre es mit einer ökologischen Komponente durchaus neu zu versuchen, was erfolgreich sein könnte, wenn dies kooperativ mehrere Staaten in mehreren Kontinenten tun würden - in Europa, Amerika, Australien, Afrika ... überall gibt es eigentlich/quasi "sozialdemokratische" Regierungen (USA aktuell mitgezählt) u.s.w. Die könnten mit einem kleinen Ruck der Besinnung auf alte sozialdemokratische Werte eigentlich viel erreichen, wenn sie etliche Nationalstaatskonkurrenzen noch stärker hinter sich ließen, die letztlich zum Nachteil der absoluten Mehrheit überall sind, und weniger Angst hätten vor Lidl, Dresdner Bank, RWE & Co.

  • H
    Horatio

    Ich schließe mich der Argumentation von Jorge Marienhagen und anderen an und frage mich:

     

    Ist schon wieder Jubiläum? Ist das wieder einer der Tage, an dem Kai Diekmann das Ruder führt?

  • GM
    Gerd Maibaum

    Sicher ist der Kommunismus gescheitert, die Geschichte hat es bewiesen. Er ist größtenteils tot und das zu Recht. ABER: die Geschichte hat auch das Scheitern des Kapitalismus gezeigt, z.B. vor achtzig Jahren und derzeit wieder. Milliarden werden verbrannt und Menschen müssen die Gier Weniger mit Jobverlust, Einkommensverlusten, Inflation etc. bezahlen. Ich wünsche mir eine ernstere Diskussion um den Umbau unseres Wirtschaftssystems. Wenn wenige Menschen gleichsam märchenhafte Reichtümer anhäufen, dann geht das nur zu Lasten vieler anderer Menschen, denen eben jenes Geld fehlt um ihr tägliches Leben bestreiten zu können. Die Denkverbote müssen aufhören und eine umfassende Diskussion darüber stattfinden, wie Wohlstand verteilt wird. Denn, auch wenn es die Konservativen und Marktliberalen nicht wahr haben wollen - Umverteilung ist eine der vorzüglichsten Aufgaben des Gemeinwesens. Wir leben in unserem Land nicht nur relativ friedlich vor uns hin, weil der obrigkeitstreue Deutsche nicht radikaler demonstriert und seien Meinung kundtut, sondern weil es über Jahre eine nicht allzu weite Spreizung zwischen arm und reich gab. Diese wächst aber seit einigen Jahren exponezial und führt zu massiven Brüchen in unserer Gesellschaft. Um dem entgegen zu wirken tut Umverteilung not - ob man dies nun hören will, oder nicht.

    Ich werde die Linke nicht wählen, aber ich wünsche mir dennoch, dass viele Menschen dies tun, denn mit einem hatte Gysi recht als er sagte, dass, je stärker die Linke wird, desto linkere Politik machen die anderen Parteien. So wäre z.B. ein Mindestlohn auch in einer Neuauflage der Großen Koalition zu realisieren (was ja in vielen westlichen Ländern üblich ist).

  • JM
    Jorge Marienhagen

    10 Euro Mindestlohn -na und? 500 Euro Hartz IV- ja bitte!

     

    Wenn Milliarden Euro an Wohltaten für die Rettung von Banken zur Verfügung gestellt werden und gleichzeitig (!) von den Wohltätern Steuersenkungen gefordert werden, regt das kaum jemanden auf. Aber wenn 2 Euro mehr Mindestlohn gefordert werden, hat man seine Schlagzeilen, spricht man von Radikalisierung und völlig unrealistischen Forderungen. Manche sehen gar den Aufmarsch aller westdeutschen Sektierer, wenn 500 Euro Hartz IV und der Spitzensteuersatz der Ära Kohl gefordert werden.

    Lasst doch bitte die Kirche im Dorfe! Nur so nebenbei: was werden die Leute mit den sozialen Wohltaten machen? In Finanzderivate oder Hedgefonds investieren? Oder Konsumgüter des täglichen Bedarfs kaufen, also die Binnennachfrage stärken? Richtig! Genau dieses!

  • JS
    Jakob Schablow

    Die Kritik von Herrn Lee sollte man auch teilweise Ernst nehmen, und sich zu verbessern. Schließlich steht man im Wettbewerb der Parteien. Allerdings sollte dies mit dem Hintergrundwissen von Helmut Ruch geschehen (Danke).

     

    Mein Beitrag: Von den Lateinern lernen, heißt siegen lernen

    Fas est et ab hoste doceri (Ovid)

    (Es ist Recht vom Feind zu lernen)

    angewandt auf:

    "Soo-zia-lis-mus, schaa-lala-lala!" (Felix Lee)

     

    Mit fällt noch mehr ein:

    Und wir haben ein Idol: Schee geh waaara /Kaaaal Maaaaax

    Es gibt nur einen Gregor Gysi...

    Auf gehts Linke und (wahl)kämpfen und siegen!

    Oskar für Deutschland!

    Schade Schade XY-Partei

    usw. und so fort.

     

    Tolle Parolen für den Wahlkampf! Dass da noch keiner daruf gekommen ist. Danke Felix Lee!!!

  • F
    Fideli

    Schade, TAZ, dass Ihr Herr Lee, so etwas

    so verbreiten kann.

    Was ist denn an diesem Progamm radikal?

    Radikal ist, dass es einen durch Basta-

    Schröder beeinflußten Vampirkapitalismus gibt,

    der jetzt zur Folge hat, dass hunderte Millionen,

    die vorher angeblich nicht vorhanden waren, in

    die Verursacher der Misere gesteckt werden

    und diese Folgen anschließend sozialisiert

    werden.

  • S
    sozimod

    Die Linke veröffentlicht nichts, was nicht finanzierbar wäre( steht in der Satzung). Schon das 100 Punkte Programm war von unabhängigen Wirtschaftsfachleuten als stimmig bewertet worden. Der Stern hatte Online ein Versuch gestartet, dieses Programm zu difamieren. Was nicht gelang. Die Wirtschaft hat eigene Gewerkschaften installiert, Lohndumping forciert und Steuergeschenke( Argen u. Agentur für Arbeit haben Löhne übernommen für Einstellung Langzeitarbeitslose, Ü 50 AN, Azubis ect.) Haben Parolen in Tele Novelas verlauten lassen und gut bezahlt( mehrere Millionen €). Banken und Versicherungen haben hunderttausende Kunden betrogen( Provisionsorientierte, nicht Individuelle Kundenberatung), Gewinnmaximierung mit Unterstützung der Regierungen in den letzten Jahrzehnten. Sogenannte Realos haben uns diesen Scherbenhaufen hinterlassen. Diese Realos waren Träumer und Koruppt. Dieses System hat ausgedient. Wir müssen aktiv werden. Am 16. Mai ist in Berlin eine DGB Veranstalltung. Ich bin da mit meiner Tochter. Für ein soziales, friedliches Leben in Deutschland, Europa und Weltweit.

  • B
    BENHUR

    @ Erstaunter: ich glaube, Sie tun Felix Lee unrecht.

     

    Ich vermute stark, dass er "radikal" ganz anders versteht.

     

    evtl. im Hinterkopf die lateinische Herleitung von Radix: Wurzel, und daraus den Anspruch, Übel mehr an der Wurzel zu packen, was oft bedeuten soll: näher an revolutionären Ansätzen, als an reformerischen - und die Benennung dieser jeweiligen Ansprüche erst einmal ohne eigenes Werturteil. Ich vermutge sogar, dass der Autor mit den radikaleren Ansätzen stärker sympathisiert, als mit denen der sogenannten "Realos" etc.

     

    Frage @llgemein: Hat sich die hochrangige Dame (ich glaube Frau von O. Lafontaine) eigentlich mittlerweile entschuldigt von ihrer letztes Jahr gemachten, wirklich unsäglichen impliziten Verharmlosung der weiblichen Genitalverstümmelung?

     

    Soweit ich weiß nicht, und das ist eines der mehreren Dinge, weshalb mir zu viele bei dieser Partei einfach sehr unsympathisch sind. Zum Beispiel auch, weil ich aus diesen Kreisen zu viele Nationalisten/innen begegnet bin, etwa nach dem Motto: "Was? FairTrade Schokolade? Was kann ich armer Deutscher Klassenunterdrückter denn für die Kindersklaverei in Afrika? Ich habe ein Recht auf Billigstschokolade." Oder nach dem Motto: "Deutsche sollen im Land xy als Soldaten sterben? Nein. (wenn es keine Deutschen sind, ist es aber eigtl. egal)." Oder die oft scheinheilige Kritik an Standortverlagerungen, nicht weil anderswo die Leute dann mehr ausgebeutet werden, sondern weil ein deutscher Arbeitsplatz verloren geht ... u.s.w. Schade, dass Gysi nicht wirklich typisch ist für diese Partei. [keine Ironie!]

  • MV
    Median Voter

    Was die Linke fordert, ist in anderen Ländern schon längt Realität (Vom Nato Austritt mal abgesehen). Das ist kein Sozialismus, das ist grade mal Sozialdemokratie. Dass sich die wirtschaftliberalen Reformer als "Realisten" darstellen ist doch nun wirklich ein alter Hut, Herr Lee. Es ist nicht zwingend erforderlich, das liberale Wohlfahrtsstaatsmodell aus GB und den USA durch Beratungsfirmen umsetzen zu lassen. Das sind alles Scheinlösungen. Die einzigen Länder, die Gerechtigkeit, Fortschritt und Wirtschaft erfoglreich kombinieren, sind Schweden, Dänemark, Finnland und die Niederlande. Natürlich ist dort längt nicht alles perfekt, aber der Wille ist erkennbar.

    Herr Lee ist ein weiterer Grund die Taz nicht zu abonnieren, denn er stellt sich mutig auf die Seite des liberalen Mainstreams. Wofür gibt es Euch denn dann noch? Peinlich!

  • O
    Oliver

    Mittlerweile liesst man die Kommentare in der Taz nur noch um zu sehen, wo die RTL2-Frauentausch-Protagonisten herkommen. Die EBgründung, wir kommen nicht an die Macht, wir können alles fordern kann man leicht mit populistisch umschreiben. Die Rechnung 800 Millardäre können 250.000.000 Millionen Erwerbslose ernähren, ist so illusorisch...unbeschreiblich. Da wünscht man sich die Steinzeit zurück, da musste in einem Stamm jeder was machen oder tot. In unserer Gesselschaft wird es genauso laufen, nur dass man es nicht merkt bis das System kaputt ist.

  • C
    Clara

    Ich frage mich auch warum die Linke in diesem Artikel so niedergemacht wird.

     

    Der weltweite Zusammenbruch des kapitalistischen Systems ist viel schwerwiegender als es der Zusammenbruch der sozialistischen Systeme war.

    Auch das Elend welches durch den Kapitalismus verursacht wurde ist um ein vielfaches höher.

    Im Vergleich, wie es wirklich weltweit den Menschen mit den verschiedenen Systemen geht kommt der blanke Kapitalismus wesentlich schlechter bei weg als ein sozialistisches System wie Kuba z.B.

     

    Die Partei der sozial benachteiligten ist erst mal sehr frech, kann aber auch nach hinten losgehen.

    Weil wir werden immer mehr, ganz simpel.

    Fühlen sich die Grünen nicht solidarisch mit Millionen von Arbeitslosen?

    Oder auch vielleicht sogar Teile der SPD?

    Sind es wirklich nur die Linken die auf unserer Seite sind?

     

    Wieso sind 10 Euro Mindestlohn radikal?

    Bin ich im falschen Film?

    Ist das hier das FDP Parteiblatt oder die Taz?

     

    Ich kann mich nur bei den Linken bedanken, das wenigstens sie uns menschenwürdige Lebensbedingungen ermöglichen wollen.

     

    Eine Verstaatlichung der Banken muss meines Erachtens nicht sein, außerdem macht diese Forderungen vielen Menschen Angst, eine langsame Entwicklung weg von der Nato hin zur weltweiten Zusammenarbeit würde ich auch begrüßen aber nicht als Forderung in das Parteiprogramm aufnehmen.

     

    Nicht ganz im meinem Sinne aber 100% wählbar für mich. !!!

     

    Anstatt das die Grünen sich über die Arbeiterpartei erheben, sollten sie sich vielleicht auch einmal in Solidarität üben.

    Dann könnten sie auch vielleicht klarer Erkennen hinter welchen Interessen sie sich eigentlich stellen, indem sie die Linken versuchen so niederzumachen.

    Das einigst vernünftige für die deutsche Linke, wozu ich eigentlich auch noch die Grünen zähle..., wäre ein Zusammenschluss der Grünen mit den Linken.

    Wenn man stattdessen versucht sich der FDP anzubiedern, erscheint mir das wie ein Wettbewerb, wie man am schnellsten an Glaubwürdigkeit verlieren kann.

  • G
    Graureiher

    „Soo-zia-lis-mus, schaa-lala-lala!“

    Es ist Wahlkampf, und die taz bzw. Herr Lee zeigen klar Flagge! Sie stehen, gemeinsam mit den großen Brüdern in Hamburg, fest auf Seiten der neoliberalen „Reformer“. DIE LINKE ist allenfalls Gegenstand zynischer Artikel oder Interviews. War vor 4 Jahren noch der Tenor: „Das kriegen die nie hin!“, wurde vor 2 Jahren noch versucht, die Vereinigung von WASG und PDS durch Unterstützung einer Lucy Redler und deren Anhangs zu stören, geht es heute darum, einen Keil in die Partei zu treiben, gute Realos von bösen Fundamentalisten zu trennen. Die Nummer wurde bei den Grünen auch schon mal erfolgreich durchgezogen; man hat gesehen, was aus dieser ehemals linken Partei geworden ist.

    Im letzten (mir bekannten) taz-Interview mit Lafontaine wurde das Politikverständnis der beiden taz-Redakteure (Hermann und Reinecke) sehr deutlich: wenn er doch an die Macht wolle, müsse er doch Zugeständnisse in Sachen Nato und Afghanistan usw. machen! Muss DIE LINKE das wirklich? Nur wenn sie dem Karrierebedürfnis einiger Möchtegern-Minister nachkommen will. Die werden aber vermutlich ohnehin noch vor der Bundestagswahl mit großem Getöse und vielen Interviews in der taz zur SPD überlaufen. Und das ist auch gut so!

  • VC
    Vincenzo Califano

    Ich finde Zeit, dass sich die linke Politik in Europa und in Deutschland erneuern müss und wieder ihre Bindung mit der Entwicklung von Menschen und Gesellchaften konstruieren. Wir erleben ein faktisch-ideologischer Sieg, wo Menschen als Mittel zum Ausbeutung und Bereicherung von Privilegierten Kreise dienen. Wir brauchen einen "neuen radikalen humanistischen" Ansatz, der das individuelle (in der Sinne von alle) und das gemeinsame Interesse die Basis einer politischen Aktion sein sollte. Die Abschaffung der Nato die drastische Kurzung von Militärausgaben, die Abrüstung, die Entmilitarisierung JETZT! der Aussenpolitik sind NUR einige aber wichtige Aspekte einer tatsächlichen demokratische Politik. Die Medien sollte díes unterstützen und nicht als kindisch Träumerei stempeln. Die Linken thematisieren diese Punkte ernsthaft und leider sind die einzige! Nur deshalb sind sie nicht nur wählbar, sondern diese Politik sollte mehr und mehr Gewicht gewinnen.

  • WW
    Walter Wasilewski

    Die Linke toll,dass es sie gibt.Unsere Parteienlandschaft hat sich mit der Linken normalisiert.

    Nur ist das eine Linke Partei ?

    Meine Erfahrung ist-einerseits werden d i e Linken ausgegrenzt- bei den örtlichen Gliederungen kommt keiner dieser Richtung in den Vorstand oder wird als Delegierter gewählt.

    Anderseits werden die n o r m a l e n kalt gtestellt. Kompromisse durch Abstimmungen gibt es nicht. Daran wird D i e Linke mehr und mehr verlieren.Der Machtwille legt den Verstand still.

    Walter Wasilewski

  • KS
    kleiner Spinner

    Die Forderung nach einem Mindestlohn von 10 Euro ist radikal? Soll das ein Witz sein? Etwas braveres und reformistischeres kann man sich bei einer linken Partei wohl kaum vorstellen.

  • M
    Mena

    In einer Zeit, in der wir materiell so gut wie nie zuvor aufgestellt sind, haben die Menschen ungeahnte Existenzängste die sie in Amok und Terrorismus treiben, zumindest diese Phänomene als ständigen Begleiter empfinden. Wo ist nur das avantgardistische der linken Idee geblieben? Ist das alles was die Linke (nicht die Linkspartei) zu bieten hat? Sind wir auf einem Niveau angekommen, der CDU einen Linksschwenk zu konstatieren und Ideen von gestern zufrieden zu geben? Hatten wir nicht mal Sartre, André Gorz und Paul Virilio?

    In dieser staunenden Hilflosigkeit möchte ich stotternd auskeuchen: Tu doch was, taz!

  • BB
    Bodo Bender

    Derzeit ziehen doch alle mit dem Füllhorn toller Versprechen durch die Lande. Wird eh alles kassiert. Die Linke macht es in Berlin ja seit Jahren vor, wie dann die Realität aussieht. !schaa-lala-lala!

  • C
    Caine

    Natürlich muss Hartz IV abgeschafft werden !

    VORWÄRTS UND NIEMALS VERGESSEN :

    Hartz IV ist ein Produkt der SPD in Zusammenarbeit

    mit Herrn Hatz, einem verurteilten Kriminellen !

  • H
    hto

    Offensichtlich wird das Programm wieder im stumpf- wie wahnsinnigen Rahmen von gebildeter Suppenkaspermentalität und "Wer soll das bezahlen?" formuliert - also im "gesunden" Konkurrenzdenken des "freiheitlichen" Wettbewerbs, der Ursache aller Probleme des "Zusammenlebens" wie ein Krebsgeschwür.

     

    Nach meiner Erkenntnis wird es Demokratie und Sozialismus niemals über die Wahlen mit Kreuzchen auf dem Blankoscheck geben, schon garnicht über national-begrenz... / beschränkten "Sozialismus" in "Übergangsprogrammatik".

     

    Was die Kommunikation der globalen Menschheit braucht, ist eine Vision von Menschlichkeit in einem bedingungslosen Menschenrecht auf Nahrung, Wohnen und Gesundheit, ohne Steuern, ohne "Sozial"Versicherungen, ohne manipulativ-schwankende "Werteordnung", ohne Zeit- / Leistungsdruck zu einer Karriere von Kindesbeinen, usw., die sich global auf dem Weg der Macht der Straße zur eindeutigen Wahrheit fusioniert und ...

  • A
    AstraFan

    Jetzt ist auch die Linkspartei für mich als daskleinste Übel wählbar.... Halte ja nichts von Parteien sondern bin selbst Anarchistisch, aber bevor irgendwer an die Macht kommt sollte man die Linken wählen.....

     

    Nur diese Scheisse wie in Berlin sollten sie sich sparen.... Da machen sie das Gegenteil von dem was im Programm steht....

  • AD
    Axel Dörken

    "Es funktionert erstaunlich gut, all das was angeblich nicht funktioniern kann."

     

    Die Zeit ist reif für einen radikalen Wandel. Bisher war ich eher nicht für die Linke. als ich die Überschrift las, bemerkte ich ein "Jawoll, die wähl ich." und war selbst verwundert.

     

    Auch wenn eine Erhöhung der Hartz-IV-Bezüge nicht die Lösung der Aufgabe ist, durch sie können mehr Menschen sie erkennen: Das Bedingungslose Grundeinkommen. Abkopplung der Einkommen von der Arbeit.

     

    Was hörte ich von Pelzig (singemäß): "Ungerecht ist es in Europa so oder so. 800 Milliardäre verlieren ihr Geld oder 250.000.000 Menschen werden arbeitslos."

     

    Für mich liegt klar auf der Hand, wo es lang geht. Ich schätze, dass die Mehrzahl der 800 Milliardäre in Europa mindestens auf Kosten der 250.000.000 Millionen zukünftigen Erwerbseinkommenlosen ihre Milliarden haben.

     

    Machen wir ihnen das bewusst, sagen wir ihnen: "Ihr hattet euren Spaß. wir sehen, was wir alle draus gemacht haben, dass wir euch haben machen lassen. Und nu´Schluss damit. Teilen ist angesagt." und dann bleiben wir konsequent. Und evtl. können wie auch noch eine Miliarde behalten. Icvh weiß, wie hart es ist, von heute auf morgen seinen Lebensstandard zu reduzieren.

     

    Ob ein Mensch 16 Milliarden hat oder eine. So lange er sein Geld nicht gemeinnütziger einbringt, hat er das Recht auf solch einen Besitz verwirkt.

     

    Vor mir sagte Mal jemand: "Wenn ein reicher Mensch reich stirbt, hat er Schande über sich gebracht."

     

    Ich lege drauf: "Die Zeiten haben sich geändert, wenn ein reicher Mensch nicht mindestens 80% seines Geldes gemeinnützig investiert, gehört es ihm zum Wohle aller abgenommen."

     

    Gestern galt Nachhaltigkeit eben noch eher wenig, Heute schon viel mehr und Morgen bestimmt sie das Leben.

  • M
    max

    es ist schon ein wenig bezeichnend, dass herr wechselberg beklagt, dass nicht die "pragmatischen" ehemaligen genossen der spd mit lafontaine in die partei eingetreten seien. denn genau dort verläuft einer der gräben in der partei, zwischen denjenigen, die sich - unausgesprochen - als die bessere sozialdemokratie anbieten wollen und denjenigen, die eine echte linke partei sein wollen, die nicht nur die "fehler" der spd korrigiert, sondern für eine systemalternative eintritt.

  • A
    anke

    Das verstehe ich jetzt aber nicht: Machen das denn nicht alle so? Ich meine: Als guter (Post-)Demokrat, dachte ich, verspricht man ein Maximum und opfert die Hälfte davon, wenn die Versprechen rein rechnerisch für eine Regierungsbeteiligung gereicht haben. Das Wahlvolk will es so, nahm ich an. Schließlich: Wer glaubt im Ernst, dass alles, was in den Wahlprogrammen steht, innerhalb von vier Jahren auch tatsächlich realisiert wird? Ich persönlich fühle mich ja schon überfordert, wenn ich meinem Sohn glauben soll, dass er das nächste Mal den Müll wirklich runterbringen wird, bevor ich ihn anmeckere.

  • MS
    Michael Schneider

    Die Linke ist unwählbar! Warum? Alle, aber wirklich alle vorgetragenen >>Wahlversprechen>Vermögen>einzig richtigen

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    "Verstaatlichung sämtlicher Privatbanken" ist ein wirklicher guter Witz - wie gut staatliche Banken das Geschäft beherrschen sehen wir ja überall, von den unseligen Landesbanken über die KfW (als deren Verwaltungsrat immerhin unser lieber Lafo fungierte, so dass er das aus eigener Anschauung kennt!) bis hin zu Fannie Mae und Freddie Mac.

     

    Dass die Freiheitsfeinde aller Couleur die vorhersehbare Krise des inflationistischen Fiat-Money-Systems - das nichts anderes ist als "Freigeld" im Sinne der Theorie Silvio Gsells und mit Marktwirtschaft nichts zu tun hat, sondern das planwirtschaftliche Herz unserer Gesellschaftsordnung bildet - flugs in eine Krise der Marktwirtschaft umdeuten würden hat Baader in "Geld, Gold und Gottspieler" (2005) richtig vorhergesagt.

  • V
    vic

    Sie machen sich ebenso lustig über die Linkspartei wie der Mainstream. Sie nennen das Parteiprogramm belustigt "Radikalisierung".

    Ich für meinen Teil halte das Programm für richtig und notwendig. Zudem, und das scheinen alle zu verdrängen. Die Linke wird nicht Regierungspartei werden.

    Ich aber wünsche mir dringend linke Inhalte in einer Regierungskoalition, ebenso wie ich mir grüne wünsche.

    Zumindest ich würde mich auf eine Rot/Rot/Grüne-Regierung freuen.

  • K
    kilian

    "die Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde und nicht mehr wie bisher 8 Euro zeigt die deutliche Radikalisierung des Programms"

     

    Ganz schön radikal die Linke, wenn sie ein Brutto von 1600€ für eine 40h-Woche fordert, oder Herr Lee?

  • M
    Martin

    Ein in meinen Augen recht merkwürdiger Artikel mit einem noch merkwürdigerem Kronzeugen, Herrn Wechselberg (nomen est omen?), unter einer denunziatorisch gemeinten Sing-Sang-Überschrift nach dem Motto: der Kindergarten der Linken.... Kritik läuft mit Argumenten, aber bitte nicht mit Denunziation, Herr Lee. Also erwarte ich von Ihnen, wenn Sie die Ablehnung der Nato kritisieren, wenigstens einige Worte, was Ihnen an der Nato und deren Kriegen so sehr gefällt? Das hätte man auch Herrn Wechselberg fragen können. Man kann für die Nato sein, aber dann solle man es erklären, warum? Vor allem den Angehörigen derjenigen, die als Zivilisten in den Kriegen der Nato ermordet wurden und ständig getötet werden, z.B. in Afghanistan. Und dann noch die Denunziation westlicher Linker als 'alte Gewerkschaftern'. Tatsächlich: es gibt Menschen, die im Laufe ihres Lebens alt wurden, aber Sie verwenden das nicht mit Respekt, sondern sie zielen auf die Abwertung von Menschen wegen ihres Alters. Sie betreiben die Abwertung von alten Menschen ohne jede Begründung, mit Verachtung aktiver linker Gewerkschaftlern, die ich persönlich hier im Ruhrgebiet kenne. Ihre Worte verletzen Menschen.

  • E
    Erstaunter

    werter felix lee,

     

    ein besuch als journalist in einer "agentur für arbeit" (samt interviews mit hartz-iv-betroffenen) würde Ihnen insofern guttun, als dass Sie dann unter umständen weniger leichtfertig und oberflächlich mit dem begriffspaar "moderat" und "radikal" umgehen würden.

     

    wenn arge-schnüffler sich unter drohungen, die zu bespitzelnde person unter das existenzminimum zu drücken, zutritt in die privatsphäre von menschen verschaffen, dann ist das radikal.

    und wenn menschen, die durch das zusammenwirken mangelnden standings der politik gegenüber den "arbeitgebern" mit der unfähigkeit und raffgier dieser "unternehmer" ökonomisch ausgesperrt (sprich: arbeitslos) werden, in zwangsdienste ("1-euro-jobs") gepresst werden, dann ist das radikal.

    meinen Sie nicht, herr lee, dass mensch einem solchem radikalismus der münteferings und westerwelles moderate konzepte entgegensetzen sollte?

     

    und dann wäre da noch die frage der nato, auf deren konto (mindestens) hunderte tote zivilisten in afghanistan und pakistan gehen und deren hunger nach ausdehnung gen osten kaum zu stillen zu sein scheint. was ist in dieser frage "radikal", und was ist "moderat"?

     

    mensch muss die linkspartei nicht heiß und innig lieben, um in Ihrer verwendung des genannten begriffspaares einen billigen manipulationsversuch zu sehen.

     

    herzlichst,

    ein hartz-iv beziehender nato-gegner

  • T
    TheRightWay

    Carl Wechselberg hat recht, wenn er sagt "alle Linkssektierer, die der Westen aufzubieten hatte, und zahlreiche alte Gewerkschaftsfunktionäre" sind in die Linke eingetreten.

     

    Das hat aber bereits im Mai/Juni 2004 stattgefunden, als zahlreiche K-Gruppen in die WASG geschlossen eingetreten sind, um die WASG zu übernehmen. Dies ist anhand von Veröffentlichungen der unterschiedlichen Gruppierungen nachweisbar.

    Inzwischen beherrschen die Kader der linksreaktionären Sektierer zahlreiche Landesvorstände im Westen und besetzen fast alle anderen wichtigen Positionen, und haben sich auch bei den Kandidatenaufstellungen zur Bundestagswahl durchgesetzt.

     

    Ehemalige SPD-Mitglieder und sogenannte "Bürgerliche" werden seit einem Jahr gemobbt und zum Austritt aus der Linken aufgefordert, da sie ebenso wie die Linken aus dem Osten als zu bekämpfende "Reformisten" angesehen werden.

  • A
    aha

    Wer eine derart große Klappe hat und sich große Veränderungen auf die Fahnen schreibt, sollte auch die Chance bekommen, sich durch Taten zu beweisen.

     

    Aus diesem Grund: Leute, wählt DIE LINKE!

    Mit so einem Wahlprogramm und einer Mehrheit im Bundestag?!

    Ich wäre sehr gespannt...

  • JK
    Juergen K.

    Wahrlich radikal:

    bei 10 Brutto von 160 Sunden im Monat gerade mal 1 Euro ausserhalb Hartz4 zu stehen.

    Wahrlich radikal.

     

    Werde heute Petition einreichen:

    Alle, die von Arbeit leben wollen, unter Verfassungsbeobachtung zu stellen.

     

    Spass beiseite:

     

    Ein Modell für den Arbeitsmarkt muss her, das mit sinkender Gesamtarbeitszeit (BRD) umgehen kann.

     

    Wie in einer Progression muss Arbeit mit Abgaben belegt werden, die oberhalb eines Stundenwertes erbracht wird. Analog zur Steuerprogression.

     

    Dieser Wert muss Politik-beeinflussbar sein.

     

    Etwa jetzt bei Opel muss ein solcher herabgesetzt werden, so dass es günstiger ist für den Unternehmer 30 000 in 30 Stunden zu beschäftigen, als 25 000 in 40 Stunden.

     

    0 (in Worten NULL) Stunden Arbeit zu haben, darf weder jetzt auf 8 Millionen beschränkt sein, noch vorher auf 5 Mio, nocht später einmal auf wieviele auch immer.

     

    Nur ähnliche Modelle sind unabhängig von wirtschaftlichen Zyklen und heben die allseits spürbare Diskriminierung auf, mit der das Individuum in der

     

    SOZIALEN

     

    Marktwirtschaft allein gelassen wird.

  • HR
    helmut Ruch

    Die taz mal wieder voll auf Linie!

    Dass die taz für linke Politikansätze, die sich der neoliberalen Einheitsfront in Bund- und Ländern entgegenstellen, nur Zynismus übrig hat, ist leider eine traurige Tatsache, aber leider nichts Neues. Der Titel dieses Artikels reiht sich da würdig ein, er rechtfertigt meiner Meinung nach eine fristlose Kündigung seines Urhebers!

    Ansonsten fällt mir auf, wie hier mit denselben Methoden wie bereits vor 20 Jahren bei den Grünen versucht wird, eine linke Partei in Gute (Realos) und Böse(Fundamentalisten) aufzuteilen. Wie das damals gelaufen ist und welche unsägliche Rolle die taz (neben SPIEGEL und einigen anderen auch heute wieder sehr aktiven Organen) dabei spielte, kann man bei Jutta Ditfurth nachlesen, einfach mal im Netz nach „Zahltag, Junker Joschka!“ suchen.

    Dass es bei der Linken eine Gruppe von potentiellen Überläufern zur SPD gibt, ist doch wohl seit der Kandidatenkür zur Europawahl klar. Bereits damals versuchten die schon genannten Medien den Spaltpilz bei den Linken zu füttern, „Europafreunde“ gegen „Europafeinde“; Sachargumente spielten keine Rolle. Und so wird dann heute ein Carl Wechselberg, dessen Namen ich im Zusammenhang mit dem SPIEGEL-Interview das erste Mal gehört habe, als Kronzeuge gegen Lafontaine aufgebaut; vor 2 Jahren war die unsägliche Lucy Redler das Hätschelkind von SPIEGEL und taz. Es wird alles protegiert, was eine Schwächung der Linken verspricht.

    Wer heute, wie etwa unsere Kanzlerin, im Angesicht eines weltweiten, von den neoliberalen Klassenkämpfern angerichteten Wirtschafts- und Finanzchaos noch glaubt, dass die Ökonomie ohne fundamentale Veränderungen weiter funktionieren kann, hat leider nichts begriffen! Und in diese Wertung ist der Klimawandel mit seinen ökonomischen und sozialen Folgen, das Energie- und Rohstoffproblem und die weiter wachsende Weltbevölkerung noch nicht mal mit einbezogen. Fundamentale Kritik ist heute so wichtig wie vor 2 Jahrzehnten; man kann nur hoffen, dass DIE LINKE nicht ein weiteres linkes Projekt ist, das angepasste Opportunisten hervorbringt!

  • I
    immerlockerbleiben

    Wenn die WASG aus "pragmatischen SPD-Aktivisten" bestanden hätte, wäre ihre Gründung überflüssig gewesen. Dass sich Herr Wechselberg solche Leute in der Partei wünscht, ist klar. Schließlich hat die Linke im Osten einschließlich Berlin keine Probleme mit der Politik von SPD und CDU, siehe Verkauf von städtischen Wohnungen an Investoren, massenhaften Einsatz von 1-€-Jobbern, Ausstieg aus der Tarifgemeinschaft im öffentlichen Dienst, Schließung von Kitas usw.. Von daher war es auch zumindest für den Osten korrekt, dass Kurt Beck immer von der "sog." Linken gesprochen hat, auch wenn er es anders gemeint hat. Nicht umsonst wollte Wowereit lieber mit der Linken koalieren, weil die nach seiner Einschätzung einfacher zu handhaben ist als die Grünen. Ohne Lafontaine und Gleichgesinnte an der Spitze wäre die Linke von der SPD nicht zu unterscheiden und damit verzichtbar.

  • IN
    Ihr NameHanns-Jürgen Bendrin

    Es ist wie immer,kurz vor wichtigen Wahlen outen sich die eingeschleusten Maulwürfe der Gegenseite um dem politischen Gegner Knüppel zwischen die Füsse zu werfen.

  • AP
    Adam Potocki

    Zu dem Programm der s.g. Linkspartei fällt mir eigentlich nur eins ein: hirnlose Spinnerei

  • M
    Micha

    Ich bezeichne mich durchaus als moderaten, ostdeutschen Wähler.

    Warum aber fast 20 Jahre nach Ende des kalten Krieges noch ein Bund wie die Nato notwendig sein soll, das verstehe wer will.

    Wenn sich die Linkspartei von der Programmatik her immer weiter der SPD annährt (deren Programm ja auch recht links angehaucht ist), was soll die Linke dann noch auszeichnen?

    Faktisch gesehen haben doch SPD, Linke und Grüne praktisch das gleiche Wahlprogramm.

  • N
    Nordlicht

    Hihi, Stern titelt: Die Zähmung der Linkspartei. Und führt aus, diese hätte sich der SPD angenährt.

     

    Na wat denn nu?

  • T
    t.s.

    Eine menschenwürdige Existenz für jene, deren Verwertung sich im Kapitalismus nicht mehr lohnt - keine Bomben mehr auf Muslime im Namen der Menschenrechte - und keine Kriege mehr in der russischen Peripherie - Georgien - im Interesse der USA und der EU?

     

    Das muss sie sein, die "Radikalisierung"!

     

    Wann wird die taz zur Bildung von Bürgermilizen und Internierungslagern aufrufen?

    Immerhin - erste Kronzeugen haben sich ja anscheinend schon gefunden.

  • S
    Shuichi

    Man merke an: In diesem Artikel und in diesem:

    http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/kurs-auf-die-realitaet/

     

    ging es um das selbe Wahlprogramm. Bei der Betrachtung der Artikel entsteht aber ein anderer Eindruck.

  • KS
    kleiner Spinner

    Die Forderung nach einem Mindestlohn von 10 Euro ist radikal? Soll das ein Witz sein? Zahmer und reformistischer geht's doch kaum.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Na? Was haben die Grünen am vergangenen Wochenende beschlossen? Wo die Saumküsser von Frau Roth und Herrn Trettin hinkommen, die Linke ist immer schon da. Das nervt natürlich. Übrigens wartet hat die CDU ihre Bettdecke schon zurückgeschlagen. Braver Herr Lee, wann dürfen wir ihre Artikel endlich bei "Bild" lesen?

  • S
    Sunny

    Der alte Fehler der Linken: Sie sind so nett, dass es viele als unfreundlich ansehen, mit Maximalforderungen in die Diskussion (Wahlkampf) zu gehen. Ein Skrupel, den die Liberalen und Rechten, egal ob es um Steuersenkungen oder Grundgesetzänderungen geht, nicht kennen.

     

    Das Ergebnis ist bekannt: Die Gesellschaft wird immer eigennütziger und unsozialer. 5 Mio Arbeitlose werden als lästiger Nebeneffekt einer Gesellschaft gesehen, die nicht auf Teilhabe und Gemeinwohl, sondern auf Ausquetschung der Schwächsten baut.

  • D
    Dagobert

    Liebe Tageszeitung,

     

    Danke!

    Danke, dass ihr mich wieder einmal davon überzeugt habt, lieber im Strom mit zu schwimmen, statt darin unterzugehen. Dank dieser Entscheidung wird es künftig wohl eher weniger notwendig sein, eure liebenswerte Zeitung zu lesen. Fortan genügt für das Spektrum an Nachrichten ein kleinerer Kreis von Zeitungen. Das erspart einem eine Menge Lese-Arbeit.

    Nochmals Danke.

    Nur aus Interesse: was versteht ihr unter dem Wort "radikal"?

    Und übrigens Glückwunsch dazu, dass ihr endlich auch diesen alten Propagandahut gefunden habt, wie man mit Aussagen wie "damit ist die nächste Wahl wohl schon verloren" Meinung machen kann. Noch dazu am Aussagekräftigen Ende eines Artikels. Das weiß ich noch aus der Schule: das wichtigste Argument einer Erörterung immer zum Schluss.

    Wurde ja auch Zeit, dass ihr das nicht länger vernachlässigt.

    Aber bei Foxnews wars dann doch noch einen Tick doller: statt "Carry wird verlieren" hieß es da immer, "nurnoch soundsoviele Tage bis Bush wiedergewählt wird". Vielleicht solltet auch ihr das in Zukunft eher positiv formulieren, damit auch ja jeder Leser kapiert, was ihr meint, bzw. wen sie wählen müssen um auf der Gewinnerseite zu stehen.

    Wer wird denn gewinnen? Die Grünen?

    Oder is das eigentlich egal, hauptsache nich die Linken?

    Wie auch immer, ergebensten Dank,

    und schöne Grüße an Herrn Murdoch.

  • L
    Linker

    Grün: 7,5 Euro Mindestlohn, 1 Mio neue Arbeitsplätze

    Linke: 10 Euro Mindestlohn, 2 Mio neue Arbeitsplätze

    ICH: 20 Euro Mindetslohn, 5 Mio neue Arbeitsplätze

     

    Frei nach Pippi: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt, schön wärs...

  • B
    BENHUR

    Langfristig bin ich auch dafür, jegliches Militär abzuschaffen, aber aktuell allen ernstes die Forderung nach Auflösung der Nato in ein Bundestagswahlprogramm zu schreiben?

     

    Bravo, damit werden nun also C-Fraktion und FDP die nächste Regierung stellen, weil Die Linke sich für die bekanntermaßen recht reaktionär gewordene SPD damit ziemlich sicher als Koalitionspartner unmöglich gemacht hat. Das "rot-rot-grüne" isländische Modell hat damit an Chancen stark eingebüßt - zum riesigen Schaden unzähliger Menschen, mit Auswirkungen, die weit über die Grenzen der BRD hinausgehen ... beispielsweise wegen der reaktionären Umweltpolitik der C&F-Fraktion, aber auch anderen Auswirkungen.

     

    P.S: Schade, dass jemand wie G. Gysi für Die Linke eigentlich gar nicht so sehr repräsentativ ist.

     

    Glaubwürdiger als Lafontaine und andere finde ich außerdem Leute wie Rebecca Harms oder Cem Özdemir.

     

    C. Ö. erinnerte neulich an die Eckpfeiler des aktuellen bündnisgrünen Programms: "Ökologie, soziale Gerechtigkeit ..." u. a.

     

    Eine SPD-Büdnisgrüne-Linke Regierung wäre mit Abstand das kleinste der Übel, die überhaupt eine Chance hätten - Nun denn, Vielleicht ist es noch nicht ganz zu spät.

  • TH
    Thorsten Hild

    Ist DIE LINKE radikal? - Fragen an Willy Brandt

     

    Der Partei DIE LINKE wird in einigen Medien eine „Radikalisierung“ ihrer Positionen vorgehalten. Dem Beifall führender SPD-Funktionäre dürfen sie sich dabei sicher sein. Doch was ist an dieser Zuschreibung wirklich dran?

     

    Wirtschaft und Gesellschaft hat den ehemaligen und langjährigen SPD-Vorsitzenden und Bundeskanzler, Willy Brandt, zu den Inhalten der LINKEN befragt.

     

    Zu lesen hier: http://www.wirtschaftundgesellschaft.de/index.php?option=com_content&task=view&id=68&Itemid=2

  • V
    vic

    Liebe taz, für Artikel wie den von Herrn Lee, sind in diesem Land andere Blätter zuständig.

    Dafür sollte die keinen Platz verschwenden.

    Die Linke, jetzt erst recht.

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    Dass jegliche "sozialistische" Wirtschaftsordnung denknotwendig zum mittelfristigen Untergang verurteilt ist, hat Ludwig v. Mises bereits 1922 in "Die Gemeinwirtschaft: Untersuchungen über den Sozialismus" nachgewiesen. Die dortige Beweisführung konnte von "sozialistischen" Wirtschaftswissenschaftlern niemals widerlegt werden, ihre Richtigkeit ist mittlerweile auch (in einem extrem menschenfeindlichen "Großexperiment") empirisch bewiesen.

  • M
    Martin

    Eine Partei, die ich wählen kann, muß Grundsätze haben, und der wichtigste ist: kein Krieg. Und es gibt dafür in Deutschland nur eine Partei: die Linke. Erinnern wir uns an den damaligen Krieg gegen Serbien mit den vielen zivilen Opfern, unterstützt von den Grünen, kritisiert sogar von Altbundeskanzler Schmidt. Jetzt läuft seit Jahren der Krieg in Afghanistan, der nicht so genannt werden darf. Ein Kampf für wen? Wer sich auch nur ein wenig Gedanken um das macht, was dort geschieht, nämlich engste Kooperation deutscher Truppen mit dortiger Staatskorruption, mit Gouverneuren als Spitzen des Heroinhandels wie Mohammed Atta (Balkh) usw., wer das Plattschießen und Massakrieren ziviler Versammlungen in den Dörfern von Hochzeit bis zur Beerdigung durch US Truppen bzw. Drohnen usw. zur Kenntnis nimmt, der weiß, warum sich die Dankbarkeit der Bevölkerung in Grenzen hält. Jetzt kommen Phosphorbomben hinzu, um die Menschen zu grillen, ob zivil oder Taliban. Geht das denn manchen, die hier schreiben, nicht ins Bewußtsein? Einer der Kommentare lautete: 'Langfristig bin ich auch dafür, jegliches Militär abzuschaffen, aber aktuell allen ernstes die Forderung nach Auflösung der Nato in ein Bundestagswahlprogramm zu schreiben?' Ja, genau das. Das ist eine richtige und wichtige Forderung und Grund genug, die Linke zu wählen, ganz egal, was man an der Partei ansonsten für gut oder schlecht hält.

  • W
    Wim

    Wenn der neoliberale taz-Redakteur Felix Lee einen geforderter Mindestlohn von 10,-€ für "Radikalsozialismus" hält, dann herrscht in Luxemburg, Frankreich und Irland mit gesetzlichen Mindestlönen zwischen 9,50 € und knapp 10,- € der blanke Sozialismus? Und wenn die Abschaffung von Hartz IV (als logische Konsequenz aus der gleichzeitigen Forderung stattdessen nach einem bedingungslosen Grundeinkommen)ein "Linksruck" sein soll, dann hatten wir also vor der HartzIV-Einführung bis 2004 "linksradikale" Regierungen unter Kohl, Schmidt und Brandt mit menschenwürdigem Arbeitslosengeld von 70% des Lohnes? Und dann ist Dänemark immer noch linkssozialistisch mit 90% vom vorherigen Lohn als Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe? Auch die SPD hatte und hat den "demokratischen Sozialismus" immer noch in ihrem Progrsamm stehen; Kurt Beck hatte den Begriff wieder eingeführt, dieser Linkssozialist. Felix Lee macht sich lächerlich als schreibender Wahlhelfer der Rechten und Liberalen im Lande, die mit Hartz IV die Menschen entwürdigen, indem sie ihnen die individuelle Schuld am gesellschaftlichen Arbeitslosenproblem zuschieben und sie folglich mit quasi Arbeitszwang und Zwangsarbeit sowie mit erzieherischen Maßnahmen durch Politik und Behörden belegen wollen. Dabei sind es mündigere Menschen als die oftmals auf kindischem Niveau streitenden Parteifunktionäre mit ihrem elitären Anspruch. Ausgerechnet dem angepaßten Außenseiter Carl Wechselberg als Kronzeugen gegen das neue Linksprogramm breiten Raum in der taz zu geben, ist allzuleicht durchschaubares journalistisches Manöver einer Tendenzpresse.Armes Deutschland und arme taz-Redaktion, wie tief bist du politisch gesunken!

  • H
    Hazolahy

    Wer, bitte schön, hat sich diese Überschrift ausgedacht? Ist da jemandem beim Versuch zu denken, die Sicherung herausgesprungen? Die "sozialistische" Linke stellt Maximalforderungen? Felix Lee scheint nicht zu wissen, was Sozialismus bedeutet. War denn Christian Semmler nicht verfügbar? Der hätte ihn doch mal aufklären können. Sozialistische Maximalforderungen sind etwas anderes, als die links-sozialdemokratischen Positionen der Linken. Also, bitte beim nächsten Mal einen beauftragen, der weiss, worüber er schreibt.

     

    Übrigens wird in der Samstags-TAZ der große Liberalismus von Hamm-Brücher gefeiert und heute wird die Linkspartei durch Lafontaines Kakao gezogen. Wo steht die TAZ eigentlich?

  • B
    BENHUR

    @ Jürgen K: Sehe ich ähnlich. Nur leider haben Stalin u.v.a. solche Konzepte wie Enteignungen für's Allgemeinwohl etc. durch ihre Pseudokommunistischen Despotien extrem diskreditiert. Die Kommunismus-Keule wird ja schon viel harmloseren Konzepten in die Beine geschleudert.

     

    @ diverse andere: Ich sehe nicht, woraus hervorgeht, dass Felix Lee "radikal" für etwas Schlechtes hält. Ich sehe auch nicht, weshalb die Überschrift diffamierend sein soll (z. B. Axel Dörken und andere haben sie offenbar spontan sehr 'positiv' verstanden)

     

    @ Michael Schneider: Irrtum, z. B. in Schweden in den 1970ern wurden erfolgreich mit einem New Deal öffentliche Arbeitsplätze geschaffen u.s.w.

     

    v.a. wegen Steuerhinterziehung, Kapitalflucht etc. der Superreichen dort und wegen Billiglohnkonkurrenzen auf dem Weltmarkt (unter Verstößen von ILO Normen etc. die oft sogar zusätzlich gegen nationales Recht verstoßen, z. B. in China) ist dieses links-sozialdemokratische bzw. links-keynesianistische Modell ins Straucheln geraten.

     

    Heute wäre es mit einer ökologischen Komponente durchaus neu zu versuchen, was erfolgreich sein könnte, wenn dies kooperativ mehrere Staaten in mehreren Kontinenten tun würden - in Europa, Amerika, Australien, Afrika ... überall gibt es eigentlich/quasi "sozialdemokratische" Regierungen (USA aktuell mitgezählt) u.s.w. Die könnten mit einem kleinen Ruck der Besinnung auf alte sozialdemokratische Werte eigentlich viel erreichen, wenn sie etliche Nationalstaatskonkurrenzen noch stärker hinter sich ließen, die letztlich zum Nachteil der absoluten Mehrheit überall sind, und weniger Angst hätten vor Lidl, Dresdner Bank, RWE & Co.

  • H
    Horatio

    Ich schließe mich der Argumentation von Jorge Marienhagen und anderen an und frage mich:

     

    Ist schon wieder Jubiläum? Ist das wieder einer der Tage, an dem Kai Diekmann das Ruder führt?

  • GM
    Gerd Maibaum

    Sicher ist der Kommunismus gescheitert, die Geschichte hat es bewiesen. Er ist größtenteils tot und das zu Recht. ABER: die Geschichte hat auch das Scheitern des Kapitalismus gezeigt, z.B. vor achtzig Jahren und derzeit wieder. Milliarden werden verbrannt und Menschen müssen die Gier Weniger mit Jobverlust, Einkommensverlusten, Inflation etc. bezahlen. Ich wünsche mir eine ernstere Diskussion um den Umbau unseres Wirtschaftssystems. Wenn wenige Menschen gleichsam märchenhafte Reichtümer anhäufen, dann geht das nur zu Lasten vieler anderer Menschen, denen eben jenes Geld fehlt um ihr tägliches Leben bestreiten zu können. Die Denkverbote müssen aufhören und eine umfassende Diskussion darüber stattfinden, wie Wohlstand verteilt wird. Denn, auch wenn es die Konservativen und Marktliberalen nicht wahr haben wollen - Umverteilung ist eine der vorzüglichsten Aufgaben des Gemeinwesens. Wir leben in unserem Land nicht nur relativ friedlich vor uns hin, weil der obrigkeitstreue Deutsche nicht radikaler demonstriert und seien Meinung kundtut, sondern weil es über Jahre eine nicht allzu weite Spreizung zwischen arm und reich gab. Diese wächst aber seit einigen Jahren exponezial und führt zu massiven Brüchen in unserer Gesellschaft. Um dem entgegen zu wirken tut Umverteilung not - ob man dies nun hören will, oder nicht.

    Ich werde die Linke nicht wählen, aber ich wünsche mir dennoch, dass viele Menschen dies tun, denn mit einem hatte Gysi recht als er sagte, dass, je stärker die Linke wird, desto linkere Politik machen die anderen Parteien. So wäre z.B. ein Mindestlohn auch in einer Neuauflage der Großen Koalition zu realisieren (was ja in vielen westlichen Ländern üblich ist).

  • JM
    Jorge Marienhagen

    10 Euro Mindestlohn -na und? 500 Euro Hartz IV- ja bitte!

     

    Wenn Milliarden Euro an Wohltaten für die Rettung von Banken zur Verfügung gestellt werden und gleichzeitig (!) von den Wohltätern Steuersenkungen gefordert werden, regt das kaum jemanden auf. Aber wenn 2 Euro mehr Mindestlohn gefordert werden, hat man seine Schlagzeilen, spricht man von Radikalisierung und völlig unrealistischen Forderungen. Manche sehen gar den Aufmarsch aller westdeutschen Sektierer, wenn 500 Euro Hartz IV und der Spitzensteuersatz der Ära Kohl gefordert werden.

    Lasst doch bitte die Kirche im Dorfe! Nur so nebenbei: was werden die Leute mit den sozialen Wohltaten machen? In Finanzderivate oder Hedgefonds investieren? Oder Konsumgüter des täglichen Bedarfs kaufen, also die Binnennachfrage stärken? Richtig! Genau dieses!

  • JS
    Jakob Schablow

    Die Kritik von Herrn Lee sollte man auch teilweise Ernst nehmen, und sich zu verbessern. Schließlich steht man im Wettbewerb der Parteien. Allerdings sollte dies mit dem Hintergrundwissen von Helmut Ruch geschehen (Danke).

     

    Mein Beitrag: Von den Lateinern lernen, heißt siegen lernen

    Fas est et ab hoste doceri (Ovid)

    (Es ist Recht vom Feind zu lernen)

    angewandt auf:

    "Soo-zia-lis-mus, schaa-lala-lala!" (Felix Lee)

     

    Mit fällt noch mehr ein:

    Und wir haben ein Idol: Schee geh waaara /Kaaaal Maaaaax

    Es gibt nur einen Gregor Gysi...

    Auf gehts Linke und (wahl)kämpfen und siegen!

    Oskar für Deutschland!

    Schade Schade XY-Partei

    usw. und so fort.

     

    Tolle Parolen für den Wahlkampf! Dass da noch keiner daruf gekommen ist. Danke Felix Lee!!!

  • F
    Fideli

    Schade, TAZ, dass Ihr Herr Lee, so etwas

    so verbreiten kann.

    Was ist denn an diesem Progamm radikal?

    Radikal ist, dass es einen durch Basta-

    Schröder beeinflußten Vampirkapitalismus gibt,

    der jetzt zur Folge hat, dass hunderte Millionen,

    die vorher angeblich nicht vorhanden waren, in

    die Verursacher der Misere gesteckt werden

    und diese Folgen anschließend sozialisiert

    werden.

  • S
    sozimod

    Die Linke veröffentlicht nichts, was nicht finanzierbar wäre( steht in der Satzung). Schon das 100 Punkte Programm war von unabhängigen Wirtschaftsfachleuten als stimmig bewertet worden. Der Stern hatte Online ein Versuch gestartet, dieses Programm zu difamieren. Was nicht gelang. Die Wirtschaft hat eigene Gewerkschaften installiert, Lohndumping forciert und Steuergeschenke( Argen u. Agentur für Arbeit haben Löhne übernommen für Einstellung Langzeitarbeitslose, Ü 50 AN, Azubis ect.) Haben Parolen in Tele Novelas verlauten lassen und gut bezahlt( mehrere Millionen €). Banken und Versicherungen haben hunderttausende Kunden betrogen( Provisionsorientierte, nicht Individuelle Kundenberatung), Gewinnmaximierung mit Unterstützung der Regierungen in den letzten Jahrzehnten. Sogenannte Realos haben uns diesen Scherbenhaufen hinterlassen. Diese Realos waren Träumer und Koruppt. Dieses System hat ausgedient. Wir müssen aktiv werden. Am 16. Mai ist in Berlin eine DGB Veranstalltung. Ich bin da mit meiner Tochter. Für ein soziales, friedliches Leben in Deutschland, Europa und Weltweit.

  • B
    BENHUR

    @ Erstaunter: ich glaube, Sie tun Felix Lee unrecht.

     

    Ich vermute stark, dass er "radikal" ganz anders versteht.

     

    evtl. im Hinterkopf die lateinische Herleitung von Radix: Wurzel, und daraus den Anspruch, Übel mehr an der Wurzel zu packen, was oft bedeuten soll: näher an revolutionären Ansätzen, als an reformerischen - und die Benennung dieser jeweiligen Ansprüche erst einmal ohne eigenes Werturteil. Ich vermutge sogar, dass der Autor mit den radikaleren Ansätzen stärker sympathisiert, als mit denen der sogenannten "Realos" etc.

     

    Frage @llgemein: Hat sich die hochrangige Dame (ich glaube Frau von O. Lafontaine) eigentlich mittlerweile entschuldigt von ihrer letztes Jahr gemachten, wirklich unsäglichen impliziten Verharmlosung der weiblichen Genitalverstümmelung?

     

    Soweit ich weiß nicht, und das ist eines der mehreren Dinge, weshalb mir zu viele bei dieser Partei einfach sehr unsympathisch sind. Zum Beispiel auch, weil ich aus diesen Kreisen zu viele Nationalisten/innen begegnet bin, etwa nach dem Motto: "Was? FairTrade Schokolade? Was kann ich armer Deutscher Klassenunterdrückter denn für die Kindersklaverei in Afrika? Ich habe ein Recht auf Billigstschokolade." Oder nach dem Motto: "Deutsche sollen im Land xy als Soldaten sterben? Nein. (wenn es keine Deutschen sind, ist es aber eigtl. egal)." Oder die oft scheinheilige Kritik an Standortverlagerungen, nicht weil anderswo die Leute dann mehr ausgebeutet werden, sondern weil ein deutscher Arbeitsplatz verloren geht ... u.s.w. Schade, dass Gysi nicht wirklich typisch ist für diese Partei. [keine Ironie!]

  • MV
    Median Voter

    Was die Linke fordert, ist in anderen Ländern schon längt Realität (Vom Nato Austritt mal abgesehen). Das ist kein Sozialismus, das ist grade mal Sozialdemokratie. Dass sich die wirtschaftliberalen Reformer als "Realisten" darstellen ist doch nun wirklich ein alter Hut, Herr Lee. Es ist nicht zwingend erforderlich, das liberale Wohlfahrtsstaatsmodell aus GB und den USA durch Beratungsfirmen umsetzen zu lassen. Das sind alles Scheinlösungen. Die einzigen Länder, die Gerechtigkeit, Fortschritt und Wirtschaft erfoglreich kombinieren, sind Schweden, Dänemark, Finnland und die Niederlande. Natürlich ist dort längt nicht alles perfekt, aber der Wille ist erkennbar.

    Herr Lee ist ein weiterer Grund die Taz nicht zu abonnieren, denn er stellt sich mutig auf die Seite des liberalen Mainstreams. Wofür gibt es Euch denn dann noch? Peinlich!

  • O
    Oliver

    Mittlerweile liesst man die Kommentare in der Taz nur noch um zu sehen, wo die RTL2-Frauentausch-Protagonisten herkommen. Die EBgründung, wir kommen nicht an die Macht, wir können alles fordern kann man leicht mit populistisch umschreiben. Die Rechnung 800 Millardäre können 250.000.000 Millionen Erwerbslose ernähren, ist so illusorisch...unbeschreiblich. Da wünscht man sich die Steinzeit zurück, da musste in einem Stamm jeder was machen oder tot. In unserer Gesselschaft wird es genauso laufen, nur dass man es nicht merkt bis das System kaputt ist.

  • C
    Clara

    Ich frage mich auch warum die Linke in diesem Artikel so niedergemacht wird.

     

    Der weltweite Zusammenbruch des kapitalistischen Systems ist viel schwerwiegender als es der Zusammenbruch der sozialistischen Systeme war.

    Auch das Elend welches durch den Kapitalismus verursacht wurde ist um ein vielfaches höher.

    Im Vergleich, wie es wirklich weltweit den Menschen mit den verschiedenen Systemen geht kommt der blanke Kapitalismus wesentlich schlechter bei weg als ein sozialistisches System wie Kuba z.B.

     

    Die Partei der sozial benachteiligten ist erst mal sehr frech, kann aber auch nach hinten losgehen.

    Weil wir werden immer mehr, ganz simpel.

    Fühlen sich die Grünen nicht solidarisch mit Millionen von Arbeitslosen?

    Oder auch vielleicht sogar Teile der SPD?

    Sind es wirklich nur die Linken die auf unserer Seite sind?

     

    Wieso sind 10 Euro Mindestlohn radikal?

    Bin ich im falschen Film?

    Ist das hier das FDP Parteiblatt oder die Taz?

     

    Ich kann mich nur bei den Linken bedanken, das wenigstens sie uns menschenwürdige Lebensbedingungen ermöglichen wollen.

     

    Eine Verstaatlichung der Banken muss meines Erachtens nicht sein, außerdem macht diese Forderungen vielen Menschen Angst, eine langsame Entwicklung weg von der Nato hin zur weltweiten Zusammenarbeit würde ich auch begrüßen aber nicht als Forderung in das Parteiprogramm aufnehmen.

     

    Nicht ganz im meinem Sinne aber 100% wählbar für mich. !!!

     

    Anstatt das die Grünen sich über die Arbeiterpartei erheben, sollten sie sich vielleicht auch einmal in Solidarität üben.

    Dann könnten sie auch vielleicht klarer Erkennen hinter welchen Interessen sie sich eigentlich stellen, indem sie die Linken versuchen so niederzumachen.

    Das einigst vernünftige für die deutsche Linke, wozu ich eigentlich auch noch die Grünen zähle..., wäre ein Zusammenschluss der Grünen mit den Linken.

    Wenn man stattdessen versucht sich der FDP anzubiedern, erscheint mir das wie ein Wettbewerb, wie man am schnellsten an Glaubwürdigkeit verlieren kann.

  • G
    Graureiher

    „Soo-zia-lis-mus, schaa-lala-lala!“

    Es ist Wahlkampf, und die taz bzw. Herr Lee zeigen klar Flagge! Sie stehen, gemeinsam mit den großen Brüdern in Hamburg, fest auf Seiten der neoliberalen „Reformer“. DIE LINKE ist allenfalls Gegenstand zynischer Artikel oder Interviews. War vor 4 Jahren noch der Tenor: „Das kriegen die nie hin!“, wurde vor 2 Jahren noch versucht, die Vereinigung von WASG und PDS durch Unterstützung einer Lucy Redler und deren Anhangs zu stören, geht es heute darum, einen Keil in die Partei zu treiben, gute Realos von bösen Fundamentalisten zu trennen. Die Nummer wurde bei den Grünen auch schon mal erfolgreich durchgezogen; man hat gesehen, was aus dieser ehemals linken Partei geworden ist.

    Im letzten (mir bekannten) taz-Interview mit Lafontaine wurde das Politikverständnis der beiden taz-Redakteure (Hermann und Reinecke) sehr deutlich: wenn er doch an die Macht wolle, müsse er doch Zugeständnisse in Sachen Nato und Afghanistan usw. machen! Muss DIE LINKE das wirklich? Nur wenn sie dem Karrierebedürfnis einiger Möchtegern-Minister nachkommen will. Die werden aber vermutlich ohnehin noch vor der Bundestagswahl mit großem Getöse und vielen Interviews in der taz zur SPD überlaufen. Und das ist auch gut so!

  • VC
    Vincenzo Califano

    Ich finde Zeit, dass sich die linke Politik in Europa und in Deutschland erneuern müss und wieder ihre Bindung mit der Entwicklung von Menschen und Gesellchaften konstruieren. Wir erleben ein faktisch-ideologischer Sieg, wo Menschen als Mittel zum Ausbeutung und Bereicherung von Privilegierten Kreise dienen. Wir brauchen einen "neuen radikalen humanistischen" Ansatz, der das individuelle (in der Sinne von alle) und das gemeinsame Interesse die Basis einer politischen Aktion sein sollte. Die Abschaffung der Nato die drastische Kurzung von Militärausgaben, die Abrüstung, die Entmilitarisierung JETZT! der Aussenpolitik sind NUR einige aber wichtige Aspekte einer tatsächlichen demokratische Politik. Die Medien sollte díes unterstützen und nicht als kindisch Träumerei stempeln. Die Linken thematisieren diese Punkte ernsthaft und leider sind die einzige! Nur deshalb sind sie nicht nur wählbar, sondern diese Politik sollte mehr und mehr Gewicht gewinnen.

  • WW
    Walter Wasilewski

    Die Linke toll,dass es sie gibt.Unsere Parteienlandschaft hat sich mit der Linken normalisiert.

    Nur ist das eine Linke Partei ?

    Meine Erfahrung ist-einerseits werden d i e Linken ausgegrenzt- bei den örtlichen Gliederungen kommt keiner dieser Richtung in den Vorstand oder wird als Delegierter gewählt.

    Anderseits werden die n o r m a l e n kalt gtestellt. Kompromisse durch Abstimmungen gibt es nicht. Daran wird D i e Linke mehr und mehr verlieren.Der Machtwille legt den Verstand still.

    Walter Wasilewski

  • KS
    kleiner Spinner

    Die Forderung nach einem Mindestlohn von 10 Euro ist radikal? Soll das ein Witz sein? Etwas braveres und reformistischeres kann man sich bei einer linken Partei wohl kaum vorstellen.

  • M
    Mena

    In einer Zeit, in der wir materiell so gut wie nie zuvor aufgestellt sind, haben die Menschen ungeahnte Existenzängste die sie in Amok und Terrorismus treiben, zumindest diese Phänomene als ständigen Begleiter empfinden. Wo ist nur das avantgardistische der linken Idee geblieben? Ist das alles was die Linke (nicht die Linkspartei) zu bieten hat? Sind wir auf einem Niveau angekommen, der CDU einen Linksschwenk zu konstatieren und Ideen von gestern zufrieden zu geben? Hatten wir nicht mal Sartre, André Gorz und Paul Virilio?

    In dieser staunenden Hilflosigkeit möchte ich stotternd auskeuchen: Tu doch was, taz!

  • BB
    Bodo Bender

    Derzeit ziehen doch alle mit dem Füllhorn toller Versprechen durch die Lande. Wird eh alles kassiert. Die Linke macht es in Berlin ja seit Jahren vor, wie dann die Realität aussieht. !schaa-lala-lala!

  • C
    Caine

    Natürlich muss Hartz IV abgeschafft werden !

    VORWÄRTS UND NIEMALS VERGESSEN :

    Hartz IV ist ein Produkt der SPD in Zusammenarbeit

    mit Herrn Hatz, einem verurteilten Kriminellen !

  • H
    hto

    Offensichtlich wird das Programm wieder im stumpf- wie wahnsinnigen Rahmen von gebildeter Suppenkaspermentalität und "Wer soll das bezahlen?" formuliert - also im "gesunden" Konkurrenzdenken des "freiheitlichen" Wettbewerbs, der Ursache aller Probleme des "Zusammenlebens" wie ein Krebsgeschwür.

     

    Nach meiner Erkenntnis wird es Demokratie und Sozialismus niemals über die Wahlen mit Kreuzchen auf dem Blankoscheck geben, schon garnicht über national-begrenz... / beschränkten "Sozialismus" in "Übergangsprogrammatik".

     

    Was die Kommunikation der globalen Menschheit braucht, ist eine Vision von Menschlichkeit in einem bedingungslosen Menschenrecht auf Nahrung, Wohnen und Gesundheit, ohne Steuern, ohne "Sozial"Versicherungen, ohne manipulativ-schwankende "Werteordnung", ohne Zeit- / Leistungsdruck zu einer Karriere von Kindesbeinen, usw., die sich global auf dem Weg der Macht der Straße zur eindeutigen Wahrheit fusioniert und ...

  • A
    AstraFan

    Jetzt ist auch die Linkspartei für mich als daskleinste Übel wählbar.... Halte ja nichts von Parteien sondern bin selbst Anarchistisch, aber bevor irgendwer an die Macht kommt sollte man die Linken wählen.....

     

    Nur diese Scheisse wie in Berlin sollten sie sich sparen.... Da machen sie das Gegenteil von dem was im Programm steht....

  • AD
    Axel Dörken

    "Es funktionert erstaunlich gut, all das was angeblich nicht funktioniern kann."

     

    Die Zeit ist reif für einen radikalen Wandel. Bisher war ich eher nicht für die Linke. als ich die Überschrift las, bemerkte ich ein "Jawoll, die wähl ich." und war selbst verwundert.

     

    Auch wenn eine Erhöhung der Hartz-IV-Bezüge nicht die Lösung der Aufgabe ist, durch sie können mehr Menschen sie erkennen: Das Bedingungslose Grundeinkommen. Abkopplung der Einkommen von der Arbeit.

     

    Was hörte ich von Pelzig (singemäß): "Ungerecht ist es in Europa so oder so. 800 Milliardäre verlieren ihr Geld oder 250.000.000 Menschen werden arbeitslos."

     

    Für mich liegt klar auf der Hand, wo es lang geht. Ich schätze, dass die Mehrzahl der 800 Milliardäre in Europa mindestens auf Kosten der 250.000.000 Millionen zukünftigen Erwerbseinkommenlosen ihre Milliarden haben.

     

    Machen wir ihnen das bewusst, sagen wir ihnen: "Ihr hattet euren Spaß. wir sehen, was wir alle draus gemacht haben, dass wir euch haben machen lassen. Und nu´Schluss damit. Teilen ist angesagt." und dann bleiben wir konsequent. Und evtl. können wie auch noch eine Miliarde behalten. Icvh weiß, wie hart es ist, von heute auf morgen seinen Lebensstandard zu reduzieren.

     

    Ob ein Mensch 16 Milliarden hat oder eine. So lange er sein Geld nicht gemeinnütziger einbringt, hat er das Recht auf solch einen Besitz verwirkt.

     

    Vor mir sagte Mal jemand: "Wenn ein reicher Mensch reich stirbt, hat er Schande über sich gebracht."

     

    Ich lege drauf: "Die Zeiten haben sich geändert, wenn ein reicher Mensch nicht mindestens 80% seines Geldes gemeinnützig investiert, gehört es ihm zum Wohle aller abgenommen."

     

    Gestern galt Nachhaltigkeit eben noch eher wenig, Heute schon viel mehr und Morgen bestimmt sie das Leben.

  • M
    max

    es ist schon ein wenig bezeichnend, dass herr wechselberg beklagt, dass nicht die "pragmatischen" ehemaligen genossen der spd mit lafontaine in die partei eingetreten seien. denn genau dort verläuft einer der gräben in der partei, zwischen denjenigen, die sich - unausgesprochen - als die bessere sozialdemokratie anbieten wollen und denjenigen, die eine echte linke partei sein wollen, die nicht nur die "fehler" der spd korrigiert, sondern für eine systemalternative eintritt.

  • A
    anke

    Das verstehe ich jetzt aber nicht: Machen das denn nicht alle so? Ich meine: Als guter (Post-)Demokrat, dachte ich, verspricht man ein Maximum und opfert die Hälfte davon, wenn die Versprechen rein rechnerisch für eine Regierungsbeteiligung gereicht haben. Das Wahlvolk will es so, nahm ich an. Schließlich: Wer glaubt im Ernst, dass alles, was in den Wahlprogrammen steht, innerhalb von vier Jahren auch tatsächlich realisiert wird? Ich persönlich fühle mich ja schon überfordert, wenn ich meinem Sohn glauben soll, dass er das nächste Mal den Müll wirklich runterbringen wird, bevor ich ihn anmeckere.

  • MS
    Michael Schneider

    Die Linke ist unwählbar! Warum? Alle, aber wirklich alle vorgetragenen >>Wahlversprechen>Vermögen>einzig richtigen

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    "Verstaatlichung sämtlicher Privatbanken" ist ein wirklicher guter Witz - wie gut staatliche Banken das Geschäft beherrschen sehen wir ja überall, von den unseligen Landesbanken über die KfW (als deren Verwaltungsrat immerhin unser lieber Lafo fungierte, so dass er das aus eigener Anschauung kennt!) bis hin zu Fannie Mae und Freddie Mac.

     

    Dass die Freiheitsfeinde aller Couleur die vorhersehbare Krise des inflationistischen Fiat-Money-Systems - das nichts anderes ist als "Freigeld" im Sinne der Theorie Silvio Gsells und mit Marktwirtschaft nichts zu tun hat, sondern das planwirtschaftliche Herz unserer Gesellschaftsordnung bildet - flugs in eine Krise der Marktwirtschaft umdeuten würden hat Baader in "Geld, Gold und Gottspieler" (2005) richtig vorhergesagt.

  • V
    vic

    Sie machen sich ebenso lustig über die Linkspartei wie der Mainstream. Sie nennen das Parteiprogramm belustigt "Radikalisierung".

    Ich für meinen Teil halte das Programm für richtig und notwendig. Zudem, und das scheinen alle zu verdrängen. Die Linke wird nicht Regierungspartei werden.

    Ich aber wünsche mir dringend linke Inhalte in einer Regierungskoalition, ebenso wie ich mir grüne wünsche.

    Zumindest ich würde mich auf eine Rot/Rot/Grüne-Regierung freuen.

  • K
    kilian

    "die Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde und nicht mehr wie bisher 8 Euro zeigt die deutliche Radikalisierung des Programms"

     

    Ganz schön radikal die Linke, wenn sie ein Brutto von 1600€ für eine 40h-Woche fordert, oder Herr Lee?

  • M
    Martin

    Ein in meinen Augen recht merkwürdiger Artikel mit einem noch merkwürdigerem Kronzeugen, Herrn Wechselberg (nomen est omen?), unter einer denunziatorisch gemeinten Sing-Sang-Überschrift nach dem Motto: der Kindergarten der Linken.... Kritik läuft mit Argumenten, aber bitte nicht mit Denunziation, Herr Lee. Also erwarte ich von Ihnen, wenn Sie die Ablehnung der Nato kritisieren, wenigstens einige Worte, was Ihnen an der Nato und deren Kriegen so sehr gefällt? Das hätte man auch Herrn Wechselberg fragen können. Man kann für die Nato sein, aber dann solle man es erklären, warum? Vor allem den Angehörigen derjenigen, die als Zivilisten in den Kriegen der Nato ermordet wurden und ständig getötet werden, z.B. in Afghanistan. Und dann noch die Denunziation westlicher Linker als 'alte Gewerkschaftern'. Tatsächlich: es gibt Menschen, die im Laufe ihres Lebens alt wurden, aber Sie verwenden das nicht mit Respekt, sondern sie zielen auf die Abwertung von Menschen wegen ihres Alters. Sie betreiben die Abwertung von alten Menschen ohne jede Begründung, mit Verachtung aktiver linker Gewerkschaftlern, die ich persönlich hier im Ruhrgebiet kenne. Ihre Worte verletzen Menschen.

  • E
    Erstaunter

    werter felix lee,

     

    ein besuch als journalist in einer "agentur für arbeit" (samt interviews mit hartz-iv-betroffenen) würde Ihnen insofern guttun, als dass Sie dann unter umständen weniger leichtfertig und oberflächlich mit dem begriffspaar "moderat" und "radikal" umgehen würden.

     

    wenn arge-schnüffler sich unter drohungen, die zu bespitzelnde person unter das existenzminimum zu drücken, zutritt in die privatsphäre von menschen verschaffen, dann ist das radikal.

    und wenn menschen, die durch das zusammenwirken mangelnden standings der politik gegenüber den "arbeitgebern" mit der unfähigkeit und raffgier dieser "unternehmer" ökonomisch ausgesperrt (sprich: arbeitslos) werden, in zwangsdienste ("1-euro-jobs") gepresst werden, dann ist das radikal.

    meinen Sie nicht, herr lee, dass mensch einem solchem radikalismus der münteferings und westerwelles moderate konzepte entgegensetzen sollte?

     

    und dann wäre da noch die frage der nato, auf deren konto (mindestens) hunderte tote zivilisten in afghanistan und pakistan gehen und deren hunger nach ausdehnung gen osten kaum zu stillen zu sein scheint. was ist in dieser frage "radikal", und was ist "moderat"?

     

    mensch muss die linkspartei nicht heiß und innig lieben, um in Ihrer verwendung des genannten begriffspaares einen billigen manipulationsversuch zu sehen.

     

    herzlichst,

    ein hartz-iv beziehender nato-gegner

  • T
    TheRightWay

    Carl Wechselberg hat recht, wenn er sagt "alle Linkssektierer, die der Westen aufzubieten hatte, und zahlreiche alte Gewerkschaftsfunktionäre" sind in die Linke eingetreten.

     

    Das hat aber bereits im Mai/Juni 2004 stattgefunden, als zahlreiche K-Gruppen in die WASG geschlossen eingetreten sind, um die WASG zu übernehmen. Dies ist anhand von Veröffentlichungen der unterschiedlichen Gruppierungen nachweisbar.

    Inzwischen beherrschen die Kader der linksreaktionären Sektierer zahlreiche Landesvorstände im Westen und besetzen fast alle anderen wichtigen Positionen, und haben sich auch bei den Kandidatenaufstellungen zur Bundestagswahl durchgesetzt.

     

    Ehemalige SPD-Mitglieder und sogenannte "Bürgerliche" werden seit einem Jahr gemobbt und zum Austritt aus der Linken aufgefordert, da sie ebenso wie die Linken aus dem Osten als zu bekämpfende "Reformisten" angesehen werden.

  • A
    aha

    Wer eine derart große Klappe hat und sich große Veränderungen auf die Fahnen schreibt, sollte auch die Chance bekommen, sich durch Taten zu beweisen.

     

    Aus diesem Grund: Leute, wählt DIE LINKE!

    Mit so einem Wahlprogramm und einer Mehrheit im Bundestag?!

    Ich wäre sehr gespannt...

  • JK
    Juergen K.

    Wahrlich radikal:

    bei 10 Brutto von 160 Sunden im Monat gerade mal 1 Euro ausserhalb Hartz4 zu stehen.

    Wahrlich radikal.

     

    Werde heute Petition einreichen:

    Alle, die von Arbeit leben wollen, unter Verfassungsbeobachtung zu stellen.

     

    Spass beiseite:

     

    Ein Modell für den Arbeitsmarkt muss her, das mit sinkender Gesamtarbeitszeit (BRD) umgehen kann.

     

    Wie in einer Progression muss Arbeit mit Abgaben belegt werden, die oberhalb eines Stundenwertes erbracht wird. Analog zur Steuerprogression.

     

    Dieser Wert muss Politik-beeinflussbar sein.

     

    Etwa jetzt bei Opel muss ein solcher herabgesetzt werden, so dass es günstiger ist für den Unternehmer 30 000 in 30 Stunden zu beschäftigen, als 25 000 in 40 Stunden.

     

    0 (in Worten NULL) Stunden Arbeit zu haben, darf weder jetzt auf 8 Millionen beschränkt sein, noch vorher auf 5 Mio, nocht später einmal auf wieviele auch immer.

     

    Nur ähnliche Modelle sind unabhängig von wirtschaftlichen Zyklen und heben die allseits spürbare Diskriminierung auf, mit der das Individuum in der

     

    SOZIALEN

     

    Marktwirtschaft allein gelassen wird.

  • HR
    helmut Ruch

    Die taz mal wieder voll auf Linie!

    Dass die taz für linke Politikansätze, die sich der neoliberalen Einheitsfront in Bund- und Ländern entgegenstellen, nur Zynismus übrig hat, ist leider eine traurige Tatsache, aber leider nichts Neues. Der Titel dieses Artikels reiht sich da würdig ein, er rechtfertigt meiner Meinung nach eine fristlose Kündigung seines Urhebers!

    Ansonsten fällt mir auf, wie hier mit denselben Methoden wie bereits vor 20 Jahren bei den Grünen versucht wird, eine linke Partei in Gute (Realos) und Böse(Fundamentalisten) aufzuteilen. Wie das damals gelaufen ist und welche unsägliche Rolle die taz (neben SPIEGEL und einigen anderen auch heute wieder sehr aktiven Organen) dabei spielte, kann man bei Jutta Ditfurth nachlesen, einfach mal im Netz nach „Zahltag, Junker Joschka!“ suchen.

    Dass es bei der Linken eine Gruppe von potentiellen Überläufern zur SPD gibt, ist doch wohl seit der Kandidatenkür zur Europawahl klar. Bereits damals versuchten die schon genannten Medien den Spaltpilz bei den Linken zu füttern, „Europafreunde“ gegen „Europafeinde“; Sachargumente spielten keine Rolle. Und so wird dann heute ein Carl Wechselberg, dessen Namen ich im Zusammenhang mit dem SPIEGEL-Interview das erste Mal gehört habe, als Kronzeuge gegen Lafontaine aufgebaut; vor 2 Jahren war die unsägliche Lucy Redler das Hätschelkind von SPIEGEL und taz. Es wird alles protegiert, was eine Schwächung der Linken verspricht.

    Wer heute, wie etwa unsere Kanzlerin, im Angesicht eines weltweiten, von den neoliberalen Klassenkämpfern angerichteten Wirtschafts- und Finanzchaos noch glaubt, dass die Ökonomie ohne fundamentale Veränderungen weiter funktionieren kann, hat leider nichts begriffen! Und in diese Wertung ist der Klimawandel mit seinen ökonomischen und sozialen Folgen, das Energie- und Rohstoffproblem und die weiter wachsende Weltbevölkerung noch nicht mal mit einbezogen. Fundamentale Kritik ist heute so wichtig wie vor 2 Jahrzehnten; man kann nur hoffen, dass DIE LINKE nicht ein weiteres linkes Projekt ist, das angepasste Opportunisten hervorbringt!

  • I
    immerlockerbleiben

    Wenn die WASG aus "pragmatischen SPD-Aktivisten" bestanden hätte, wäre ihre Gründung überflüssig gewesen. Dass sich Herr Wechselberg solche Leute in der Partei wünscht, ist klar. Schließlich hat die Linke im Osten einschließlich Berlin keine Probleme mit der Politik von SPD und CDU, siehe Verkauf von städtischen Wohnungen an Investoren, massenhaften Einsatz von 1-€-Jobbern, Ausstieg aus der Tarifgemeinschaft im öffentlichen Dienst, Schließung von Kitas usw.. Von daher war es auch zumindest für den Osten korrekt, dass Kurt Beck immer von der "sog." Linken gesprochen hat, auch wenn er es anders gemeint hat. Nicht umsonst wollte Wowereit lieber mit der Linken koalieren, weil die nach seiner Einschätzung einfacher zu handhaben ist als die Grünen. Ohne Lafontaine und Gleichgesinnte an der Spitze wäre die Linke von der SPD nicht zu unterscheiden und damit verzichtbar.

  • IN
    Ihr NameHanns-Jürgen Bendrin

    Es ist wie immer,kurz vor wichtigen Wahlen outen sich die eingeschleusten Maulwürfe der Gegenseite um dem politischen Gegner Knüppel zwischen die Füsse zu werfen.

  • AP
    Adam Potocki

    Zu dem Programm der s.g. Linkspartei fällt mir eigentlich nur eins ein: hirnlose Spinnerei

  • M
    Micha

    Ich bezeichne mich durchaus als moderaten, ostdeutschen Wähler.

    Warum aber fast 20 Jahre nach Ende des kalten Krieges noch ein Bund wie die Nato notwendig sein soll, das verstehe wer will.

    Wenn sich die Linkspartei von der Programmatik her immer weiter der SPD annährt (deren Programm ja auch recht links angehaucht ist), was soll die Linke dann noch auszeichnen?

    Faktisch gesehen haben doch SPD, Linke und Grüne praktisch das gleiche Wahlprogramm.

  • N
    Nordlicht

    Hihi, Stern titelt: Die Zähmung der Linkspartei. Und führt aus, diese hätte sich der SPD angenährt.

     

    Na wat denn nu?

  • T
    t.s.

    Eine menschenwürdige Existenz für jene, deren Verwertung sich im Kapitalismus nicht mehr lohnt - keine Bomben mehr auf Muslime im Namen der Menschenrechte - und keine Kriege mehr in der russischen Peripherie - Georgien - im Interesse der USA und der EU?

     

    Das muss sie sein, die "Radikalisierung"!

     

    Wann wird die taz zur Bildung von Bürgermilizen und Internierungslagern aufrufen?

    Immerhin - erste Kronzeugen haben sich ja anscheinend schon gefunden.

  • S
    Shuichi

    Man merke an: In diesem Artikel und in diesem:

    http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/kurs-auf-die-realitaet/

     

    ging es um das selbe Wahlprogramm. Bei der Betrachtung der Artikel entsteht aber ein anderer Eindruck.

  • KS
    kleiner Spinner

    Die Forderung nach einem Mindestlohn von 10 Euro ist radikal? Soll das ein Witz sein? Zahmer und reformistischer geht's doch kaum.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Na? Was haben die Grünen am vergangenen Wochenende beschlossen? Wo die Saumküsser von Frau Roth und Herrn Trettin hinkommen, die Linke ist immer schon da. Das nervt natürlich. Übrigens wartet hat die CDU ihre Bettdecke schon zurückgeschlagen. Braver Herr Lee, wann dürfen wir ihre Artikel endlich bei "Bild" lesen?

  • S
    Sunny

    Der alte Fehler der Linken: Sie sind so nett, dass es viele als unfreundlich ansehen, mit Maximalforderungen in die Diskussion (Wahlkampf) zu gehen. Ein Skrupel, den die Liberalen und Rechten, egal ob es um Steuersenkungen oder Grundgesetzänderungen geht, nicht kennen.

     

    Das Ergebnis ist bekannt: Die Gesellschaft wird immer eigennütziger und unsozialer. 5 Mio Arbeitlose werden als lästiger Nebeneffekt einer Gesellschaft gesehen, die nicht auf Teilhabe und Gemeinwohl, sondern auf Ausquetschung der Schwächsten baut.

  • D
    Dagobert

    Liebe Tageszeitung,

     

    Danke!

    Danke, dass ihr mich wieder einmal davon überzeugt habt, lieber im Strom mit zu schwimmen, statt darin unterzugehen. Dank dieser Entscheidung wird es künftig wohl eher weniger notwendig sein, eure liebenswerte Zeitung zu lesen. Fortan genügt für das Spektrum an Nachrichten ein kleinerer Kreis von Zeitungen. Das erspart einem eine Menge Lese-Arbeit.

    Nochmals Danke.

    Nur aus Interesse: was versteht ihr unter dem Wort "radikal"?

    Und übrigens Glückwunsch dazu, dass ihr endlich auch diesen alten Propagandahut gefunden habt, wie man mit Aussagen wie "damit ist die nächste Wahl wohl schon verloren" Meinung machen kann. Noch dazu am Aussagekräftigen Ende eines Artikels. Das weiß ich noch aus der Schule: das wichtigste Argument einer Erörterung immer zum Schluss.

    Wurde ja auch Zeit, dass ihr das nicht länger vernachlässigt.

    Aber bei Foxnews wars dann doch noch einen Tick doller: statt "Carry wird verlieren" hieß es da immer, "nurnoch soundsoviele Tage bis Bush wiedergewählt wird". Vielleicht solltet auch ihr das in Zukunft eher positiv formulieren, damit auch ja jeder Leser kapiert, was ihr meint, bzw. wen sie wählen müssen um auf der Gewinnerseite zu stehen.

    Wer wird denn gewinnen? Die Grünen?

    Oder is das eigentlich egal, hauptsache nich die Linken?

    Wie auch immer, ergebensten Dank,

    und schöne Grüße an Herrn Murdoch.

  • L
    Linker

    Grün: 7,5 Euro Mindestlohn, 1 Mio neue Arbeitsplätze

    Linke: 10 Euro Mindestlohn, 2 Mio neue Arbeitsplätze

    ICH: 20 Euro Mindetslohn, 5 Mio neue Arbeitsplätze

     

    Frei nach Pippi: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt, schön wärs...

  • B
    BENHUR

    Langfristig bin ich auch dafür, jegliches Militär abzuschaffen, aber aktuell allen ernstes die Forderung nach Auflösung der Nato in ein Bundestagswahlprogramm zu schreiben?

     

    Bravo, damit werden nun also C-Fraktion und FDP die nächste Regierung stellen, weil Die Linke sich für die bekanntermaßen recht reaktionär gewordene SPD damit ziemlich sicher als Koalitionspartner unmöglich gemacht hat. Das "rot-rot-grüne" isländische Modell hat damit an Chancen stark eingebüßt - zum riesigen Schaden unzähliger Menschen, mit Auswirkungen, die weit über die Grenzen der BRD hinausgehen ... beispielsweise wegen der reaktionären Umweltpolitik der C&F-Fraktion, aber auch anderen Auswirkungen.

     

    P.S: Schade, dass jemand wie G. Gysi für Die Linke eigentlich gar nicht so sehr repräsentativ ist.

     

    Glaubwürdiger als Lafontaine und andere finde ich außerdem Leute wie Rebecca Harms oder Cem Özdemir.

     

    C. Ö. erinnerte neulich an die Eckpfeiler des aktuellen bündnisgrünen Programms: "Ökologie, soziale Gerechtigkeit ..." u. a.

     

    Eine SPD-Büdnisgrüne-Linke Regierung wäre mit Abstand das kleinste der Übel, die überhaupt eine Chance hätten - Nun denn, Vielleicht ist es noch nicht ganz zu spät.

  • TH
    Thorsten Hild

    Ist DIE LINKE radikal? - Fragen an Willy Brandt

     

    Der Partei DIE LINKE wird in einigen Medien eine „Radikalisierung“ ihrer Positionen vorgehalten. Dem Beifall führender SPD-Funktionäre dürfen sie sich dabei sicher sein. Doch was ist an dieser Zuschreibung wirklich dran?

     

    Wirtschaft und Gesellschaft hat den ehemaligen und langjährigen SPD-Vorsitzenden und Bundeskanzler, Willy Brandt, zu den Inhalten der LINKEN befragt.

     

    Zu lesen hier: http://www.wirtschaftundgesellschaft.de/index.php?option=com_content&task=view&id=68&Itemid=2

  • V
    vic

    Liebe taz, für Artikel wie den von Herrn Lee, sind in diesem Land andere Blätter zuständig.

    Dafür sollte die keinen Platz verschwenden.

    Die Linke, jetzt erst recht.

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    Dass jegliche "sozialistische" Wirtschaftsordnung denknotwendig zum mittelfristigen Untergang verurteilt ist, hat Ludwig v. Mises bereits 1922 in "Die Gemeinwirtschaft: Untersuchungen über den Sozialismus" nachgewiesen. Die dortige Beweisführung konnte von "sozialistischen" Wirtschaftswissenschaftlern niemals widerlegt werden, ihre Richtigkeit ist mittlerweile auch (in einem extrem menschenfeindlichen "Großexperiment") empirisch bewiesen.

  • M
    Martin

    Eine Partei, die ich wählen kann, muß Grundsätze haben, und der wichtigste ist: kein Krieg. Und es gibt dafür in Deutschland nur eine Partei: die Linke. Erinnern wir uns an den damaligen Krieg gegen Serbien mit den vielen zivilen Opfern, unterstützt von den Grünen, kritisiert sogar von Altbundeskanzler Schmidt. Jetzt läuft seit Jahren der Krieg in Afghanistan, der nicht so genannt werden darf. Ein Kampf für wen? Wer sich auch nur ein wenig Gedanken um das macht, was dort geschieht, nämlich engste Kooperation deutscher Truppen mit dortiger Staatskorruption, mit Gouverneuren als Spitzen des Heroinhandels wie Mohammed Atta (Balkh) usw., wer das Plattschießen und Massakrieren ziviler Versammlungen in den Dörfern von Hochzeit bis zur Beerdigung durch US Truppen bzw. Drohnen usw. zur Kenntnis nimmt, der weiß, warum sich die Dankbarkeit der Bevölkerung in Grenzen hält. Jetzt kommen Phosphorbomben hinzu, um die Menschen zu grillen, ob zivil oder Taliban. Geht das denn manchen, die hier schreiben, nicht ins Bewußtsein? Einer der Kommentare lautete: 'Langfristig bin ich auch dafür, jegliches Militär abzuschaffen, aber aktuell allen ernstes die Forderung nach Auflösung der Nato in ein Bundestagswahlprogramm zu schreiben?' Ja, genau das. Das ist eine richtige und wichtige Forderung und Grund genug, die Linke zu wählen, ganz egal, was man an der Partei ansonsten für gut oder schlecht hält.

  • W
    Wim

    Wenn der neoliberale taz-Redakteur Felix Lee einen geforderter Mindestlohn von 10,-€ für "Radikalsozialismus" hält, dann herrscht in Luxemburg, Frankreich und Irland mit gesetzlichen Mindestlönen zwischen 9,50 € und knapp 10,- € der blanke Sozialismus? Und wenn die Abschaffung von Hartz IV (als logische Konsequenz aus der gleichzeitigen Forderung stattdessen nach einem bedingungslosen Grundeinkommen)ein "Linksruck" sein soll, dann hatten wir also vor der HartzIV-Einführung bis 2004 "linksradikale" Regierungen unter Kohl, Schmidt und Brandt mit menschenwürdigem Arbeitslosengeld von 70% des Lohnes? Und dann ist Dänemark immer noch linkssozialistisch mit 90% vom vorherigen Lohn als Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe? Auch die SPD hatte und hat den "demokratischen Sozialismus" immer noch in ihrem Progrsamm stehen; Kurt Beck hatte den Begriff wieder eingeführt, dieser Linkssozialist. Felix Lee macht sich lächerlich als schreibender Wahlhelfer der Rechten und Liberalen im Lande, die mit Hartz IV die Menschen entwürdigen, indem sie ihnen die individuelle Schuld am gesellschaftlichen Arbeitslosenproblem zuschieben und sie folglich mit quasi Arbeitszwang und Zwangsarbeit sowie mit erzieherischen Maßnahmen durch Politik und Behörden belegen wollen. Dabei sind es mündigere Menschen als die oftmals auf kindischem Niveau streitenden Parteifunktionäre mit ihrem elitären Anspruch. Ausgerechnet dem angepaßten Außenseiter Carl Wechselberg als Kronzeugen gegen das neue Linksprogramm breiten Raum in der taz zu geben, ist allzuleicht durchschaubares journalistisches Manöver einer Tendenzpresse.Armes Deutschland und arme taz-Redaktion, wie tief bist du politisch gesunken!

  • H
    Hazolahy

    Wer, bitte schön, hat sich diese Überschrift ausgedacht? Ist da jemandem beim Versuch zu denken, die Sicherung herausgesprungen? Die "sozialistische" Linke stellt Maximalforderungen? Felix Lee scheint nicht zu wissen, was Sozialismus bedeutet. War denn Christian Semmler nicht verfügbar? Der hätte ihn doch mal aufklären können. Sozialistische Maximalforderungen sind etwas anderes, als die links-sozialdemokratischen Positionen der Linken. Also, bitte beim nächsten Mal einen beauftragen, der weiss, worüber er schreibt.

     

    Übrigens wird in der Samstags-TAZ der große Liberalismus von Hamm-Brücher gefeiert und heute wird die Linkspartei durch Lafontaines Kakao gezogen. Wo steht die TAZ eigentlich?

  • B
    BENHUR

    @ Jürgen K: Sehe ich ähnlich. Nur leider haben Stalin u.v.a. solche Konzepte wie Enteignungen für's Allgemeinwohl etc. durch ihre Pseudokommunistischen Despotien extrem diskreditiert. Die Kommunismus-Keule wird ja schon viel harmloseren Konzepten in die Beine geschleudert.

     

    @ diverse andere: Ich sehe nicht, woraus hervorgeht, dass Felix Lee "radikal" für etwas Schlechtes hält. Ich sehe auch nicht, weshalb die Überschrift diffamierend sein soll (z. B. Axel Dörken und andere haben sie offenbar spontan sehr 'positiv' verstanden)

     

    @ Michael Schneider: Irrtum, z. B. in Schweden in den 1970ern wurden erfolgreich mit einem New Deal öffentliche Arbeitsplätze geschaffen u.s.w.

     

    v.a. wegen Steuerhinterziehung, Kapitalflucht etc. der Superreichen dort und wegen Billiglohnkonkurrenzen auf dem Weltmarkt (unter Verstößen von ILO Normen etc. die oft sogar zusätzlich gegen nationales Recht verstoßen, z. B. in China) ist dieses links-sozialdemokratische bzw. links-keynesianistische Modell ins Straucheln geraten.

     

    Heute wäre es mit einer ökologischen Komponente durchaus neu zu versuchen, was erfolgreich sein könnte, wenn dies kooperativ mehrere Staaten in mehreren Kontinenten tun würden - in Europa, Amerika, Australien, Afrika ... überall gibt es eigentlich/quasi "sozialdemokratische" Regierungen (USA aktuell mitgezählt) u.s.w. Die könnten mit einem kleinen Ruck der Besinnung auf alte sozialdemokratische Werte eigentlich viel erreichen, wenn sie etliche Nationalstaatskonkurrenzen noch stärker hinter sich ließen, die letztlich zum Nachteil der absoluten Mehrheit überall sind, und weniger Angst hätten vor Lidl, Dresdner Bank, RWE & Co.

  • H
    Horatio

    Ich schließe mich der Argumentation von Jorge Marienhagen und anderen an und frage mich:

     

    Ist schon wieder Jubiläum? Ist das wieder einer der Tage, an dem Kai Diekmann das Ruder führt?

  • GM
    Gerd Maibaum

    Sicher ist der Kommunismus gescheitert, die Geschichte hat es bewiesen. Er ist größtenteils tot und das zu Recht. ABER: die Geschichte hat auch das Scheitern des Kapitalismus gezeigt, z.B. vor achtzig Jahren und derzeit wieder. Milliarden werden verbrannt und Menschen müssen die Gier Weniger mit Jobverlust, Einkommensverlusten, Inflation etc. bezahlen. Ich wünsche mir eine ernstere Diskussion um den Umbau unseres Wirtschaftssystems. Wenn wenige Menschen gleichsam märchenhafte Reichtümer anhäufen, dann geht das nur zu Lasten vieler anderer Menschen, denen eben jenes Geld fehlt um ihr tägliches Leben bestreiten zu können. Die Denkverbote müssen aufhören und eine umfassende Diskussion darüber stattfinden, wie Wohlstand verteilt wird. Denn, auch wenn es die Konservativen und Marktliberalen nicht wahr haben wollen - Umverteilung ist eine der vorzüglichsten Aufgaben des Gemeinwesens. Wir leben in unserem Land nicht nur relativ friedlich vor uns hin, weil der obrigkeitstreue Deutsche nicht radikaler demonstriert und seien Meinung kundtut, sondern weil es über Jahre eine nicht allzu weite Spreizung zwischen arm und reich gab. Diese wächst aber seit einigen Jahren exponezial und führt zu massiven Brüchen in unserer Gesellschaft. Um dem entgegen zu wirken tut Umverteilung not - ob man dies nun hören will, oder nicht.

    Ich werde die Linke nicht wählen, aber ich wünsche mir dennoch, dass viele Menschen dies tun, denn mit einem hatte Gysi recht als er sagte, dass, je stärker die Linke wird, desto linkere Politik machen die anderen Parteien. So wäre z.B. ein Mindestlohn auch in einer Neuauflage der Großen Koalition zu realisieren (was ja in vielen westlichen Ländern üblich ist).

  • JM
    Jorge Marienhagen

    10 Euro Mindestlohn -na und? 500 Euro Hartz IV- ja bitte!

     

    Wenn Milliarden Euro an Wohltaten für die Rettung von Banken zur Verfügung gestellt werden und gleichzeitig (!) von den Wohltätern Steuersenkungen gefordert werden, regt das kaum jemanden auf. Aber wenn 2 Euro mehr Mindestlohn gefordert werden, hat man seine Schlagzeilen, spricht man von Radikalisierung und völlig unrealistischen Forderungen. Manche sehen gar den Aufmarsch aller westdeutschen Sektierer, wenn 500 Euro Hartz IV und der Spitzensteuersatz der Ära Kohl gefordert werden.

    Lasst doch bitte die Kirche im Dorfe! Nur so nebenbei: was werden die Leute mit den sozialen Wohltaten machen? In Finanzderivate oder Hedgefonds investieren? Oder Konsumgüter des täglichen Bedarfs kaufen, also die Binnennachfrage stärken? Richtig! Genau dieses!

  • JS
    Jakob Schablow

    Die Kritik von Herrn Lee sollte man auch teilweise Ernst nehmen, und sich zu verbessern. Schließlich steht man im Wettbewerb der Parteien. Allerdings sollte dies mit dem Hintergrundwissen von Helmut Ruch geschehen (Danke).

     

    Mein Beitrag: Von den Lateinern lernen, heißt siegen lernen

    Fas est et ab hoste doceri (Ovid)

    (Es ist Recht vom Feind zu lernen)

    angewandt auf:

    "Soo-zia-lis-mus, schaa-lala-lala!" (Felix Lee)

     

    Mit fällt noch mehr ein:

    Und wir haben ein Idol: Schee geh waaara /Kaaaal Maaaaax

    Es gibt nur einen Gregor Gysi...

    Auf gehts Linke und (wahl)kämpfen und siegen!

    Oskar für Deutschland!

    Schade Schade XY-Partei

    usw. und so fort.

     

    Tolle Parolen für den Wahlkampf! Dass da noch keiner daruf gekommen ist. Danke Felix Lee!!!

  • F
    Fideli

    Schade, TAZ, dass Ihr Herr Lee, so etwas

    so verbreiten kann.

    Was ist denn an diesem Progamm radikal?

    Radikal ist, dass es einen durch Basta-

    Schröder beeinflußten Vampirkapitalismus gibt,

    der jetzt zur Folge hat, dass hunderte Millionen,

    die vorher angeblich nicht vorhanden waren, in

    die Verursacher der Misere gesteckt werden

    und diese Folgen anschließend sozialisiert

    werden.

  • S
    sozimod

    Die Linke veröffentlicht nichts, was nicht finanzierbar wäre( steht in der Satzung). Schon das 100 Punkte Programm war von unabhängigen Wirtschaftsfachleuten als stimmig bewertet worden. Der Stern hatte Online ein Versuch gestartet, dieses Programm zu difamieren. Was nicht gelang. Die Wirtschaft hat eigene Gewerkschaften installiert, Lohndumping forciert und Steuergeschenke( Argen u. Agentur für Arbeit haben Löhne übernommen für Einstellung Langzeitarbeitslose, Ü 50 AN, Azubis ect.) Haben Parolen in Tele Novelas verlauten lassen und gut bezahlt( mehrere Millionen €). Banken und Versicherungen haben hunderttausende Kunden betrogen( Provisionsorientierte, nicht Individuelle Kundenberatung), Gewinnmaximierung mit Unterstützung der Regierungen in den letzten Jahrzehnten. Sogenannte Realos haben uns diesen Scherbenhaufen hinterlassen. Diese Realos waren Träumer und Koruppt. Dieses System hat ausgedient. Wir müssen aktiv werden. Am 16. Mai ist in Berlin eine DGB Veranstalltung. Ich bin da mit meiner Tochter. Für ein soziales, friedliches Leben in Deutschland, Europa und Weltweit.

  • B
    BENHUR

    @ Erstaunter: ich glaube, Sie tun Felix Lee unrecht.

     

    Ich vermute stark, dass er "radikal" ganz anders versteht.

     

    evtl. im Hinterkopf die lateinische Herleitung von Radix: Wurzel, und daraus den Anspruch, Übel mehr an der Wurzel zu packen, was oft bedeuten soll: näher an revolutionären Ansätzen, als an reformerischen - und die Benennung dieser jeweiligen Ansprüche erst einmal ohne eigenes Werturteil. Ich vermutge sogar, dass der Autor mit den radikaleren Ansätzen stärker sympathisiert, als mit denen der sogenannten "Realos" etc.

     

    Frage @llgemein: Hat sich die hochrangige Dame (ich glaube Frau von O. Lafontaine) eigentlich mittlerweile entschuldigt von ihrer letztes Jahr gemachten, wirklich unsäglichen impliziten Verharmlosung der weiblichen Genitalverstümmelung?

     

    Soweit ich weiß nicht, und das ist eines der mehreren Dinge, weshalb mir zu viele bei dieser Partei einfach sehr unsympathisch sind. Zum Beispiel auch, weil ich aus diesen Kreisen zu viele Nationalisten/innen begegnet bin, etwa nach dem Motto: "Was? FairTrade Schokolade? Was kann ich armer Deutscher Klassenunterdrückter denn für die Kindersklaverei in Afrika? Ich habe ein Recht auf Billigstschokolade." Oder nach dem Motto: "Deutsche sollen im Land xy als Soldaten sterben? Nein. (wenn es keine Deutschen sind, ist es aber eigtl. egal)." Oder die oft scheinheilige Kritik an Standortverlagerungen, nicht weil anderswo die Leute dann mehr ausgebeutet werden, sondern weil ein deutscher Arbeitsplatz verloren geht ... u.s.w. Schade, dass Gysi nicht wirklich typisch ist für diese Partei. [keine Ironie!]

  • MV
    Median Voter

    Was die Linke fordert, ist in anderen Ländern schon längt Realität (Vom Nato Austritt mal abgesehen). Das ist kein Sozialismus, das ist grade mal Sozialdemokratie. Dass sich die wirtschaftliberalen Reformer als "Realisten" darstellen ist doch nun wirklich ein alter Hut, Herr Lee. Es ist nicht zwingend erforderlich, das liberale Wohlfahrtsstaatsmodell aus GB und den USA durch Beratungsfirmen umsetzen zu lassen. Das sind alles Scheinlösungen. Die einzigen Länder, die Gerechtigkeit, Fortschritt und Wirtschaft erfoglreich kombinieren, sind Schweden, Dänemark, Finnland und die Niederlande. Natürlich ist dort längt nicht alles perfekt, aber der Wille ist erkennbar.

    Herr Lee ist ein weiterer Grund die Taz nicht zu abonnieren, denn er stellt sich mutig auf die Seite des liberalen Mainstreams. Wofür gibt es Euch denn dann noch? Peinlich!

  • O
    Oliver

    Mittlerweile liesst man die Kommentare in der Taz nur noch um zu sehen, wo die RTL2-Frauentausch-Protagonisten herkommen. Die EBgründung, wir kommen nicht an die Macht, wir können alles fordern kann man leicht mit populistisch umschreiben. Die Rechnung 800 Millardäre können 250.000.000 Millionen Erwerbslose ernähren, ist so illusorisch...unbeschreiblich. Da wünscht man sich die Steinzeit zurück, da musste in einem Stamm jeder was machen oder tot. In unserer Gesselschaft wird es genauso laufen, nur dass man es nicht merkt bis das System kaputt ist.

  • C
    Clara

    Ich frage mich auch warum die Linke in diesem Artikel so niedergemacht wird.

     

    Der weltweite Zusammenbruch des kapitalistischen Systems ist viel schwerwiegender als es der Zusammenbruch der sozialistischen Systeme war.

    Auch das Elend welches durch den Kapitalismus verursacht wurde ist um ein vielfaches höher.

    Im Vergleich, wie es wirklich weltweit den Menschen mit den verschiedenen Systemen geht kommt der blanke Kapitalismus wesentlich schlechter bei weg als ein sozialistisches System wie Kuba z.B.

     

    Die Partei der sozial benachteiligten ist erst mal sehr frech, kann aber auch nach hinten losgehen.

    Weil wir werden immer mehr, ganz simpel.

    Fühlen sich die Grünen nicht solidarisch mit Millionen von Arbeitslosen?

    Oder auch vielleicht sogar Teile der SPD?

    Sind es wirklich nur die Linken die auf unserer Seite sind?

     

    Wieso sind 10 Euro Mindestlohn radikal?

    Bin ich im falschen Film?

    Ist das hier das FDP Parteiblatt oder die Taz?

     

    Ich kann mich nur bei den Linken bedanken, das wenigstens sie uns menschenwürdige Lebensbedingungen ermöglichen wollen.

     

    Eine Verstaatlichung der Banken muss meines Erachtens nicht sein, außerdem macht diese Forderungen vielen Menschen Angst, eine langsame Entwicklung weg von der Nato hin zur weltweiten Zusammenarbeit würde ich auch begrüßen aber nicht als Forderung in das Parteiprogramm aufnehmen.

     

    Nicht ganz im meinem Sinne aber 100% wählbar für mich. !!!

     

    Anstatt das die Grünen sich über die Arbeiterpartei erheben, sollten sie sich vielleicht auch einmal in Solidarität üben.

    Dann könnten sie auch vielleicht klarer Erkennen hinter welchen Interessen sie sich eigentlich stellen, indem sie die Linken versuchen so niederzumachen.

    Das einigst vernünftige für die deutsche Linke, wozu ich eigentlich auch noch die Grünen zähle..., wäre ein Zusammenschluss der Grünen mit den Linken.

    Wenn man stattdessen versucht sich der FDP anzubiedern, erscheint mir das wie ein Wettbewerb, wie man am schnellsten an Glaubwürdigkeit verlieren kann.

  • G
    Graureiher

    „Soo-zia-lis-mus, schaa-lala-lala!“

    Es ist Wahlkampf, und die taz bzw. Herr Lee zeigen klar Flagge! Sie stehen, gemeinsam mit den großen Brüdern in Hamburg, fest auf Seiten der neoliberalen „Reformer“. DIE LINKE ist allenfalls Gegenstand zynischer Artikel oder Interviews. War vor 4 Jahren noch der Tenor: „Das kriegen die nie hin!“, wurde vor 2 Jahren noch versucht, die Vereinigung von WASG und PDS durch Unterstützung einer Lucy Redler und deren Anhangs zu stören, geht es heute darum, einen Keil in die Partei zu treiben, gute Realos von bösen Fundamentalisten zu trennen. Die Nummer wurde bei den Grünen auch schon mal erfolgreich durchgezogen; man hat gesehen, was aus dieser ehemals linken Partei geworden ist.

    Im letzten (mir bekannten) taz-Interview mit Lafontaine wurde das Politikverständnis der beiden taz-Redakteure (Hermann und Reinecke) sehr deutlich: wenn er doch an die Macht wolle, müsse er doch Zugeständnisse in Sachen Nato und Afghanistan usw. machen! Muss DIE LINKE das wirklich? Nur wenn sie dem Karrierebedürfnis einiger Möchtegern-Minister nachkommen will. Die werden aber vermutlich ohnehin noch vor der Bundestagswahl mit großem Getöse und vielen Interviews in der taz zur SPD überlaufen. Und das ist auch gut so!

  • VC
    Vincenzo Califano

    Ich finde Zeit, dass sich die linke Politik in Europa und in Deutschland erneuern müss und wieder ihre Bindung mit der Entwicklung von Menschen und Gesellchaften konstruieren. Wir erleben ein faktisch-ideologischer Sieg, wo Menschen als Mittel zum Ausbeutung und Bereicherung von Privilegierten Kreise dienen. Wir brauchen einen "neuen radikalen humanistischen" Ansatz, der das individuelle (in der Sinne von alle) und das gemeinsame Interesse die Basis einer politischen Aktion sein sollte. Die Abschaffung der Nato die drastische Kurzung von Militärausgaben, die Abrüstung, die Entmilitarisierung JETZT! der Aussenpolitik sind NUR einige aber wichtige Aspekte einer tatsächlichen demokratische Politik. Die Medien sollte díes unterstützen und nicht als kindisch Träumerei stempeln. Die Linken thematisieren diese Punkte ernsthaft und leider sind die einzige! Nur deshalb sind sie nicht nur wählbar, sondern diese Politik sollte mehr und mehr Gewicht gewinnen.

  • WW
    Walter Wasilewski

    Die Linke toll,dass es sie gibt.Unsere Parteienlandschaft hat sich mit der Linken normalisiert.

    Nur ist das eine Linke Partei ?

    Meine Erfahrung ist-einerseits werden d i e Linken ausgegrenzt- bei den örtlichen Gliederungen kommt keiner dieser Richtung in den Vorstand oder wird als Delegierter gewählt.

    Anderseits werden die n o r m a l e n kalt gtestellt. Kompromisse durch Abstimmungen gibt es nicht. Daran wird D i e Linke mehr und mehr verlieren.Der Machtwille legt den Verstand still.

    Walter Wasilewski

  • KS
    kleiner Spinner

    Die Forderung nach einem Mindestlohn von 10 Euro ist radikal? Soll das ein Witz sein? Etwas braveres und reformistischeres kann man sich bei einer linken Partei wohl kaum vorstellen.

  • M
    Mena

    In einer Zeit, in der wir materiell so gut wie nie zuvor aufgestellt sind, haben die Menschen ungeahnte Existenzängste die sie in Amok und Terrorismus treiben, zumindest diese Phänomene als ständigen Begleiter empfinden. Wo ist nur das avantgardistische der linken Idee geblieben? Ist das alles was die Linke (nicht die Linkspartei) zu bieten hat? Sind wir auf einem Niveau angekommen, der CDU einen Linksschwenk zu konstatieren und Ideen von gestern zufrieden zu geben? Hatten wir nicht mal Sartre, André Gorz und Paul Virilio?

    In dieser staunenden Hilflosigkeit möchte ich stotternd auskeuchen: Tu doch was, taz!

  • BB
    Bodo Bender

    Derzeit ziehen doch alle mit dem Füllhorn toller Versprechen durch die Lande. Wird eh alles kassiert. Die Linke macht es in Berlin ja seit Jahren vor, wie dann die Realität aussieht. !schaa-lala-lala!

  • C
    Caine

    Natürlich muss Hartz IV abgeschafft werden !

    VORWÄRTS UND NIEMALS VERGESSEN :

    Hartz IV ist ein Produkt der SPD in Zusammenarbeit

    mit Herrn Hatz, einem verurteilten Kriminellen !

  • H
    hto

    Offensichtlich wird das Programm wieder im stumpf- wie wahnsinnigen Rahmen von gebildeter Suppenkaspermentalität und "Wer soll das bezahlen?" formuliert - also im "gesunden" Konkurrenzdenken des "freiheitlichen" Wettbewerbs, der Ursache aller Probleme des "Zusammenlebens" wie ein Krebsgeschwür.

     

    Nach meiner Erkenntnis wird es Demokratie und Sozialismus niemals über die Wahlen mit Kreuzchen auf dem Blankoscheck geben, schon garnicht über national-begrenz... / beschränkten "Sozialismus" in "Übergangsprogrammatik".

     

    Was die Kommunikation der globalen Menschheit braucht, ist eine Vision von Menschlichkeit in einem bedingungslosen Menschenrecht auf Nahrung, Wohnen und Gesundheit, ohne Steuern, ohne "Sozial"Versicherungen, ohne manipulativ-schwankende "Werteordnung", ohne Zeit- / Leistungsdruck zu einer Karriere von Kindesbeinen, usw., die sich global auf dem Weg der Macht der Straße zur eindeutigen Wahrheit fusioniert und ...

  • A
    AstraFan

    Jetzt ist auch die Linkspartei für mich als daskleinste Übel wählbar.... Halte ja nichts von Parteien sondern bin selbst Anarchistisch, aber bevor irgendwer an die Macht kommt sollte man die Linken wählen.....

     

    Nur diese Scheisse wie in Berlin sollten sie sich sparen.... Da machen sie das Gegenteil von dem was im Programm steht....

  • AD
    Axel Dörken

    "Es funktionert erstaunlich gut, all das was angeblich nicht funktioniern kann."

     

    Die Zeit ist reif für einen radikalen Wandel. Bisher war ich eher nicht für die Linke. als ich die Überschrift las, bemerkte ich ein "Jawoll, die wähl ich." und war selbst verwundert.

     

    Auch wenn eine Erhöhung der Hartz-IV-Bezüge nicht die Lösung der Aufgabe ist, durch sie können mehr Menschen sie erkennen: Das Bedingungslose Grundeinkommen. Abkopplung der Einkommen von der Arbeit.

     

    Was hörte ich von Pelzig (singemäß): "Ungerecht ist es in Europa so oder so. 800 Milliardäre verlieren ihr Geld oder 250.000.000 Menschen werden arbeitslos."

     

    Für mich liegt klar auf der Hand, wo es lang geht. Ich schätze, dass die Mehrzahl der 800 Milliardäre in Europa mindestens auf Kosten der 250.000.000 Millionen zukünftigen Erwerbseinkommenlosen ihre Milliarden haben.

     

    Machen wir ihnen das bewusst, sagen wir ihnen: "Ihr hattet euren Spaß. wir sehen, was wir alle draus gemacht haben, dass wir euch haben machen lassen. Und nu´Schluss damit. Teilen ist angesagt." und dann bleiben wir konsequent. Und evtl. können wie auch noch eine Miliarde behalten. Icvh weiß, wie hart es ist, von heute auf morgen seinen Lebensstandard zu reduzieren.

     

    Ob ein Mensch 16 Milliarden hat oder eine. So lange er sein Geld nicht gemeinnütziger einbringt, hat er das Recht auf solch einen Besitz verwirkt.

     

    Vor mir sagte Mal jemand: "Wenn ein reicher Mensch reich stirbt, hat er Schande über sich gebracht."

     

    Ich lege drauf: "Die Zeiten haben sich geändert, wenn ein reicher Mensch nicht mindestens 80% seines Geldes gemeinnützig investiert, gehört es ihm zum Wohle aller abgenommen."

     

    Gestern galt Nachhaltigkeit eben noch eher wenig, Heute schon viel mehr und Morgen bestimmt sie das Leben.

  • M
    max

    es ist schon ein wenig bezeichnend, dass herr wechselberg beklagt, dass nicht die "pragmatischen" ehemaligen genossen der spd mit lafontaine in die partei eingetreten seien. denn genau dort verläuft einer der gräben in der partei, zwischen denjenigen, die sich - unausgesprochen - als die bessere sozialdemokratie anbieten wollen und denjenigen, die eine echte linke partei sein wollen, die nicht nur die "fehler" der spd korrigiert, sondern für eine systemalternative eintritt.

  • A
    anke

    Das verstehe ich jetzt aber nicht: Machen das denn nicht alle so? Ich meine: Als guter (Post-)Demokrat, dachte ich, verspricht man ein Maximum und opfert die Hälfte davon, wenn die Versprechen rein rechnerisch für eine Regierungsbeteiligung gereicht haben. Das Wahlvolk will es so, nahm ich an. Schließlich: Wer glaubt im Ernst, dass alles, was in den Wahlprogrammen steht, innerhalb von vier Jahren auch tatsächlich realisiert wird? Ich persönlich fühle mich ja schon überfordert, wenn ich meinem Sohn glauben soll, dass er das nächste Mal den Müll wirklich runterbringen wird, bevor ich ihn anmeckere.

  • MS
    Michael Schneider

    Die Linke ist unwählbar! Warum? Alle, aber wirklich alle vorgetragenen >>Wahlversprechen>Vermögen>einzig richtigen

  • SS
    Svetozar Schnuckelberger

    "Verstaatlichung sämtlicher Privatbanken" ist ein wirklicher guter Witz - wie gut staatliche Banken das Geschäft beherrschen sehen wir ja überall, von den unseligen Landesbanken über die KfW (als deren Verwaltungsrat immerhin unser lieber Lafo fungierte, so dass er das aus eigener Anschauung kennt!) bis hin zu Fannie Mae und Freddie Mac.

     

    Dass die Freiheitsfeinde aller Couleur die vorhersehbare Krise des inflationistischen Fiat-Money-Systems - das nichts anderes ist als "Freigeld" im Sinne der Theorie Silvio Gsells und mit Marktwirtschaft nichts zu tun hat, sondern das planwirtschaftliche Herz unserer Gesellschaftsordnung bildet - flugs in eine Krise der Marktwirtschaft umdeuten würden hat Baader in "Geld, Gold und Gottspieler" (2005) richtig vorhergesagt.

  • V
    vic

    Sie machen sich ebenso lustig über die Linkspartei wie der Mainstream. Sie nennen das Parteiprogramm belustigt "Radikalisierung".

    Ich für meinen Teil halte das Programm für richtig und notwendig. Zudem, und das scheinen alle zu verdrängen. Die Linke wird nicht Regierungspartei werden.

    Ich aber wünsche mir dringend linke Inhalte in einer Regierungskoalition, ebenso wie ich mir grüne wünsche.

    Zumindest ich würde mich auf eine Rot/Rot/Grüne-Regierung freuen.

  • K
    kilian

    "die Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde und nicht mehr wie bisher 8 Euro zeigt die deutliche Radikalisierung des Programms"

     

    Ganz schön radikal die Linke, wenn sie ein Brutto von 1600€ für eine 40h-Woche fordert, oder Herr Lee?

  • M
    Martin

    Ein in meinen Augen recht merkwürdiger Artikel mit einem noch merkwürdigerem Kronzeugen, Herrn Wechselberg (nomen est omen?), unter einer denunziatorisch gemeinten Sing-Sang-Überschrift nach dem Motto: der Kindergarten der Linken.... Kritik läuft mit Argumenten, aber bitte nicht mit Denunziation, Herr Lee. Also erwarte ich von Ihnen, wenn Sie die Ablehnung der Nato kritisieren, wenigstens einige Worte, was Ihnen an der Nato und deren Kriegen so sehr gefällt? Das hätte man auch Herrn Wechselberg fragen können. Man kann für die Nato sein, aber dann solle man es erklären, warum? Vor allem den Angehörigen derjenigen, die als Zivilisten in den Kriegen der Nato ermordet wurden und ständig getötet werden, z.B. in Afghanistan. Und dann noch die Denunziation westlicher Linker als 'alte Gewerkschaftern'. Tatsächlich: es gibt Menschen, die im Laufe ihres Lebens alt wurden, aber Sie verwenden das nicht mit Respekt, sondern sie zielen auf die Abwertung von Menschen wegen ihres Alters. Sie betreiben die Abwertung von alten Menschen ohne jede Begründung, mit Verachtung aktiver linker Gewerkschaftlern, die ich persönlich hier im Ruhrgebiet kenne. Ihre Worte verletzen Menschen.

  • E
    Erstaunter

    werter felix lee,

     

    ein besuch als journalist in einer "agentur für arbeit" (samt interviews mit hartz-iv-betroffenen) würde Ihnen insofern guttun, als dass Sie dann unter umständen weniger leichtfertig und oberflächlich mit dem begriffspaar "moderat" und "radikal" umgehen würden.

     

    wenn arge-schnüffler sich unter drohungen, die zu bespitzelnde person unter das existenzminimum zu drücken, zutritt in die privatsphäre von menschen verschaffen, dann ist das radikal.

    und wenn menschen, die durch das zusammenwirken mangelnden standings der politik gegenüber den "arbeitgebern" mit der unfähigkeit und raffgier dieser "unternehmer" ökonomisch ausgesperrt (sprich: arbeitslos) werden, in zwangsdienste ("1-euro-jobs") gepresst werden, dann ist das radikal.

    meinen Sie nicht, herr lee, dass mensch einem solchem radikalismus der münteferings und westerwelles moderate konzepte entgegensetzen sollte?

     

    und dann wäre da noch die frage der nato, auf deren konto (mindestens) hunderte tote zivilisten in afghanistan und pakistan gehen und deren hunger nach ausdehnung gen osten kaum zu stillen zu sein scheint. was ist in dieser frage "radikal", und was ist "moderat"?

     

    mensch muss die linkspartei nicht heiß und innig lieben, um in Ihrer verwendung des genannten begriffspaares einen billigen manipulationsversuch zu sehen.

     

    herzlichst,

    ein hartz-iv beziehender nato-gegner

  • T
    TheRightWay

    Carl Wechselberg hat recht, wenn er sagt "alle Linkssektierer, die der Westen aufzubieten hatte, und zahlreiche alte Gewerkschaftsfunktionäre" sind in die Linke eingetreten.

     

    Das hat aber bereits im Mai/Juni 2004 stattgefunden, als zahlreiche K-Gruppen in die WASG geschlossen eingetreten sind, um die WASG zu übernehmen. Dies ist anhand von Veröffentlichungen der unterschiedlichen Gruppierungen nachweisbar.

    Inzwischen beherrschen die Kader der linksreaktionären Sektierer zahlreiche Landesvorstände im Westen und besetzen fast alle anderen wichtigen Positionen, und haben sich auch bei den Kandidatenaufstellungen zur Bundestagswahl durchgesetzt.

     

    Ehemalige SPD-Mitglieder und sogenannte "Bürgerliche" werden seit einem Jahr gemobbt und zum Austritt aus der Linken aufgefordert, da sie ebenso wie die Linken aus dem Osten als zu bekämpfende "Reformisten" angesehen werden.

  • A
    aha

    Wer eine derart große Klappe hat und sich große Veränderungen auf die Fahnen schreibt, sollte auch die Chance bekommen, sich durch Taten zu beweisen.

     

    Aus diesem Grund: Leute, wählt DIE LINKE!

    Mit so einem Wahlprogramm und einer Mehrheit im Bundestag?!

    Ich wäre sehr gespannt...

  • JK
    Juergen K.

    Wahrlich radikal:

    bei 10 Brutto von 160 Sunden im Monat gerade mal 1 Euro ausserhalb Hartz4 zu stehen.

    Wahrlich radikal.

     

    Werde heute Petition einreichen:

    Alle, die von Arbeit leben wollen, unter Verfassungsbeobachtung zu stellen.

     

    Spass beiseite:

     

    Ein Modell für den Arbeitsmarkt muss her, das mit sinkender Gesamtarbeitszeit (BRD) umgehen kann.

     

    Wie in einer Progression muss Arbeit mit Abgaben belegt werden, die oberhalb eines Stundenwertes erbracht wird. Analog zur Steuerprogression.

     

    Dieser Wert muss Politik-beeinflussbar sein.

     

    Etwa jetzt bei Opel muss ein solcher herabgesetzt werden, so dass es günstiger ist für den Unternehmer 30 000 in 30 Stunden zu beschäftigen, als 25 000 in 40 Stunden.

     

    0 (in Worten NULL) Stunden Arbeit zu haben, darf weder jetzt auf 8 Millionen beschränkt sein, noch vorher auf 5 Mio, nocht später einmal auf wieviele auch immer.

     

    Nur ähnliche Modelle sind unabhängig von wirtschaftlichen Zyklen und heben die allseits spürbare Diskriminierung auf, mit der das Individuum in der

     

    SOZIALEN

     

    Marktwirtschaft allein gelassen wird.

  • HR
    helmut Ruch

    Die taz mal wieder voll auf Linie!

    Dass die taz für linke Politikansätze, die sich der neoliberalen Einheitsfront in Bund- und Ländern entgegenstellen, nur Zynismus übrig hat, ist leider eine traurige Tatsache, aber leider nichts Neues. Der Titel dieses Artikels reiht sich da würdig ein, er rechtfertigt meiner Meinung nach eine fristlose Kündigung seines Urhebers!

    Ansonsten fällt mir auf, wie hier mit denselben Methoden wie bereits vor 20 Jahren bei den Grünen versucht wird, eine linke Partei in Gute (Realos) und Böse(Fundamentalisten) aufzuteilen. Wie das damals gelaufen ist und welche unsägliche Rolle die taz (neben SPIEGEL und einigen anderen auch heute wieder sehr aktiven Organen) dabei spielte, kann man bei Jutta Ditfurth nachlesen, einfach mal im Netz nach „Zahltag, Junker Joschka!“ suchen.

    Dass es bei der Linken eine Gruppe von potentiellen Überläufern zur SPD gibt, ist doch wohl seit der Kandidatenkür zur Europawahl klar. Bereits damals versuchten die schon genannten Medien den Spaltpilz bei den Linken zu füttern, „Europafreunde“ gegen „Europafeinde“; Sachargumente spielten keine Rolle. Und so wird dann heute ein Carl Wechselberg, dessen Namen ich im Zusammenhang mit dem SPIEGEL-Interview das erste Mal gehört habe, als Kronzeuge gegen Lafontaine aufgebaut; vor 2 Jahren war die unsägliche Lucy Redler das Hätschelkind von SPIEGEL und taz. Es wird alles protegiert, was eine Schwächung der Linken verspricht.

    Wer heute, wie etwa unsere Kanzlerin, im Angesicht eines weltweiten, von den neoliberalen Klassenkämpfern angerichteten Wirtschafts- und Finanzchaos noch glaubt, dass die Ökonomie ohne fundamentale Veränderungen weiter funktionieren kann, hat leider nichts begriffen! Und in diese Wertung ist der Klimawandel mit seinen ökonomischen und sozialen Folgen, das Energie- und Rohstoffproblem und die weiter wachsende Weltbevölkerung noch nicht mal mit einbezogen. Fundamentale Kritik ist heute so wichtig wie vor 2 Jahrzehnten; man kann nur hoffen, dass DIE LINKE nicht ein weiteres linkes Projekt ist, das angepasste Opportunisten hervorbringt!

  • I
    immerlockerbleiben

    Wenn die WASG aus "pragmatischen SPD-Aktivisten" bestanden hätte, wäre ihre Gründung überflüssig gewesen. Dass sich Herr Wechselberg solche Leute in der Partei wünscht, ist klar. Schließlich hat die Linke im Osten einschließlich Berlin keine Probleme mit der Politik von SPD und CDU, siehe Verkauf von städtischen Wohnungen an Investoren, massenhaften Einsatz von 1-€-Jobbern, Ausstieg aus der Tarifgemeinschaft im öffentlichen Dienst, Schließung von Kitas usw.. Von daher war es auch zumindest für den Osten korrekt, dass Kurt Beck immer von der "sog." Linken gesprochen hat, auch wenn er es anders gemeint hat. Nicht umsonst wollte Wowereit lieber mit der Linken koalieren, weil die nach seiner Einschätzung einfacher zu handhaben ist als die Grünen. Ohne Lafontaine und Gleichgesinnte an der Spitze wäre die Linke von der SPD nicht zu unterscheiden und damit verzichtbar.

  • IN
    Ihr NameHanns-Jürgen Bendrin

    Es ist wie immer,kurz vor wichtigen Wahlen outen sich die eingeschleusten Maulwürfe der Gegenseite um dem politischen Gegner Knüppel zwischen die Füsse zu werfen.

  • AP
    Adam Potocki

    Zu dem Programm der s.g. Linkspartei fällt mir eigentlich nur eins ein: hirnlose Spinnerei

  • M
    Micha

    Ich bezeichne mich durchaus als moderaten, ostdeutschen Wähler.

    Warum aber fast 20 Jahre nach Ende des kalten Krieges noch ein Bund wie die Nato notwendig sein soll, das verstehe wer will.

    Wenn sich die Linkspartei von der Programmatik her immer weiter der SPD annährt (deren Programm ja auch recht links angehaucht ist), was soll die Linke dann noch auszeichnen?

    Faktisch gesehen haben doch SPD, Linke und Grüne praktisch das gleiche Wahlprogramm.

  • N
    Nordlicht

    Hihi, Stern titelt: Die Zähmung der Linkspartei. Und führt aus, diese hätte sich der SPD angenährt.

     

    Na wat denn nu?

  • T
    t.s.

    Eine menschenwürdige Existenz für jene, deren Verwertung sich im Kapitalismus nicht mehr lohnt - keine Bomben mehr auf Muslime im Namen der Menschenrechte - und keine Kriege mehr in der russischen Peripherie - Georgien - im Interesse der USA und der EU?

     

    Das muss sie sein, die "Radikalisierung"!

     

    Wann wird die taz zur Bildung von Bürgermilizen und Internierungslagern aufrufen?

    Immerhin - erste Kronzeugen haben sich ja anscheinend schon gefunden.

  • S
    Shuichi

    Man merke an: In diesem Artikel und in diesem:

    http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/kurs-auf-die-realitaet/

     

    ging es um das selbe Wahlprogramm. Bei der Betrachtung der Artikel entsteht aber ein anderer Eindruck.

  • KS
    kleiner Spinner

    Die Forderung nach einem Mindestlohn von 10 Euro ist radikal? Soll das ein Witz sein? Zahmer und reformistischer geht's doch kaum.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Na? Was haben die Grünen am vergangenen Wochenende beschlossen? Wo die Saumküsser von Frau Roth und Herrn Trettin hinkommen, die Linke ist immer schon da. Das nervt natürlich. Übrigens wartet hat die CDU ihre Bettdecke schon zurückgeschlagen. Braver Herr Lee, wann dürfen wir ihre Artikel endlich bei "Bild" lesen?

  • S
    Sunny

    Der alte Fehler der Linken: Sie sind so nett, dass es viele als unfreundlich ansehen, mit Maximalforderungen in die Diskussion (Wahlkampf) zu gehen. Ein Skrupel, den die Liberalen und Rechten, egal ob es um Steuersenkungen oder Grundgesetzänderungen geht, nicht kennen.

     

    Das Ergebnis ist bekannt: Die Gesellschaft wird immer eigennütziger und unsozialer. 5 Mio Arbeitlose werden als lästiger Nebeneffekt einer Gesellschaft gesehen, die nicht auf Teilhabe und Gemeinwohl, sondern auf Ausquetschung der Schwächsten baut.

  • D
    Dagobert

    Liebe Tageszeitung,

     

    Danke!

    Danke, dass ihr mich wieder einmal davon überzeugt habt, lieber im Strom mit zu schwimmen, statt darin unterzugehen. Dank dieser Entscheidung wird es künftig wohl eher weniger notwendig sein, eure liebenswerte Zeitung zu lesen. Fortan genügt für das Spektrum an Nachrichten ein kleinerer Kreis von Zeitungen. Das erspart einem eine Menge Lese-Arbeit.

    Nochmals Danke.

    Nur aus Interesse: was versteht ihr unter dem Wort "radikal"?

    Und übrigens Glückwunsch dazu, dass ihr endlich auch diesen alten Propagandahut gefunden habt, wie man mit Aussagen wie "damit ist die nächste Wahl wohl schon verloren" Meinung machen kann. Noch dazu am Aussagekräftigen Ende eines Artikels. Das weiß ich noch aus der Schule: das wichtigste Argument einer Erörterung immer zum Schluss.

    Wurde ja auch Zeit, dass ihr das nicht länger vernachlässigt.

    Aber bei Foxnews wars dann doch noch einen Tick doller: statt "Carry wird verlieren" hieß es da immer, "nurnoch soundsoviele Tage bis Bush wiedergewählt wird". Vielleicht solltet auch ihr das in Zukunft eher positiv formulieren, damit auch ja jeder Leser kapiert, was ihr meint, bzw. wen sie wählen müssen um auf der Gewinnerseite zu stehen.

    Wer wird denn gewinnen? Die Grünen?

    Oder is das eigentlich egal, hauptsache nich die Linken?

    Wie auch immer, ergebensten Dank,

    und schöne Grüße an Herrn Murdoch.

  • L
    Linker

    Grün: 7,5 Euro Mindestlohn, 1 Mio neue Arbeitsplätze

    Linke: 10 Euro Mindestlohn, 2 Mio neue Arbeitsplätze

    ICH: 20 Euro Mindetslohn, 5 Mio neue Arbeitsplätze

     

    Frei nach Pippi: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt, schön wärs...

  • B
    BENHUR

    Langfristig bin ich auch dafür, jegliches Militär abzuschaffen, aber aktuell allen ernstes die Forderung nach Auflösung der Nato in ein Bundestagswahlprogramm zu schreiben?

     

    Bravo, damit werden nun also C-Fraktion und FDP die nächste Regierung stellen, weil Die Linke sich für die bekanntermaßen recht reaktionär gewordene SPD damit ziemlich sicher als Koalitionspartner unmöglich gemacht hat. Das "rot-rot-grüne" isländische Modell hat damit an Chancen stark eingebüßt - zum riesigen Schaden unzähliger Menschen, mit Auswirkungen, die weit über die Grenzen der BRD hinausgehen ... beispielsweise wegen der reaktionären Umweltpolitik der C&F-Fraktion, aber auch anderen Auswirkungen.

     

    P.S: Schade, dass jemand wie G. Gysi für Die Linke eigentlich gar nicht so sehr repräsentativ ist.

     

    Glaubwürdiger als Lafontaine und andere finde ich außerdem Leute wie Rebecca Harms oder Cem Özdemir.

     

    C. Ö. erinnerte neulich an die Eckpfeiler des aktuellen bündnisgrünen Programms: "Ökologie, soziale Gerechtigkeit ..." u. a.

     

    Eine SPD-Büdnisgrüne-Linke Regierung wäre mit Abstand das kleinste der Übel, die überhaupt eine Chance hätten - Nun denn, Vielleicht ist es noch nicht ganz zu spät.