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Wahlparteitag in NRWLinke feiert Wagenknecht ins Parlament

Mit großem Hallo wählt die Linkspartei in Nordrhein-Westfalen die Kommunistin auf einen sicheren Platz der Bundestagsliste. Schlichte Radikalität hat auf dem Parteitag auch sonst Erfolg.

Der Star des Parteitags: Sahra Wagenknecht. Bild: dpa

ESSEN taz Es gibt keinen Grund, sich "dem herrschenden Diskurs über die DDR zu unterwerfen", ruft Sahra Wagenknecht in den Saal. Denn das bedeute, "die DDR mit dem Faschismus" gleichzusetzen. Dann dreht sie sich vom Rednerpult weg, und die Linksparteidelegierten brechen in tosenden Applaus aus. Wagenknecht, wie immer schwarz gekleidet, wirkt auch im Augenblick ihres Triumphes fast regungslos. Sie bekommt 72 Prozent der Stimmen der 200 Delegierten - mehr als Spitzenkandidatin Ulla Lötzer.

Sahra Wagenknecht ist, neben Oskar Lafontaine und Ulla Jelpke, der umjubelte Star dieses Parteitags der nordrhein-westfälischen Linken in Essen. Die Sprecherin der innerparteilichen Kommunistischen Plattform wird im nächsten Bundestag sitzen. Ein echter Karrieresprung.

Eigentlich war die DDR-Schönfärberei lange Wagenknechts Malus. 2001 stimmte sie als Einzige in der PDS-Parteispitze gegen die Verurteilung des Mauerbaus. Das nahmen in der PDS viele übel. Auch deshalb wurde sie 2008 in Cottbus nicht Vizeparteichefin. In Essen, weit im Westen, ist das Interesse an der PDS-Vergangenheitsbewältigung gering. Die Delegierten vertreten 8.200 Genossen. Über die Hälfte ist erst in den letzten drei Jahren der Partei beigetreten. Die Linkspartei in NRW hat kaum Sensoren für DDR-Nostalgie. "DDR-Nähe" gilt vielen in Essen nur als plumper Versuch missgünstiger Medien, die aufstrebende Partei zu diffamieren. Deshalb feiern sie Wagenknecht, fast einmütig. Obwohl sie erst seit drei Wochen Genossin im Landesverband NRW ist.

Im Vorfeld hatten manche befürchtet, dass es bei der Kandidatenkür einen rabiaten Durchmarsch der Antikapitalistischen Linken (AKL), angeführt von Ulla Jelpke, geben wird. Es kommt anders, zumindest ein bisschen. Die Strömungsbalance zwischen AKL und der zentristischen Sozialistischen Linken (SL) bleibt einigermaßen gewahrt. Auf die ersten zehn aussichtsreichen Plätze werden vier SL-Genossen gewählt.

Doch den Ton dieses Parteitags bestimmt die AKL. So wettert Ulla Jelpke gegen Krieg und Kapitalismus und warnt vor der "Sozialdemokratisierung, die sich auch in unserer Partei breitmacht". Dafür wird sie gewählt - gegen den Gewerkschafter Hüseyin Aydin. Dessen Rede fällt zu laut und fast dröhnend kämpferisch aus. Doch Aydin steht für etwas: Er hat in NRW die WASG mitbegründet. Er ist in der IG Metall verwurzelt, im Bundestag engagiert er sich für Entwicklungspolitik. Doch konkrete Arbeit zählt auf dem Parteitag nicht so viel, Verbalradikalismus mehr.

Inge Höger vom AKL hält eine bemerkenswert schlichte Rede, die fast nur Bekenntnisse enthält. "Ich sage Nein zu Krieg und Sozialabbau", sagt sie. Ihre Konkurrentin um Platz drei, Ingrid Remmers, argumentiert in ihrer Rede für ein besseres, egalitäres Gesundheitswesen. Sie entwirft konkrete Forderungen, zitiert Horst Köhlers Managerkritik und wägt ab, ob wir angesichts der Krise "eine Systemalternative brauchen". Doch die Delegierten ziehen der konkreten Remmers die glaubensfeste Höger vor.

Bei der Bundestagswahl 2005 bekam die Linkspartei in NRW gut 5 Prozent und damit sieben Mandate. Jetzt will sie doppelt so viele. Doch dass sie das mit "klarem Antikapitalismus" und "prinzipieller Opposition" gegen die SPD (Wagenknecht) erreicht, bezweifeln manche. "Wir können nur hoffen, dass uns Wagenknecht bei den Wählern mehr nutzt als schadet", sagt ein skeptischer Genosse.

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39 Kommentare

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  • GB
    Gertrud Boußeljot

    Ob Grüne,Linke,SPD oder CDU und CSU. Politik sollte grundsätzlich für die Menschen und mit den Menschen gestaltet werden. Bürger nahe Politik sollte nicht nur in Wahlperioden statt finden,sondern immer!

    Die Zusammenarbeit der Parteien,mögen sie noch so verschiedene Ansichten vertreten,sollten zum Wohle Deutschlands und im Interesse der gesamten Wirtschaftsstruktur geschehen.

    Auch die Linke wächst an den eigenen Erfolgen und Misserfolgen.In diesem Wahljahr 2009, wird die Bevölkerung,(der Wähler) etwas genauer beobachten wie Wahl Versprechen eingehalten werden.

  • J
    j.Joos

    Wo bin ich denn hier hingeraten - liest sich ja wie ein Forum der B...-Zeitung. Ich dachte es geht hier um politische Auseinandersetzung, aber die Mehrzahl der Äußerungen erinnern ja mehr an eine Hexenverbrennung. Ich kann nur sagen. Lieber Gott laß Hirn herunter. Lest die Artikel von Fr. Wagenknecht und sprecht mit ihr auf Foren, wo sie landesweit auftritt und setzt Euch dann mit Ihren Ansichten auseinander.

    PS.: Für viele zum nachrechnen: Frau Wagenknecht lebt die Hälfte Ihres Lebens in der BRD !!!!

  • A
    archimedes

    @ Andreas: "... zehnmal so viele Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiter systematisch die Freiheit zerstörten, als es Gestapo-Mitarbeiter unter Hitler gab ..."? Also ich verteidige sicher nicht den Staatsschutz der DDR, aber bei so einem schrägen Vergleich zieht es mir die Schuhe aus.

     

    Das "Äpfel und Birnen vergleichen" zu nennen, wäre wiederum dem harmlosen Obst unangemessen. Denn pseudokommunstischen KGB mit der Gestapo zu vergleichen ist schon problematisch, würde aber noch durchgehen, aber die Stasi ... trotz der Mauertoten, also das ist wirklich grotesk.

     

    Nicht nur Quantitäten, sondern auch Qualitäten sind bei Vergleichen entscheidend! Übrigens ist es typisch Ökonomie-zentriert (wie das auch orthodoxe Marxisten sind), die Wirtschaftsweise der DDR als Hauptursache des Scheiterns anzusehen.

     

    Es war in Wahrheit wohl eher gerade die politische Repression - die wiederum viele Gründe hatte. Nicht zuletzt ist es eben utopisch aus zaristischen oder kaiserlichen Gesellschaften, oder gar NS-Gesellschaften, von heute auf morgen einen Sozialismus machen zu wollen. Die Mittel, mit denen 'man' diesen Sozialismus retten u. schützen wollte, haben ihn maßgeblich zerstört (sage ich aus historischer und sonstiger Distanz).

  • AF
    Adrian Faber

    @vic

     

    Wem nützen die Handlungen einer Frau, die den Mauerbau und Grenztote rechtfertigt? Linke Egozentriker wie Sie oder Frau Wagenknecht werden zum Glück auch in zwanzig Jahren nur in Internetforen und Talkshows was zu sagen haben. Nach zwei Diktaturen dürfte die breite Mehrheit der Bevölkerung für rechte und linke Sprüche nicht mehr anfällig sein. Soll die Wagenknecht ruhig ein schickes Bundestagsbüro bekommen.

  • JF
    Johannes F. Peters

    Und bei der taz hat man anscheinend Erfolg mit schlichtem Antikommunismus. Reineckes Bericht ist nicht nur ein getarnter Kommentar, er biegt sich auch die Dinge stets so hin, wie sie ihm passen. Als würde z.B. ausgerechnet Ulla Jelpke im Parlament keine "konkrete Arbeit" machen. Unseriös.

  • KE
    Karl Eisenhauer

    Braucht Frau Wagenknecht ein weiteres Stipendium um Ihre Doktorarbeit fertig zu schreiben. Ich dachte, als Bundestagsmitglied arbeitet man für etwas und nicht an etwas.

  • S
    steini

    Damit zeigt sich doch mal wieder, daß die Linke eine reine Protestpartei ohne Willen zu politischer Gestaltung ist. Eine radikale Kommunistin ohne ernstzunehmende politische Leistungen wird einem aktiven Gewerkschaftler vorgezogen. Einfache Parolen bringen also immer noch mehr als konkrete Arbeit. Links wie Rechts im politischem Spektrum will man keine Lösungen, sondern billige Parolen. Na klasse....

  • R
    Ruth

    Wie kann man nur eine Linksradikale in ein Parlament wählen, schon komisch dass die Linke jetzt auch Postfaschisten aufstellt. Sarah Wagenknecht ist nichts anderes als eine rot gefärbte Neo-Nazi. Bitte nicht Wagenknecht, keine Chance dieser Radikalen!

  • A
    Andreas

    NRW-Linke stimmen für DDR-Revanchistin. Wir krank ist das denn? Die Bürger der DDR haben eine friedliche Revolution vollzogen, weil sie die sozialistische Mangelwirtschaft nicht mehr ertragen haben, weil sie es nicht mehr ertragen haben, dass gemessen an der Bevölkerung zehnmal so viele Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiter systematisch die Freiheit zerstörten, als es Gestapo-Mitarbeiter unter Hitler gab. Die DDR-Bürger wollten reisen, sie stellten zu Hunderttausenden Austreisanträge, weil sie die SED mit ihren hohlen Phrasen und ihrer mörderischen Grenzpolitik nicht mehr ertrugen, weil sie eine Lebensperspektive für sich selbst und ihre Kinder wollten. Weil sie sich der Umweltzerstörung, der verseuchten Flüsse und der toxischen Luft in den Kohle- und Chemierevieren nicht mehr aussetzen wollten. Das ist die Wahrheit über die DDR.

    Doch was macht die Stalinisten mit dem Dutt? Sie sagt nicht nur das unerträgliche: Es war nicht Alles schlecht. Nein sie geht noch weiter und sagt: Das meiste war gut. Und offesichtlich geist- und geschichtslose NRW-Linke jubeln dazu. Das ist nicht nur zum kopfschütteln. Das ist einfach widerlich.

  • HS
    H. Schrewe

    - Es gibt keinen Grund, sich "dem herrschenden Diskurs über die DDR zu unterwerfen", ruft Sahra Wagenknecht in den Saal. Denn das bedeute, "die DDR mit dem Faschismus" gleichzusetzen. -

     

    Das sagt doch alles über diese Frau aus. Wenigstens ist sie ehrlich. Das ist aber auch schon alles. Ihr Auftauchen im Bundestag muss ein Schlag ins Gesicht aller sein, die von der Stasi verfolgt und gequält wurden, deren Angehörige an der Mauer den Tod fanden, deren Kinder zwangsweise in Heimen untergebracht oder zur Adoption freigegeben wurden, weil ihre Eltern eine andere Meinung als die herrschende Klasse hatte.

    Frau Wagenknechts Äußerungen waren für mich schon immer unerträglich. Menschen wie sie sind es, die diese Partei auch weiterhin unwählbar machen. Denn abgesehen von dem plumpen Populismus dieser Partei biete sie eine Heimat für diese Antidemokraten und immer teilweise für die Täter der DDR Regimes. Und ich benutze bewusst das Wort Regime. Die DDR war ein totalitärer Staat. Jegliche Verharmlosung ihrer Herrschaft empfinde ich als unerträglich. Dieser Staat hat Menschen getötet.

    Und es zeigt sich wieder - in der Krise rennen die Menschen den radikalen Heilsversprechern hinterher. Sie tun dies aber auch unter anderem, weil die verantwortlichen Politiker nicht in der Lage sind Verantwortung zu übernehmen und über gänzlich neue Wege nachzudenken.

  • HR
    Helmut Ruch

    "Wir können nur hoffen, dass uns Wagenknecht bei den Wählern mehr nutzt als schadet", sagt ein skeptischer Genosse.

    Die BILD-Zeitung bemüht für solche Manipulationsversuche den obligatorischen Taxi-Fahrer, der Volkes reaktionäre Stimme wiederzugeben hat. In der taz ist es eben ein anonymer "skeptischer Genosse", der die Entscheidung von 72 Prozent der Delegierten in Frage stellen darf, eine Entscheidung, die ohnehin ein Ausdruck "Schlichte® Radikalität" ist!

    Der Hass auf die Linke sitzt tief in diesem Blatt!

  • V
    vic

    Sarah Wagenknecht im nächsten Bundestag.

    Gute Sache das. Rechte aller Coleur gibt es da wirklich genug.

    Und Herr Reinicke, sagen Sie bloß, deren Reden sind, nur weil sie sich bürgerlich nennen, vernünftiger, oder deren Handlungen außer für die Elite nützlich.

  • A
    archimedes

    "(...) Dafür wird sie gewählt - gegen den Gewerkschafter Hüseyin Aydin. Dessen Rede fällt zu laut und fast dröhnend kämpferisch aus. Doch Aydin steht für etwas: Er hat in NRW die WASG mitbegründet. Er ist in der IG Metall verwurzelt, im Bundestag engagiert er sich für Entwicklungspolitik. Doch konkrete Arbeit zählt auf dem Parteitag nicht so viel, Verbalradikalismus mehr. (...)" Leider ziemlich wahr, wie mir scheint. Übrigens hat sie noch einen Bonus: Sie ist eine Frau, noch dazu eine solche, die auf die meisten eine offensichtlich sympathische Ausstrahlung hat. Max Weber würde hier von "charismatischer Herrschaft" sprechen (freilich im zweiten Wort ein veralteter Terminus). Ich bin wohlgemerkt gegen Benachteiligung aufgrund solcher Dinge wie des Geschlechts, aber es nutzt der Sache auch nicht viel, wenn daraus zu oft eine umgekehrte Bevorzugung wird, und die erlebe ich sehr oft in fortschrittlichen Kreisen. Oft macht das nichts und ist ein gewisser Ausgleich zum sonstigen bisherigen Gegenteil. Hier vielleicht war es ein Fehler. Andererseits ist es auch wieder authentisch. Die Linke zeigt damit den Wählenden, dass eben wie S. Reinecke richtig schreibt, abstrakte Phrasen mehr zählen als konkrete Arbeit. Trotzdem wäre ich übrigens für eine Koalition aus SPD, Bündnis90.DieGrünen und Die Linke.

  • GB
    Gertrud Boußeljot

    Ob Grüne,Linke,SPD oder CDU und CSU. Politik sollte grundsätzlich für die Menschen und mit den Menschen gestaltet werden. Bürger nahe Politik sollte nicht nur in Wahlperioden statt finden,sondern immer!

    Die Zusammenarbeit der Parteien,mögen sie noch so verschiedene Ansichten vertreten,sollten zum Wohle Deutschlands und im Interesse der gesamten Wirtschaftsstruktur geschehen.

    Auch die Linke wächst an den eigenen Erfolgen und Misserfolgen.In diesem Wahljahr 2009, wird die Bevölkerung,(der Wähler) etwas genauer beobachten wie Wahl Versprechen eingehalten werden.

  • J
    j.Joos

    Wo bin ich denn hier hingeraten - liest sich ja wie ein Forum der B...-Zeitung. Ich dachte es geht hier um politische Auseinandersetzung, aber die Mehrzahl der Äußerungen erinnern ja mehr an eine Hexenverbrennung. Ich kann nur sagen. Lieber Gott laß Hirn herunter. Lest die Artikel von Fr. Wagenknecht und sprecht mit ihr auf Foren, wo sie landesweit auftritt und setzt Euch dann mit Ihren Ansichten auseinander.

    PS.: Für viele zum nachrechnen: Frau Wagenknecht lebt die Hälfte Ihres Lebens in der BRD !!!!

  • A
    archimedes

    @ Andreas: "... zehnmal so viele Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiter systematisch die Freiheit zerstörten, als es Gestapo-Mitarbeiter unter Hitler gab ..."? Also ich verteidige sicher nicht den Staatsschutz der DDR, aber bei so einem schrägen Vergleich zieht es mir die Schuhe aus.

     

    Das "Äpfel und Birnen vergleichen" zu nennen, wäre wiederum dem harmlosen Obst unangemessen. Denn pseudokommunstischen KGB mit der Gestapo zu vergleichen ist schon problematisch, würde aber noch durchgehen, aber die Stasi ... trotz der Mauertoten, also das ist wirklich grotesk.

     

    Nicht nur Quantitäten, sondern auch Qualitäten sind bei Vergleichen entscheidend! Übrigens ist es typisch Ökonomie-zentriert (wie das auch orthodoxe Marxisten sind), die Wirtschaftsweise der DDR als Hauptursache des Scheiterns anzusehen.

     

    Es war in Wahrheit wohl eher gerade die politische Repression - die wiederum viele Gründe hatte. Nicht zuletzt ist es eben utopisch aus zaristischen oder kaiserlichen Gesellschaften, oder gar NS-Gesellschaften, von heute auf morgen einen Sozialismus machen zu wollen. Die Mittel, mit denen 'man' diesen Sozialismus retten u. schützen wollte, haben ihn maßgeblich zerstört (sage ich aus historischer und sonstiger Distanz).

  • AF
    Adrian Faber

    @vic

     

    Wem nützen die Handlungen einer Frau, die den Mauerbau und Grenztote rechtfertigt? Linke Egozentriker wie Sie oder Frau Wagenknecht werden zum Glück auch in zwanzig Jahren nur in Internetforen und Talkshows was zu sagen haben. Nach zwei Diktaturen dürfte die breite Mehrheit der Bevölkerung für rechte und linke Sprüche nicht mehr anfällig sein. Soll die Wagenknecht ruhig ein schickes Bundestagsbüro bekommen.

  • JF
    Johannes F. Peters

    Und bei der taz hat man anscheinend Erfolg mit schlichtem Antikommunismus. Reineckes Bericht ist nicht nur ein getarnter Kommentar, er biegt sich auch die Dinge stets so hin, wie sie ihm passen. Als würde z.B. ausgerechnet Ulla Jelpke im Parlament keine "konkrete Arbeit" machen. Unseriös.

  • KE
    Karl Eisenhauer

    Braucht Frau Wagenknecht ein weiteres Stipendium um Ihre Doktorarbeit fertig zu schreiben. Ich dachte, als Bundestagsmitglied arbeitet man für etwas und nicht an etwas.

  • S
    steini

    Damit zeigt sich doch mal wieder, daß die Linke eine reine Protestpartei ohne Willen zu politischer Gestaltung ist. Eine radikale Kommunistin ohne ernstzunehmende politische Leistungen wird einem aktiven Gewerkschaftler vorgezogen. Einfache Parolen bringen also immer noch mehr als konkrete Arbeit. Links wie Rechts im politischem Spektrum will man keine Lösungen, sondern billige Parolen. Na klasse....

  • R
    Ruth

    Wie kann man nur eine Linksradikale in ein Parlament wählen, schon komisch dass die Linke jetzt auch Postfaschisten aufstellt. Sarah Wagenknecht ist nichts anderes als eine rot gefärbte Neo-Nazi. Bitte nicht Wagenknecht, keine Chance dieser Radikalen!

  • A
    Andreas

    NRW-Linke stimmen für DDR-Revanchistin. Wir krank ist das denn? Die Bürger der DDR haben eine friedliche Revolution vollzogen, weil sie die sozialistische Mangelwirtschaft nicht mehr ertragen haben, weil sie es nicht mehr ertragen haben, dass gemessen an der Bevölkerung zehnmal so viele Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiter systematisch die Freiheit zerstörten, als es Gestapo-Mitarbeiter unter Hitler gab. Die DDR-Bürger wollten reisen, sie stellten zu Hunderttausenden Austreisanträge, weil sie die SED mit ihren hohlen Phrasen und ihrer mörderischen Grenzpolitik nicht mehr ertrugen, weil sie eine Lebensperspektive für sich selbst und ihre Kinder wollten. Weil sie sich der Umweltzerstörung, der verseuchten Flüsse und der toxischen Luft in den Kohle- und Chemierevieren nicht mehr aussetzen wollten. Das ist die Wahrheit über die DDR.

    Doch was macht die Stalinisten mit dem Dutt? Sie sagt nicht nur das unerträgliche: Es war nicht Alles schlecht. Nein sie geht noch weiter und sagt: Das meiste war gut. Und offesichtlich geist- und geschichtslose NRW-Linke jubeln dazu. Das ist nicht nur zum kopfschütteln. Das ist einfach widerlich.

  • HS
    H. Schrewe

    - Es gibt keinen Grund, sich "dem herrschenden Diskurs über die DDR zu unterwerfen", ruft Sahra Wagenknecht in den Saal. Denn das bedeute, "die DDR mit dem Faschismus" gleichzusetzen. -

     

    Das sagt doch alles über diese Frau aus. Wenigstens ist sie ehrlich. Das ist aber auch schon alles. Ihr Auftauchen im Bundestag muss ein Schlag ins Gesicht aller sein, die von der Stasi verfolgt und gequält wurden, deren Angehörige an der Mauer den Tod fanden, deren Kinder zwangsweise in Heimen untergebracht oder zur Adoption freigegeben wurden, weil ihre Eltern eine andere Meinung als die herrschende Klasse hatte.

    Frau Wagenknechts Äußerungen waren für mich schon immer unerträglich. Menschen wie sie sind es, die diese Partei auch weiterhin unwählbar machen. Denn abgesehen von dem plumpen Populismus dieser Partei biete sie eine Heimat für diese Antidemokraten und immer teilweise für die Täter der DDR Regimes. Und ich benutze bewusst das Wort Regime. Die DDR war ein totalitärer Staat. Jegliche Verharmlosung ihrer Herrschaft empfinde ich als unerträglich. Dieser Staat hat Menschen getötet.

    Und es zeigt sich wieder - in der Krise rennen die Menschen den radikalen Heilsversprechern hinterher. Sie tun dies aber auch unter anderem, weil die verantwortlichen Politiker nicht in der Lage sind Verantwortung zu übernehmen und über gänzlich neue Wege nachzudenken.

  • HR
    Helmut Ruch

    "Wir können nur hoffen, dass uns Wagenknecht bei den Wählern mehr nutzt als schadet", sagt ein skeptischer Genosse.

    Die BILD-Zeitung bemüht für solche Manipulationsversuche den obligatorischen Taxi-Fahrer, der Volkes reaktionäre Stimme wiederzugeben hat. In der taz ist es eben ein anonymer "skeptischer Genosse", der die Entscheidung von 72 Prozent der Delegierten in Frage stellen darf, eine Entscheidung, die ohnehin ein Ausdruck "Schlichte® Radikalität" ist!

    Der Hass auf die Linke sitzt tief in diesem Blatt!

  • V
    vic

    Sarah Wagenknecht im nächsten Bundestag.

    Gute Sache das. Rechte aller Coleur gibt es da wirklich genug.

    Und Herr Reinicke, sagen Sie bloß, deren Reden sind, nur weil sie sich bürgerlich nennen, vernünftiger, oder deren Handlungen außer für die Elite nützlich.

  • A
    archimedes

    "(...) Dafür wird sie gewählt - gegen den Gewerkschafter Hüseyin Aydin. Dessen Rede fällt zu laut und fast dröhnend kämpferisch aus. Doch Aydin steht für etwas: Er hat in NRW die WASG mitbegründet. Er ist in der IG Metall verwurzelt, im Bundestag engagiert er sich für Entwicklungspolitik. Doch konkrete Arbeit zählt auf dem Parteitag nicht so viel, Verbalradikalismus mehr. (...)" Leider ziemlich wahr, wie mir scheint. Übrigens hat sie noch einen Bonus: Sie ist eine Frau, noch dazu eine solche, die auf die meisten eine offensichtlich sympathische Ausstrahlung hat. Max Weber würde hier von "charismatischer Herrschaft" sprechen (freilich im zweiten Wort ein veralteter Terminus). Ich bin wohlgemerkt gegen Benachteiligung aufgrund solcher Dinge wie des Geschlechts, aber es nutzt der Sache auch nicht viel, wenn daraus zu oft eine umgekehrte Bevorzugung wird, und die erlebe ich sehr oft in fortschrittlichen Kreisen. Oft macht das nichts und ist ein gewisser Ausgleich zum sonstigen bisherigen Gegenteil. Hier vielleicht war es ein Fehler. Andererseits ist es auch wieder authentisch. Die Linke zeigt damit den Wählenden, dass eben wie S. Reinecke richtig schreibt, abstrakte Phrasen mehr zählen als konkrete Arbeit. Trotzdem wäre ich übrigens für eine Koalition aus SPD, Bündnis90.DieGrünen und Die Linke.

  • GB
    Gertrud Boußeljot

    Ob Grüne,Linke,SPD oder CDU und CSU. Politik sollte grundsätzlich für die Menschen und mit den Menschen gestaltet werden. Bürger nahe Politik sollte nicht nur in Wahlperioden statt finden,sondern immer!

    Die Zusammenarbeit der Parteien,mögen sie noch so verschiedene Ansichten vertreten,sollten zum Wohle Deutschlands und im Interesse der gesamten Wirtschaftsstruktur geschehen.

    Auch die Linke wächst an den eigenen Erfolgen und Misserfolgen.In diesem Wahljahr 2009, wird die Bevölkerung,(der Wähler) etwas genauer beobachten wie Wahl Versprechen eingehalten werden.

  • J
    j.Joos

    Wo bin ich denn hier hingeraten - liest sich ja wie ein Forum der B...-Zeitung. Ich dachte es geht hier um politische Auseinandersetzung, aber die Mehrzahl der Äußerungen erinnern ja mehr an eine Hexenverbrennung. Ich kann nur sagen. Lieber Gott laß Hirn herunter. Lest die Artikel von Fr. Wagenknecht und sprecht mit ihr auf Foren, wo sie landesweit auftritt und setzt Euch dann mit Ihren Ansichten auseinander.

    PS.: Für viele zum nachrechnen: Frau Wagenknecht lebt die Hälfte Ihres Lebens in der BRD !!!!

  • A
    archimedes

    @ Andreas: "... zehnmal so viele Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiter systematisch die Freiheit zerstörten, als es Gestapo-Mitarbeiter unter Hitler gab ..."? Also ich verteidige sicher nicht den Staatsschutz der DDR, aber bei so einem schrägen Vergleich zieht es mir die Schuhe aus.

     

    Das "Äpfel und Birnen vergleichen" zu nennen, wäre wiederum dem harmlosen Obst unangemessen. Denn pseudokommunstischen KGB mit der Gestapo zu vergleichen ist schon problematisch, würde aber noch durchgehen, aber die Stasi ... trotz der Mauertoten, also das ist wirklich grotesk.

     

    Nicht nur Quantitäten, sondern auch Qualitäten sind bei Vergleichen entscheidend! Übrigens ist es typisch Ökonomie-zentriert (wie das auch orthodoxe Marxisten sind), die Wirtschaftsweise der DDR als Hauptursache des Scheiterns anzusehen.

     

    Es war in Wahrheit wohl eher gerade die politische Repression - die wiederum viele Gründe hatte. Nicht zuletzt ist es eben utopisch aus zaristischen oder kaiserlichen Gesellschaften, oder gar NS-Gesellschaften, von heute auf morgen einen Sozialismus machen zu wollen. Die Mittel, mit denen 'man' diesen Sozialismus retten u. schützen wollte, haben ihn maßgeblich zerstört (sage ich aus historischer und sonstiger Distanz).

  • AF
    Adrian Faber

    @vic

     

    Wem nützen die Handlungen einer Frau, die den Mauerbau und Grenztote rechtfertigt? Linke Egozentriker wie Sie oder Frau Wagenknecht werden zum Glück auch in zwanzig Jahren nur in Internetforen und Talkshows was zu sagen haben. Nach zwei Diktaturen dürfte die breite Mehrheit der Bevölkerung für rechte und linke Sprüche nicht mehr anfällig sein. Soll die Wagenknecht ruhig ein schickes Bundestagsbüro bekommen.

  • JF
    Johannes F. Peters

    Und bei der taz hat man anscheinend Erfolg mit schlichtem Antikommunismus. Reineckes Bericht ist nicht nur ein getarnter Kommentar, er biegt sich auch die Dinge stets so hin, wie sie ihm passen. Als würde z.B. ausgerechnet Ulla Jelpke im Parlament keine "konkrete Arbeit" machen. Unseriös.

  • KE
    Karl Eisenhauer

    Braucht Frau Wagenknecht ein weiteres Stipendium um Ihre Doktorarbeit fertig zu schreiben. Ich dachte, als Bundestagsmitglied arbeitet man für etwas und nicht an etwas.

  • S
    steini

    Damit zeigt sich doch mal wieder, daß die Linke eine reine Protestpartei ohne Willen zu politischer Gestaltung ist. Eine radikale Kommunistin ohne ernstzunehmende politische Leistungen wird einem aktiven Gewerkschaftler vorgezogen. Einfache Parolen bringen also immer noch mehr als konkrete Arbeit. Links wie Rechts im politischem Spektrum will man keine Lösungen, sondern billige Parolen. Na klasse....

  • R
    Ruth

    Wie kann man nur eine Linksradikale in ein Parlament wählen, schon komisch dass die Linke jetzt auch Postfaschisten aufstellt. Sarah Wagenknecht ist nichts anderes als eine rot gefärbte Neo-Nazi. Bitte nicht Wagenknecht, keine Chance dieser Radikalen!

  • A
    Andreas

    NRW-Linke stimmen für DDR-Revanchistin. Wir krank ist das denn? Die Bürger der DDR haben eine friedliche Revolution vollzogen, weil sie die sozialistische Mangelwirtschaft nicht mehr ertragen haben, weil sie es nicht mehr ertragen haben, dass gemessen an der Bevölkerung zehnmal so viele Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiter systematisch die Freiheit zerstörten, als es Gestapo-Mitarbeiter unter Hitler gab. Die DDR-Bürger wollten reisen, sie stellten zu Hunderttausenden Austreisanträge, weil sie die SED mit ihren hohlen Phrasen und ihrer mörderischen Grenzpolitik nicht mehr ertrugen, weil sie eine Lebensperspektive für sich selbst und ihre Kinder wollten. Weil sie sich der Umweltzerstörung, der verseuchten Flüsse und der toxischen Luft in den Kohle- und Chemierevieren nicht mehr aussetzen wollten. Das ist die Wahrheit über die DDR.

    Doch was macht die Stalinisten mit dem Dutt? Sie sagt nicht nur das unerträgliche: Es war nicht Alles schlecht. Nein sie geht noch weiter und sagt: Das meiste war gut. Und offesichtlich geist- und geschichtslose NRW-Linke jubeln dazu. Das ist nicht nur zum kopfschütteln. Das ist einfach widerlich.

  • HS
    H. Schrewe

    - Es gibt keinen Grund, sich "dem herrschenden Diskurs über die DDR zu unterwerfen", ruft Sahra Wagenknecht in den Saal. Denn das bedeute, "die DDR mit dem Faschismus" gleichzusetzen. -

     

    Das sagt doch alles über diese Frau aus. Wenigstens ist sie ehrlich. Das ist aber auch schon alles. Ihr Auftauchen im Bundestag muss ein Schlag ins Gesicht aller sein, die von der Stasi verfolgt und gequält wurden, deren Angehörige an der Mauer den Tod fanden, deren Kinder zwangsweise in Heimen untergebracht oder zur Adoption freigegeben wurden, weil ihre Eltern eine andere Meinung als die herrschende Klasse hatte.

    Frau Wagenknechts Äußerungen waren für mich schon immer unerträglich. Menschen wie sie sind es, die diese Partei auch weiterhin unwählbar machen. Denn abgesehen von dem plumpen Populismus dieser Partei biete sie eine Heimat für diese Antidemokraten und immer teilweise für die Täter der DDR Regimes. Und ich benutze bewusst das Wort Regime. Die DDR war ein totalitärer Staat. Jegliche Verharmlosung ihrer Herrschaft empfinde ich als unerträglich. Dieser Staat hat Menschen getötet.

    Und es zeigt sich wieder - in der Krise rennen die Menschen den radikalen Heilsversprechern hinterher. Sie tun dies aber auch unter anderem, weil die verantwortlichen Politiker nicht in der Lage sind Verantwortung zu übernehmen und über gänzlich neue Wege nachzudenken.

  • HR
    Helmut Ruch

    "Wir können nur hoffen, dass uns Wagenknecht bei den Wählern mehr nutzt als schadet", sagt ein skeptischer Genosse.

    Die BILD-Zeitung bemüht für solche Manipulationsversuche den obligatorischen Taxi-Fahrer, der Volkes reaktionäre Stimme wiederzugeben hat. In der taz ist es eben ein anonymer "skeptischer Genosse", der die Entscheidung von 72 Prozent der Delegierten in Frage stellen darf, eine Entscheidung, die ohnehin ein Ausdruck "Schlichte® Radikalität" ist!

    Der Hass auf die Linke sitzt tief in diesem Blatt!

  • V
    vic

    Sarah Wagenknecht im nächsten Bundestag.

    Gute Sache das. Rechte aller Coleur gibt es da wirklich genug.

    Und Herr Reinicke, sagen Sie bloß, deren Reden sind, nur weil sie sich bürgerlich nennen, vernünftiger, oder deren Handlungen außer für die Elite nützlich.

  • A
    archimedes

    "(...) Dafür wird sie gewählt - gegen den Gewerkschafter Hüseyin Aydin. Dessen Rede fällt zu laut und fast dröhnend kämpferisch aus. Doch Aydin steht für etwas: Er hat in NRW die WASG mitbegründet. Er ist in der IG Metall verwurzelt, im Bundestag engagiert er sich für Entwicklungspolitik. Doch konkrete Arbeit zählt auf dem Parteitag nicht so viel, Verbalradikalismus mehr. (...)" Leider ziemlich wahr, wie mir scheint. Übrigens hat sie noch einen Bonus: Sie ist eine Frau, noch dazu eine solche, die auf die meisten eine offensichtlich sympathische Ausstrahlung hat. Max Weber würde hier von "charismatischer Herrschaft" sprechen (freilich im zweiten Wort ein veralteter Terminus). Ich bin wohlgemerkt gegen Benachteiligung aufgrund solcher Dinge wie des Geschlechts, aber es nutzt der Sache auch nicht viel, wenn daraus zu oft eine umgekehrte Bevorzugung wird, und die erlebe ich sehr oft in fortschrittlichen Kreisen. Oft macht das nichts und ist ein gewisser Ausgleich zum sonstigen bisherigen Gegenteil. Hier vielleicht war es ein Fehler. Andererseits ist es auch wieder authentisch. Die Linke zeigt damit den Wählenden, dass eben wie S. Reinecke richtig schreibt, abstrakte Phrasen mehr zählen als konkrete Arbeit. Trotzdem wäre ich übrigens für eine Koalition aus SPD, Bündnis90.DieGrünen und Die Linke.