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Wahlleiter stützt SchillParteilichkeit im Amt

Es ist der Bär des Jahres: Da stürzt Schill bei der Wahl mehr ab als er selbst befürchtet hat, die ganze Stadt rätselt, wie es dazu kommen konnte – und Schills Staatsrat versucht, der Öffentlichkeit weiszumachen: Der König hat doch seine Kleider noch an. So viel plumpe Parteilichkeit verärgert nicht nur, sie muss auch alarmieren.

Kommentarvon HEIKE DIERBACH

Denn so absurd Schills Rechtfertigungen am Wahlabend auch waren – sie sind sein gutes Recht als Politiker. Wellinghausen hingegen hat die Wahlanalyse in seiner Eigenschaft als Landeswahlleiter vorgestellt. Das Amt ist sensibel und erfordert ein Höchstmaß an parteipolitischer Neutralität. Die konnte Wellinghausen gestern nicht mehr aufbringen – damit hat er, sozusagen in letzter Minute, als Landeswahlleiter versagt.

Er war offenbar entweder von Schill instruiert worden oder konnte von sich aus der Versuchung nicht widerstehen, seinem Chef mit Relativierungsversuchen beizuspringen. Damit hat er sein Amt sträflich instrumentalisiert, und das auch noch ohne Not. Denn da er für Schill arbeitet, erwartet niemand von ihm, dass er sich an den Spekulationen über die Ursachen des Absturzes beteiligt. Genauso wenig darf er als Landeswahlleiter Nebelkerzen werfen, indem er erklärt, dass zwei minus eins nicht gleich eins sei.

Denn die 4,4 Prozent sind – wenn auch nicht nur – die Quittung der WählerInnen für Wortbrüche, Affären und Skandälchen der Schill-Partei. Und natürlich – sein Hofnarr kann es nicht verhehlen – hat der König gar nichts mehr an.

siehe auch bericht SEITE 26

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