Wahlkampfvorglühen: Bundesgeschäftsführer: „Wir kämpfen“
SPD wird Weltmeister
Wahlkampfvorglühen bei Bremens SozialdemokratInnen: Dienstagabend hatte die Partei zur Landesparteikonferenz ins „Hilton“ geladen.
Der Landesvorsitzende Detlev Albers zeigte Schwächen in der Farbenlehre: „Seit dem 2. Juni sind die Rot-Gelben, nein, die Rot-Schwarzen, äh nee, die Rot-Grünen wieder im Aufwind!“ Senegal? Spanien? Kamerun? Nein, es ging um die Regierungsparteien, die laut Umfragen den Abstand auf die Konkurrenz verringert haben. Das Parteivolk jubelte trotzdem mit „Wir werden Weltmeister!“-Rufen.
Mit dem Referatstitel „Wir kämpfen“ war Bundesgeschäftsführer Matthias Machnig angetreten, um die BremerInnen auf Linie und Kanzler einzuschwören. Von Kampf war jedoch erst mal nichts zu spüren, was nicht überraschte: Jonglierte der Mann aus der Bundeszentrale doch erst einmal mit Zahlen. Der Berliner räumte selbst ein: „Mit Bilanzen gewinnt man keine Wahlen.“ Das spiegelte auch das eigene Parteivolk: Während Machnig über Steuerreform und Arbeitslosenquote sprach, unterhielten sich die GenossInnen lieber miteinander. Erst mit seinem Frontal-Angriff auf Stoiber, der ein „Vertreter einer Regionalkultur“ und ein „Kandidat des Südens“ sei, kippte die Stimmung: „Der Norden bringt’s!“, schallte es dem Mann aus der Bundeszentrale entgegen. Lokalpatriotismus funktioniert eben auch bei Sozialdemokraten.
Als Wahlkampfthemen gab Machnig seinen GenossInnen an der Weser die Klassiker mit: Abbau der Arbeitslosigkeit, faire Gesundheitspolitik und die Förderung von Bildung und Forschung. Die Bremer hatten zwar noch Einwände, Bitten und Anfragen, entließen ihren Bundesgeschäftsführer aber mit rhythmischem Klatschen – fast wie im Fernsehen. ube
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