Wahlkampfkeule: Der Fritz und die Cansel
Wallah, was los, Neukölln? Während potenziellen BundestagswählerInnen auf der einen Seite des Kottbusser Damms Gesichter von Plakaten entgegenlachen, die die Vielfalt von dessen zumeist aus EinwanderInnen bestehender Anwohnerschaft repräsentieren, bleibt es auf der anderen Seite blass, blond, deutsch. Fritz und Christina heißen die KandidatInnen hüben, Cansel, Canan, Timur drüben: Da ist Kreuzberg. Hier Neukölln.
Und nicht nur das macht den Unterschied. Während die Kreuzberger Seite mit Wahlplakaten quasi zugepflastert ist, muss man sie in Nordneukölln eher suchen. Gerade mal die Linke hat hier nennenswert gehängt. Die großen Parteien haben die Gegend scheinbar aufgegeben. Zu wenig WählerInnen? Zu wenig Wahlberechtigte vielleicht? Großes Interesse an politischer Partizipation von EinwanderInnen verrät die Neuköllner Politik damit jedenfalls nicht. (akw)
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