Wahlkampf-Endspurt für die PARTEI: Blabla für den Bundestag
Die PARTEI präsentiert ihr „wahlentscheidendes“ Plakat. Sie fordert ein Existenzmaximum, einen Schauprozess für Merkel und die Macht.

Die PARTEI: Endlich ein Plakat mit Inhalt. Bild: dpa
BERLIN taz | „Was ist das hier? Kunst?“ fragt eine Passantin auf dem Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg. „Ich fürchte nicht“, antwortet Martin Sonneborn, Parteivorsitzender der Satirepartei die PARTEI. „Das ist Macht.“
Eine Handvoll Menschen hat sich am Dienstag hier versammelt, um der Enthüllung des Großbildplakates der Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative beizuwohnen. „Wir sind die Partei die PARTEI, die nach der Macht greift – auch, wenn das noch nicht alle gemerkt haben“, begrüßt Sonneborn die Zuschauer.
Auf dem Plakat zu sehen sind die vier Bundestagskandidatinnen Helena Barbas, Katharina Harling, Anna Bauer und Lea Joy Friedel. Über ihnen der Wahlspruch: „Bla bla, blablabla blabla blablabla“.
Das Plakat enthalte im Gegensatz zu denen der anderen Parteien echte Botschaften, erklärt Sonneborn. Der Vorteil des Plakats sei, dass man es auch in vier Jahren wieder verwenden könne. „Wenn wir nicht diese Wahl gewinnen, dann gewinnen wir die nächste. Und das ist dann auch die letzte.“
Erste Amtshandlungen sind schon geplant
In der unteren Ecke des Plakats ein weiterer Spruch: „Wenn Sie uns wählen, lassen wir die 100 reichsten Deutschen umnieten“, verspricht die PARTEI. „Über die Methoden haben wir noch nicht nachgedacht“, erklärt Helena Barbas, Direktkandidatin im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. „Wir dachten nur, es kommt gut an. Wer sich bedroht fühlt, kann gerne etwas von seinem Reichtum abgeben.“ Ansonsten sei das ein leeres Versprechen wie die der anderen Parteien auch.
In Umfragen kommt die PARTEI zur Zeit auf 0,0 Prozent. Sonneborn rechnet jedoch mit „100 Prozent plus X“ und verkündet die ersten Amtshandlungen: Ein Existenzmaximum von einer Million schwedischer Kronen und einen Schauprozess, in dem sich Angela Merkel für ihre Taten verantworten muss. „Natürlich in einem Käfig. So wie ihr Kollege Mubarak.“
Taz.de gegenüber kündigt Sonneborn weitere Aktionen vor der Wahl an. Etwas Krawall sei geplant, entweder gegen die FDP oder die Grünen. „Eher bei den Grünen“, sagt er. „Das ist ja die Nachfolgepartei der FDP.“ Sein Ziel: Das Ergebnis der Partei unter die 5 Prozent drücken.
Leser*innenkommentare
Florian
Gast
Die Taz ist feige und schneidet die Message im Foto einfach ab. Ist es schon so weit mit der Selbstzensur?
Knuffi
Gast
Wer sich mal das echte Wahlprogramm der PARTEI (nicht die 13-Klamauk-Programmpunkte) angesehen hat, wird merken, dass hier mehr demokratische und vertretbare Sachen drinstehen, als man es von einer Satire-Partei im ersten Moment erwarten würde.
Hans
Gast
Ohne DIE PARTEI wäre die politische Landschaft öde. Gut, dass sie dieses Jahr wieder zur Wahl zugelassen wurde.
Weiter so!
Ich erkläre mich auch persönlich bereit, beim "Umnieten" der 100 reichsten Deutschen mitzuwirken. Das wird lustig. Peace!
Martin S.
Gast
Sachlich bleiben. Es heißt „Bla bla, blablabla blabla blablab“.
Viccy
Wer es noch nicht gesehen hat, Sonneborn war mal bei "Zimmer frei!" (youtube). Sehr scharf, ungewöhnlich echt und sehenswert.
Gustl Merkl
Gast
Meine Erststimme hat die Partei "DIE PARTEI" sicher!
MSF
Gast
Auf dem Plakat steht unten:
"Wenn Sie uns wählen, lassen wir
die 100 reichsten Deutschen umnieten."
Das hätten Sie im Artikel auch erwähnen müssen, da es die Hauptaussage des Plakats ist. Auf Ihrer Version des Fotos, kann man das merkwürdigerweise nicht lesen.
MfG
Gast
Gut, dass das nicht im Artikel steht...
Erst lesen, dann meckern..!
Willi Wanst
Gast
@MSF Es steht im Artikel. Erst lesen, dann reproduzieren was Sonneborn so auf Facebook postet.
bonker
Gast
Das ist das Beste was ich heute gelesen habe.