Wahl in Kanada: Ein Toter bei Siegesfeier
Nach dem Wahlsieg der frankophonen Seperatisten in Kanada hat ein Mann auf der Siegesfeier einen Menschen erschossen. Die Polizei hat den Täter verhaftet.
MONTRÈAL/NEW YORK dpa | Bei der Siegesfeier der Separatisten nach der Wahl in Kanadas französischsprachiger Provinz Québec ist ein Mensch getötet worden. Ein weiterer wurde nach Polizeiangaben schwer verletzt. Ein bewaffneter Mann habe in Montréal die Halle betreten, in der die Wahlparty stattfand, und mindestens zwei Schüsse abgegeben, teilte ein Polizeisprecher am späten Dienstagabend (Ortszeit) weiter mit. Zudem habe der Mann am Hintereingang Feuer gelegt.
Der tödliche Zwischenfall ereignete sich, als Wahlsiegerin Pauline Marois von der separatistischen Parti Québécois (PQ) gerade ihre Dankesrede hielt. Die 63-Jährige, die voraussichtlich die erste Premierministerin in der Geschichte der Provinz wird, blieb unverletzt.
Der etwa 50 Jahre alte Schütze konnte vor der Halle festgenommen werden. Als er abgeführt wurde, schrie er: "Die Englischsprachigen erwachen!" Ob seine Tat allerdings tatsächlich politisch motiviert war, blieb zunächst unklar.
Die separatistische PQ tritt für eine größtmögliche Souveränität Québecs vom übrigen, englisch sprechenden Kanada ein. Bei der Wahl am Dienstag war sie mit 54 Sitzen zur stärksten Kraft aufgestiegen, verpasste aber die absolute Mehrheit im Parlament in der Hauptstadt Québec um neun Mandate. Marois will eine Minderheitsregierung bilden. Auf Platz zwei kamen nach Angaben der Wahlkommission die bisher regierenden Liberalen mit 50 Sitzen. An dritter Stelle folgte mit 19 Sitzen die konservative Koalition für Québecs Zukunft.
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