Wahl in Algerien: Umbruch bleibt aus
In Algerien gewinnt die alte Regierungspartei die erste Parlamentswahl nach dem Sturz von Abdelaziz Bouteflika. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 30 Prozent.
![Viele Menschen demonstrieren auf einer Straße und klatschen in die Hände. Viele Menschen demonstrieren auf einer Straße und klatschen in die Hände.](https://taz.de/picture/4918499/14/Algerien-1.jpeg)
Zweitstärkste Kraft wurde mit 78 Sitzen ein Block aus unabhängigen Kandidaten. An dritter Stelle folgte die Partei der algerischen Muslimbrüder mit 64 Sitzen.
Mehr als 24 Millionen Algerier waren im größten Flächenland Afrikas dazu aufgerufen, ihre Stimmen für das Parlament abzugeben. Die Demokratiebewegung Hirak boykottierte aber die Wahl, weil sie weiterhin alte autoritäre Strukturen am Werk sieht. Die Beteiligung lag schließlich bei nur 30 Prozent.
Präsident Abdelmadjid Tebboune hatte das noch unter Bouteflika gewählte Parlament im Februar nach Massenprotesten aufgelöst und einen „grundlegenden Wandel“ versprochen. Gegnern der Regierung ging der Schritt aber nicht weit genug. Sie wollen die bisherige politische Elite entmachten.
Seit Monaten gehen dafür immer wieder Tausende auf die Straße. Sie sehen die jetzige Führung als Fortsetzung des alten Systems. Bouteflika hatte sich mit Unterstützung des Militärs 20 Jahre an der Macht gehalten. Im April 2019 wurde er nach anhaltenden Massenprotesten aus dem Amt gedrängt.
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