Waffenhandel steigt weiter: Deutsche Panzer schwer im Kommen
Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri legt seinen Bericht über die Top-100 Waffenschmieden vor. Russland holt beim Rüsten auf.
Und das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri, das am Montag seinen alljährlichen Bericht über die Top-100 Rüstungskonzerne veröffentlicht, hat auch eine Zahl zum langfristigen Trend errechnet: Seit 2002, dem Jahr, für das Sipri die Top-100-Statistiken erstmals vorlegte, beträgt die Steigerung 44 Prozent – inflationsbereinigt und ohne China, das aufgrund ungenügender Faktenbasis ausgeklammert werden musste.
Wie immer dominieren die USA mit 42 der Top-100 und acht der Top-15 Konzerne diese Liste, die tätigen sogar 57 Prozent aller Verkäufe. Mit weitem Abstand dahinter, dafür aber mit einem kräftigerem Plus von 8,5 Prozent auf 37,7 Milliarden Dollar folgen die russischen Rüstungsschmieden. Jedes zehnte Unternehmen auf der Top-100 Liste kommt nun aus Russland. Ihr Anteil am globalen Handel mit Waffen und militärischen Dienstleistungen betrug 2017 9,5 Prozent. Womit sie erstmals die britischen Rüstungskonzerne vom zweiten auf den dritten Platz verdrängten.
„Russische Unternehmen weisen seit 2011 ein deutliches Wachstum bei ihren Waffenverkäufen auf“, konstatiert der Sipri-Rüstungsanalytiker Siemon Wezeman: „Hier schlagen sich die erhöhten Rüstungsausgaben aus Moskaus Programm zur Modernisierung seiner Streitkräfte nieder.“ Russland habe außerdem vor zehn Jahren eine Konsolidierung der Branche gestartet, mit dem Ziel, größere und stärker spezialisierte Produktionseinheiten zu schaffen.
Umsatz verfünffacht
Noch belaufe sich aber der Umsatz von Almaz-Antey nur auf ein Fünftel des Umsatzes des weltweit größten Waffenproduzenten Lockheed-Martin. Almaz-Antey ist der größte russische Rüstungskonzern und der einzige unter den Top-10, der nicht aus den USA oder der EU stammt. Er steigerte den Umsatz um 8,3 Prozent auf 44,9 Milliarden Dollar.
In Westeuropa rangieren die vier deutschen Rüstungsunternehmen auf der Top-100 Liste mit einem Umsatz von 8,3 Milliarden Dollar hinter Großbritannien, Frankreich und Italien: Rheinmetall, Thyssen Krupp, Krauss-Maffei Wegmann und als Newcomer die Hensoldt Holding, die aus der militärischen Elektroniksparte des Airbus-Konzerns hervorging.
Das gesammelte Umsatzplus von 10 Prozent ist vor allem dem Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann geschuldet. Sein Plus von ganzen 61 Prozent schaffte kein anderes Rüstungsunternehmen auf der globalen Top-100 Liste. Neben Lieferungen an die Bundeswehr stecken hinter dieser Zahl vor allem Waffenexporte nach Katar.
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