piwik no script img

WM auf TwitterKurznachricht statt Großbildleinwand

Die wichtigsten Nachrichten zur WM in Echtzeit, das preist der neue Twitter-Dienst Tweetbeat an. Eine Analyse der insgesamt 10 Millionen Nutzer soll dies möglich machen.

Intelligent gefiltert: Der Twitter-Dienst Tweetbeat mit Nachrichten zur Weltmeisterschaft. Bild: Screenshot: http://worldcup.tweetbeat.com/

Ob es ein erneutes Sommermärchen in Südafrika gibt bleibt abzuwarten. Aber eins ist sicher, es wird eine Internet-WM. Das Netz rüstet sich für das Großereignis und neue Dienste sprießen so zahlreich aus dem Boden, dass traditionelle Medien wortwörtlich in die Röhre gucken werden.

Die Stärken des Netzes sind Echtzeit und Mobilität. Somit wird etwa der Kurznachrichtendienst Twitter zur idealen Nachrichtenquelle für alle, die während eines Spiels in der U-Bahn oder abgeschottet am Arbeitsplatz sitzen. Im enormen Informationsfluss der täglich über 50 Millionen abgegebenen Kurznachrichten gehen die interessanten Meldungen über Südafrika allerdings leicht unter. Die hauseigenen Filtermöglichkeiten von Twitter bieten hier kaum Möglichkeiten.

Der Suchmaschinenentwickler Kosmix versucht dieses Problem mit einer eigenen Analyse der Twitter-Landschaft zu beheben. Tweetbeat nennt sich der heute gestartete Dienst und verspricht, nur die interessantesten und wichtigsten Nachrichten aus der oft belanglosen Twitter-Welt herauszufischen: „Hier wird man nicht lesen, dass jemand auf der Tribüne sein Mittagsbrot ist – es sei denn es ist Madonna.“

Das Unternehmen gibt an, den Twitterstrom in Echtzeit zu analysieren, dafür wurden die 10 Millionen Twitter-Nutzer nach ihrer Relevanz eingestuft und eine Liste der 500.000 „einflussreichsten“ Mitglieder erstellt. Funktionen des Netzwerks wie der ReTweet, also das Wiederveröffentlichen einer Nachricht an die eigene Gefolgschaft und die Vernetzung der Mitglieder untereinander gelten als Indikatoren für eine Veröffentlichung auf der Tweetbeat Plattform. Ein ähnliches Vorgehen, wie bei gewöhnlichen Internetsuchmaschinen wird hier auf das Twitter-Universum beschränkt und in einem Echtzeitstrom wiedergegeben.

Wer sich nur für Nachrichten zu seinem favorisierten Team interessiert, kann diese herausfiltern. Auch die Geschwindigkeit der neu hereinkommenden Nachrichten lässt sich variieren. Wem das nicht reicht, oder wer lieber auf eine persönliche Filterung setzt, dem sei der Twitter-Account des DFB-Teams empfohlen. Hier erfährt man was die Spieler für ein Reiseoutfit tragen, wie das Training läuft und ob die Sonne über dem Teamhotel scheint.

Eine Presseschau gibt es bei Fussball_Watch. Hier werden WM-Nachrichten aus den deutschen Medien getwittert – dasselbe in internationaler Form findet sich bei FootballHours in den jeweiligen Landessprachen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!