WM-Podcast „Russisch Brot“: „Die hässlichen Deutschen“
Jan Feddersen über den unseligen Umgang vieler Ex-Fußballstars mit Mesut Özil: „Das ist gruselig.“ Folge 13 unseres Podcasts.
Zumindest eine Sache ist in Russland klar: „Der Islam gehört zu Russland“, stellt Andreas Rüttenauer fest. Ziemlich selbstverständlich eigentlich in einem Land, in dem zehn Prozent der Bevölkerung dieser Religion zugehören – und doch in vielen Ländern der Europäischen Union eine Feststellung, die viel zu schwer fällt.
Schwer fällt hierzulande vielen auch der Umgang mit Spielern, die Ilkay oder Mesut heißen, gerade so genannte altgediente Fußballer wie Lothar Matthäus, Mario Basler oder Uli Borowka, die sich zuletzt zu Wort meldeten und Mesut Özil hart kritisierten. „Das segelt hart am Rande von AfD-Geschichten“, sagt Jan Feddersen. Da würde gerade bei Matthäus in der Bild suggeriert, dass Özil eigentlich nicht zu uns, zu den Deutschen dazu gehöre. „Das ist gruselig.“
„Die stehen für einen deutschen Fußball der 80er und 90er“, als Fußball nicht inklusiv, sondern ausgrenzend gewesen sei. „Hässlich“, nennt Feddersen diesen Fußball. Und obwohl die Meinung der Herren längst nicht mehr die Meinung der Mehrheit in Deutschland darstellten, sei gerade das was Matthäus und die Bild-Zeitung da veröffentlichten „hochproblematisch“: „Viele werden in ihrem Denken damit angeheizt.“
„Russisch Brot“ ist der Podcast zur Fußball-WM 2018 von taz und detektor.fm. Sechs Tage die Woche – von Montag bis Samstag – melden sich unsere Reporter Andreas Rüttenauer und Johannes Kopp aus Russland. Alle bisherigen Folgen finden Sie hier.
Darüber hinaus sprechen die KollegInnen aus Berlin über alles, was die WM, Sie und uns bewegt: über die Spiele, die kommen; über die Spiele, die waren; über den Videoschiedsrichter, die Politik und die Gesellschaft. Aus der Redaktion werden sich unter anderem Doris Akrap, Barbara Oertel, Jürn Kruse und Jan Feddersen melden.
Jeden Vormittag gibt es eine neue Folge zu hören: hier auf taz.de, bei detektor.fm, bei Spotify, Apple Podcasts, Deezer und vielen anderen Podcast-Playern.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!