WM-Playoffs: Mexiko und Uruguay fast durch
Mit einem 5:1 gegen Neuseeland schafft Mexiko klare Verhältnisse. Auch Uruguay ist nach dem 5:0-Sieg in Jordanien die WM-Teilnahme kaum mehr zu nehmen.
MEXIKO-STADT/AMMAN dpa | Mit einer starken Leistung hat sich Mexiko im Playoff-Hinspiel um die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 deutlich gegen Neuseeland durchgesetzt. Die Gastgeber gewannen am Mittwoch mit 5:1 (2:0) und haben das Ticket für Brasilien damit so gut wie sicher. Für Mexiko trafen Paul Aguilar (31. Minute), Raúl Jiménez (39.), zweimal Oribe Peralta (47., 80.) und Rafael Marquez (83.). Für die Neuseeländer war nur Chris James (85.) erfolgreich.
Der Sieg in Mexiko-Stadt war auch eine Bestätigung für den neuen Nationaltrainer Miguel Herrera, der die Mannschaft erst Mitte Oktober nach einer enttäuschenden Qualifikationsrunde übernommen hatte. „Ich bin sehr zufrieden. Wir hatten viele Chancen und die Mannschaft und hat gut zusammengespielt“, sagte Herrera. „Mexiko wird bei der Weltmeisterschaft dabei sein.“
Vor rund 90.000 Zuschauern im Estadio Azteca spielte die „Tri“ stark auf und dominierte die Partie. Mit schnellem und körperbetonten Spiel brachte sie die „All Whites“ immer wieder in arge Bedrängnis. Schon vor der Pause sorgten die Mexikaner für klare Verhältnisse: In der 31. Minute nutzte Aguilar eine unübersichtliche Situation im neuseeländischen Strafraum für das 1:0. Nur acht Minuten später erhöhte Jiménez nach einem Eckstoß per Kopfball.
Kurz nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit stand Peralta frei vor dem Tor und verlängerte einen Pass zur 3:0-Führung. In der 80. Minute traf er dann noch einmal mit dem Kopf, ebenso wie sein Teamkollege Marquez nur drei Minuten später. Die Mexikaner verpassten weitere Chancen, das Ergebnis hätte durchaus noch höher ausfallen können. Den einzigen Treffer der Gäste erzielte James fünf Minuten vor Schluss, als sich der Ball nach einem Pfostenschuss noch über die Torlinie drehte.
Neuseelands Trainer Richard Herbert räumte die Dominanz der Mexikaner ein. „Angesicht einer so guten Mannschaft, müssen wir jetzt versuchen, das Unmögliche zu erreichen“, sagte er nach dem Abpfiff. „Zuhause sind wir normalerweise sehr stark. Dort macht uns die Höhe nicht so zu schaffen und unsere Fans unterstützen uns.“ Am 20. November empfangen die Neuseeländer Mexiko im Rückspiel in Wellington.
Dass die Mexikaner dort das WM-Ticket lösen, gilt als Frage der nationalen Ehre: Letztmals hatten sie 1990 bei einer Endrunde der Weltmeisterschaft gefehlt, allerdings nur wegen einer Fifa-Sperre. Das letzte Scheitern in der WM-Qualifikation liegt schon 32 Jahre zurück.
Auch Uruguay siegt klar
Uruguay steht vor seiner zwölften Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft. Der Weltmeister von 1930 und 1950 gewann am Mittwoch in Amman das Playoff-Hinspiel gegen Jordanien mit 5:0 (2:0) und hat damit das Ticket für die Endrunde im Nachbarland Brasilien praktisch schon gelöst.
Vor 13.000 Zuschauern im Nationalstadion der jordanischen Hauptstadt erzielten Maximiliano Pereira (22. Minute), Cristian Stuani (42.), Nicolas Lodeiro (70.), Cristian Rodriguez (78.) und Edinson Cavani (90.+2) die Tore für die „Urus“, die sich eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag (0.00 Uhr MEZ) in Montevideo verschafften.
Die zuvor neunmal ungeschlagenen Jordanier wurden von ihren Fans zwar für jeden gelungenen Spielzug frenetisch gefeiert, doch in punkto Routine und Cleverness konnte der Außenseiter dem WM-Vierten von 2010 nicht Paroli bieten. Ein Kopfball von Toptorjäger Cavani, den der jordanische Keeper Mohamad Shatnawi nicht festhalten konnte, leitete die Führung durch den schnell reagierenden Pereira ein.
Drei Minuten vor der Pause sorgte Stuani nach Zuspiel von Lodeiro für das 2:0 der Uruguayer, die die Südamerika-Qualifikation als Fünfte abgeschlossen hatten und zum vierten Mal nacheinander in die WM-Playoffs mussten.
Die zunächst verstummten jordanischen Fans fanden nach der Pause ihre Stimme wieder, als ihre Mannschaft mit Macht auf den Anschlusstreffer drängte. Der 73. der FIFA-Weltrangliste, der sich gegen Usbekistan für die Playoffspiele qualifiziert hatte, besaß seine beste Torchance in der 52. Minute durch Ahmad Ibrahim, dessen Schuss haarscharf am Kasten von Uruguays Schlussmann Martin Silva vorbeiflog.
Danach bauten die Hausherren aber ab und kassierten gegen die Südamerikaner noch weitere drei Gegentreffer, die das Rückspiel zur Formsache machen dürften. Spektakulär war vor allem der Freistoß-Knaller von Cavani zum 0:5-Endstand.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Grundsatzpapier des Finanzministers
Lindner setzt die Säge an die Ampel und an die Klimapolitik
Kritik an Antisemitismus-Resolution
So kann man Antisemitismus nicht bekämpfen
Höfliche Anrede
Siez mich nicht so an
Bundestag reagiert spät auf Hamas-Terror
Durchbruch bei Verhandlungen zu Antisemitismusresolution
Steinmeiers Griechenland-Reise
Deutscher Starrsinn
Kränkelnde Wirtschaft
Gegen die Stagnation gibt es schlechte und gute Therapien