WAS MACHT EIGENTLICH ...Renate Künast? : Bunkert Notvorräte
In den Zeiten der Krise denkt Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) natürlich auch nur an eins: Wie rauskommen aus der Krise, wie den Laden wieder flott kriegen? Flugs hat sie eine Antwort präsentiert, die von der Bush-Administration stammen könnte: Weil Terrorangriffe und Naturkatastrophen in nie gekanntem Ausmaß Deutschland und seine BürgerInnen bedrohten, soll jeder Haushalt eine 14-Tage-Notration im Keller haben, lautet Künasts Panikrat. „So stehen Sie und Ihre Familie in einem Notfall nicht mit leerem Magen da“, empfiehlt das Ministerium – als stünde Bin Laden gleich mit Atomraketen vor der Tür oder als fielen alle Stürme der Karibik von der Nordsee über uns her.
Leer aber würden die Regale der Supermärkte und Geschäfte, sollen doch Getreide, Hülsenfrüchte und Vollkornbrot, H-Milch, Makrelenfilets in Dosen und Butter, Fertigsuppen samt Essig, Öl und Senf in rauen Mengen eingelagert werden. Was auf der Künast-Liste fehlt, ist Hochprozentiges. Trotzdem. Milliarden Euro spülten so die Verbraucher in den Wirtschaftskreislauf, an die vielen Jobs im Gewerbe gar nicht zu denken. Und mehr noch: Schaffen solche Aktionen nicht ein Solidaritätsgefühl, an dem es derzeit mangelt: „Gemeinsam bunkern, Ost und West im Vorratsrausch“ statt „Scheiß-Ossis versus Scheiß-Wessis“. Künast muss an die Berlin-Blockade (1947), die Kuba-Krise (1962) oder an Tschernobyl (1985) gedacht haben, wo davor beziehungsweise danach gehamstert – und zusammengehalten wurde. ROLA FOTO: AP