Vulkan Cotopaxi stößt Asche aus: Es brodelt in Ecuador
Einen Tag nach landesweiten Protesten verhängt Präsident Correa den Ausnahmezustand – wegen eines drohenden Vulkanausbruchs.
Erst am Donnerstag hatte ein landesweiter Generalstreik den südamerikanischen Andenstaat erschüttert. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei in der Hauptstadt Quito waren Dutzende Menschen verletzt worden. Die Demonstranten wollen eine von Correa geplante Verfassungsänderung verhindern, die erlauben würde, dass sich Correa, der sich selbst als Anhänger des Sozialismus des 21. Jahrhunderts bezeichnet, unbegrenzt zur Wiederwahl stellen kann.
Im Rahmen der Demonstrationen waren auch wichtige Landstraßen blockiert worden. Fotos zeigten brennende Reifen auf der Straße die von der Haupstadt Quito ins südlicher gelegene Ambato führt. Im Hintergrund: die imposante Kulisse des Cotopaxi.
Einen Tag später rückte der zweithöchste Berg des Landes thematisch in den Vordergrund. Er stieß eine rund acht Kilometer hohe Aschewolke aus, die auch den Süden der 45 Kilometer entfernt liegenden Hauptstadt Quito erreichte. Sie überzog Straßen, Häuser und Fahrzeuge in der Nähe mit feinem, grauem Puder. Quito liegt rund 50 Kilometer nördlich des Cotopaxi.
Der 5.897 Meter hohe Cotopaxi ist einer der höchsten, aktiven Vulkane der Welt. Der letzte große Ausbruch liegt 138 Jahre zurück, seit Anfang des Jahres hatten Seismologen wieder Aktivitäten registiert. Unter Lateinamerika-Reisenden gilt er als beliebtes Ziel. Seine nahezu perfekte Kegelform mit einer gletscherbedeckten Spitze macht den Berg auch zum beliebten Fotomotiv für Ecuador-Besucher.
Das ecuadorianische Sekretariat für Risiko-Management hat bisher nur die Alarmstufe Gelb verhängt, es ist das niedrigste Level. Einige kleiner Orte in der Nähe des Vulkans wurden evakuiert. „In solchen Notfällen wird Panik erzeugt, und das schafft mehr Probleme als Lösungen“, erklärte Correa am Samstagabend. Nur deshalb sei der Ausnahmezustand verhängt worden. Er kann gemäß eines von ihm erlassenen Dekrets bis zu 60 Tage dauern. Auch die Versammlungsfreiheit und die Berichterstattung können eingeschränkt werden.
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