piwik no script img

Voynet verlässt Jospin

Die französische Umweltministerin Voynet kündigt ihren Rücktritt an und will lieber Bürgermeisterin sein

PARIS ap/rtr ■ Die französischen Grünen verlieren ihre wichtigste Persönlichkeit im Linkskabinett von Premierminister Lionel Jospin. Umweltministerin Dominique Voynet kündigte am Donnerstag in Paris an, sie werde die Regierung im Sommer verlassen, um ihre Partei ins Wahljahr 2002 zu führen. Die 42-Jährige gehört der Regierung seit dem Wahlsieg Jospins 1997 an. Voynet ist nach dem Rücktritt des ehemaligen Finanzministers Dominique Strauss-Kahn bereits die fünfte Ministerin, die Jospins Kabinett verlässt.

Voynet bewirbt sich bei der Kommunalwahl Mitte März um das Bürgermeisteramt im ostfranzösischen Dole. Bei den Grünen will sie Nachfolgerin des ausscheidenen Parteisekretärs Jean-Luc Bennahmias werden.

Die Grünen müssten einen Reifeprozess durchlaufen und ihre Arbeit professionalisieren, sagte Voynet dem Nachrichtenmagazin L’Express. Sie müssten zu einer Partei aufsteigen, an der man auch bei den Wahlen 2002 nicht vorbeikomme.

Die nie um klare Worte verlegene Ministerin ist nicht unumstritten gewesen. Ihr wurde Fehlverhalten bei der von dem Tanker „Erika“ verursachten Ölpest vorgeworfen. Wegen der Verschärfung des Jagdgesetzes wurde sie besonders für die rund 1,5 Millionen Jäger in Frankreich Zielscheibe der Kritik und sah sich zudem teils heftigen Anfeidungen von Bauern ausgesetzt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen