: Vorstände von Recyclern Lösch und Sero in U-Haft
■ Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verstößen gegen das Börsengesetz und Steuerdelikten
Berlin (rtr/dpa) – Vorstände und Aufsichtsräte der Entsorgungsfirmen Sero AG (Berlin) und Lösch Umweltschutz AG (Dülmen) sind nach Unternehmensangaben in Untersuchungshaft. Beide Firmen erklärten gestern in Pflichtmitteilungen, am Morgen seien insgesamt sieben Angehörige beider Unternehmen im Rahmen von Ermittlungsverfahren der Bielefelder Staatsanwaltschaft in Haft genommen worden. Es gehe dabei um Steuer- und Wirtschaftsdelikte sowie Verstöße gegen das Börsengesetz.
Bei Sero seien zwei Vorstände und zwei Aufsichtsräte in Haft genommen worden, hieß es beim Berliner Unternehmen. Beim Schwesterunternehmen Lösch seien es ein Vorstand und zwei Aufsichtsräte gewesen, teilte die Dülmener Firma mit. Am vergangenen Donnerstag hatten die beiden am Neuen Markt in Frankfurt notierten Unternehmen mitgeteilt, sie wollten in der neu zu gründenden Euro Recycling Service AG (ERS) aufgehen.
Dabei sollte die Sero Entsorgung AG mit ihren Schwesterunternehmen zu einem Wertstoffkonzern verschmolzen werden. Die Muttergesellschaft EWS Euro Waste wollte die Töchter Sero, Hansa Recycling GmbH, Lösch Umweltschutz, Nortenhof Beteiligungs GmbH und Remex Baustoffrecycling AG zur ERS Euro Recycling Service Aktiengesellschaft (ERS AG) fusionieren.
Für das Frühjahr 1999 sei der Börsengang der neuen Gesellschaft geplant. Sowohl Sero als auch Lösch sind am Neuen Markt für junge und riskante Technologieunternehmen der Frankfurter Aktienbörse notiert. Den Aktionären werde die Möglichkeit eines Aktientauschs eingeräumt, hatte Sero weiter mitgesteilt.
Einzelheiten über die Haftbefehle waren gestern weder von der Staatsanwaltschaft noch von den beiden Unterenhmen zu erfahren.
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