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■ VorschlagReisende aus Rajasthan – die Gruppe Musafir im Pfefferberg

Hameed Khan von der Gruppe Musafir Foto: promo

Unter der geläufigen Genrebezeichnung „Zigeunermusik“ versteht man hierzulande, gerade in Berlin, gewöhnlich deren osteuropäische Variante. Doch das Volk der Roma hat sich auf seiner Wanderschaft nicht nur in alle möglichen Himmelsrichtungen bewegt, sondern auch die Musikkulturen, die es jeweils vorfand, aufgesogen, angereichert und geprägt.

In Rajasthan, jener im Grenzgebiet zwischen Indien und Pakistan liegenden Region, aus der die Roma ursprünglich stammen, spielen sie als Musiker seit langem eine zentrale Rolle. Als Künstler gelten sie als ehrwürdige Bewahrer religiöser Traditionen, deren mythische Themen sie in erzählenden Gesängen, Choreographie und Tanz interpretieren.

Anders als in unseren christlich geprägten Breitengraden gilt dort etwa die Schlange als Hüterin spiritueller Wahrheit – ein Symbol, das von „Sapera“ genannten Schlangenbeschwörern und Tänzern repräsentiert wird.

Diese teilen sich die Marktplätze Rajasthans mit Jongleuren, Puppenspielern, Magier und Fakiren – ein Anblick, der dem mitteleuropäischen Reisenden gern wie eine Szene aus Tausendundeiner Nacht vorkommen mag, der für Hameed Khan, der aus Rajasthans Kapitale Jaipur stammt, aber einmal alltäglich war.

Hameed Khan ist ein Meister der Tabla und gehört einer Kaste professioneller Musiker an. Er lebte lange Zeit in Frankreich, wo er an verschiedenen kulturübergreifenden Musikprojekten mitwirkte. Irgendwann entschloß er sich jedoch, mit Verwandten und befreundeten Artisten seines Landes eine Künstlergruppe zusammenzustellen, um Europa die Festkultur Rajasthans näherzubringen. Die Gruppe tourte zunächst unter der schlichten und zutreffenden Bezeichnung „Les Gitans de Rajasthan“ durch die Lande, bevor sie sich den schönen Namen „Musafir“ gab – was auf deutsch soviel wie „Reisende“ bedeutet.

Bei ihren Auftritten, die mehr als nur gewöhnliche Konzerte sind, verschmelzen Performance und Musik zu einem Indientrip der besonderen Art. Ein Erlebnis, an dem man teilhaben sollte, bevor womöglich André Heller sie als Attraktion für seine nächste Varieté- Show engagiert. Daniel Bax

Heute ab 22 Uhr im Pfefferberg, Schönhauser Allee 176, Mitte

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