■ Vorschlag: Pflege des Son alter Schule: Sierra Maestra im Tränenpalast
Nick Gold, Chef der englischen Plattenfirma World Circuit, trägt seinen Namen mit gutem Recht: Alles, was er anfaßt, wird zu Gold. Die im letzten Jahr veröffentlichte Son-Trilogie seines Plattenverlags, mit dem Buena Vista Social Club und den Afro-Cuban All Stars unter Leitung von Juan de Marcos Gonzáles, hat sich inzwischen weltweit eine halbe Million Male verkauft und damit einen wahren Kuba-Boom ausgelöst. Der kommt jetzt auch Sierra Maestra zugute, deren Kopf besagter Marcos Gonzáles ist und die als Gruppe ebenfalls beim Londoner Renommierlabel unter Vertrag ist. Sierra Maestra – die jene kubanische Bergkette im Namen tragen, in deren Hügeln einst der kubanische Son entstand –, Sierra Maestra stehen in der alten Septeto-Tradition des Son. Mit Bläsern, der dreisaitigen Tres-Gitarre, Bongos und Claves streifen sie auf ihren Alben, die sowohl Klassiker wie Eigenkompositionen enthalten, durch das üppige Geschichtsbuch kubanischer Musik.
Vor 22 Jahren von neun Studenten aus Havanna gegründet, um den Son alter Schule zu pflegen und zu konservieren, war die Band lange ein reines Liebhaberprojekt. Im Hauptberuf Ingenieure, spielten die Musiker nach Feierabend im Club auf. Die Deregulierung der kubanischen Musikszene brachte dann die Wende auch für Sierra Maestra: Aus dem Freizeithobby wurde ein Vollzeitjob, mit internationalen Veröffentlichungen und Auslandstourneen.
Fast schon ein Glücksfall, daß ein vielbeschäftigter Mann wie Marcos Gonzáles, der als Leiter der Afro-Cuban All Stars das letzte Jahr schon fast pausenlos unterwegs war, nun die Zeit findet, mit seiner Band Sierra Maestra in Berlin Station zu machen. Daniel Bax
Heute ab 20 Uhr im Tränenpalast, Reichstagufer 17, Mitte
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