piwik no script img

Vorschlag-betr.: "Noch keine Gnade für Ex-RAFler", taz vom 15.9.88

Betr.: „Noch keine Gnade für Ex-RAFler“,

taz vom 15.9.88, S....

In der Vergangenheit hat der Bundespräsident nach dem Besuch der verschiedenen Knäste (Straubing/Berlin) stets einfühlsame Worte für die Gefangenen gefunden. Positiv hat sich der Strafvollzug nach diesen Präsidenten-Worten nicht verändert. Ich meine damit, daß von Weizsäcker auch in Sachen Begnadigung der Ex-RAFler Speitel und Boock, nichts verändern wird. Er wird nicht den Mut haben, gegen die derzeitige politische Strömung für Speitel und Boock sich zu entscheiden. Ich erlaube mir deshalb einen Hinweis an den Bundespräsidenten. Im Jahre 1989 feiert die BRD ihr 40jähriges Bestehen. Was sicher etwas ist. Warum bemüht sich von Weizsäcker nicht bei allen Parteien um einen Straferlaß für alle derzeit inhaftierten Staatsbürger. Er möge den Vorschlag machen, daß er für einen Straferlaß zwischen fünf und zehn Jahren ist, ausgeschlossen sollen Sittlichkeitsverbrecher und Drogenhändler werden. Ich bin überzeugt, daß von Weizsäcker damit Erfolg haben wird. Denn automatisch fallen auch die Steuerverbrecher aus dem Spektrum der Parteispenden darunter. Und was der Staatsratsvorsitzende aus Ost-Berlin laufend vorexerziert hat, sollten unsere Politiker ebenfalls schon lange können.

G.-A. Rische, Nürnberg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen