Vorschau Grammy Awards 2016: Ohne Tierkostüme, mit Tributes

Ein Live-Videodreh, ein rockender Johnny Depp und Katy Perry als abwesende Zuschauerin – Montagnacht werden die Grammys verliehen.

eine Frau mit weißblonder Mähne

Hier noch nicht so bowiesk: Lady Gaga. Foto: reuters

Wenn man die diesjährige Grammy-Verleihung sehen möchte, kann man es einfach Katy Perry gleichtun. Die ließ in der New York Times verlauten, dass sie sich die Grammys lieber zu Hause anschaue, ungeschminkt und ohne Korsett. Nominiert ist sie dieses Jahr schließlich in keiner Kategorie. Auch deutsche Fans können den Medienzirkus, der heute Abend im Staples Center Los Angeles stattfindet, im Livestream ab 2.30 Uhr verfolgen.

Dass mit Katy Perrys Fernbleiben auch die Wahrscheinlichkeit auf alberne musikalische Beiträge mit Tierkostümen - siehe Super Bowl - sinkt, wäre zu verkraften. Vom vergangenen Jahr aber ist die gemäßigte, bis auf ein paar Modesünden weitestgehend skandalfreie Show vor allem aber aus einem Grund im Gedächtnis geblieben: weil sie so langweilig war. Die dreistündige Liveübertragung bildet im Übrigen immer nur einen Bruchteil der eigentlichen Verleihungen ab.

Der Grammy, eine Kurzform für die verliehene Skulptur in Form eines Grammophons, findet in diesem Jahr bereits zum 58. Mal statt. Seit 1959 wird der Musikpreis jährlich von der National Academy of Recording Arts and Sciences an Sänger, Komponisten, Musiker und Produzenten verliehen und ist von der Bedeutung her vergleichbar mit der der Oscars für das Filmgeschäft.

Der Fokus der tatsächlichen Show liegt auf den Hauptkategorien wie Single, Album oder Song des Jahres, in denen die Arbeiten von Künstler und Produzenten geehrt werden, die von Oktober 2014 bis September 2015 veröffentlicht wurden. Adeles Album „25“ wird daher aufgrund des zu späten Releasedatums erst im kommenden Jahr berücksichtigt werden – ihre höchstwahrscheinlich herzzerreißende Performance bei der diesjährigen Verleihung bleibt uns dennoch nicht erspart.

Neben Adele werden außerdem Justin Bieber, Carrie Underwood, Demi Lovato und Rihanna performen, ebenso wie die Favoriten Taylor Swift und Kendrick Lamar, die mit jeweils sieben und 13 Nominierungen die meisten Preis abstauben könnten. Mega-Star Rihanna sowie Madonna und Prince sind übrigens trotz erfolgreicher Releases in keiner Kategorie nominiert.

Siebenminütiges Bowie-Medley

Hoch im Kurs stehen dafür The Weeknd, Ed Sheeran, Kelly Clarkson und die in Deutschland noch nicht so bekannte Rockband Alabama Shakes. Als favorisierte Newcomerin des Jahres gilt die US-amerikanische Songwriterin Meghan Trainor, die im letzten Jahr mit dem Doo-Wop-Tanzhit „All About That Bass“ durchstartete. Ein weiteres Highlight: Popsängerin Gwen Stefanie will in der Werbepause schnell ein Live-Musikvideo drehen.

Dass 2015 für die Musikwelt auch ein Jahr der Verluste war, soll in einigen Tribut-Auftritten gewürdigt werden. Lady Gaga nimmt sich das Werk des britischen Popstars David Bowies vor und kündigte ein siebenminütiges Medley an. Die verbliebenen Eagles-Mitglieder gedenken musikalisch ihres verstorbenen Sängers Glenn Frey.

Country-Musiker Chris Stapleton würdigt gemeinsam mit Gary Clark Jr. und Bonnie Raitt den Blues-Gitarristen B. B. King und sogar Schauspieler Johnny Depp lässt es sich nicht nehmen, sein musikalisches Talent unter Beweis zu stellen: Mit der von Altrocker Alice Cooper gegründeten Formation „The Hollywood Vampires“ wird Depp gemeinsam mit Joe Perry von Aerosmith und Duff McKagan von Guns N’Roses dem im Dezember verstorbenen Motörhead-Sänger Lemmy Kilmister die letzte Rockehre erweisen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.