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Vor zehn Jahren

Was alle BremerInnen schon immer wünschten, aber nie zu hoffen wagten, ging vor zehn Jahren in Erfüllung: Die Stadt war reich. 240 Millionen Mark hat sie seit 1974 zusammengerafft. Kein schlechtes Sümmchen also, bloß keiner hatte gemerkt, dass Bremen es einstrich. Wie die Stadt zu ihrem unbemerkten Reichtum kam? Ganz einfach – sie zog Nutzen aus der Unwissenheit, zum Beispiel der „Dienstkleidungsträger“. Das sind die geheimnisvollen Damen und Herren im weißen Kittel, die tagaus tagein auf den sterilen Krankenhauskorridoren unterwegs sind und geflissentlich ihren Dienst verrichten. Die „Dienstkleidungsträger“ also hat man betrogen um das, was ihnen von Rechts wegen zusteht – die Entlohnung der Umziehzeiten. Aber es kommt noch schlimmer. Die Betrogenen waren ahnungslos. Im Bundesangestellten-Tarifvertrag (BAT) steht es zwar schwarz auf weiß: „Die Arbeitszeit beginnt und endet an der Arbeitsstelle.“ Danach ist Umziehzeit gleich Arbeitszeit und muss bezahlt werden. Wusste damals aber keiner.

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