: Vor zehn Jahren
Zehn Jahre ist es her, da gin Sparkassen-Vorstand Ulrich Nölle mit Kultur-Subventionen in den Wahlkampf (Motto: „Ich bin Banker und seh' immer, was unterm Strich ist“). In der Hadtester „Speise- und Schankwirtschaft Stresemanns“ motzte Nölle über die bisherige Bremer Politik: „Die Einnahmen sind entschieden zu niedrig und die Ausgaben extrem höher als in anderen Bundesländern.“ Nur für den Kultur-Etat fordert der CDU-Kandidat „mindestens 30 Millionen Mark mehr“. Den zaghaften Einwand, ob die „extrem hohen Bremer Ausgaben“ damit nicht noch höher würden, entgegnet der Banker: „Jede Mark, die Sie in Kultur investieren, fließt letztlich mit 1,30 Mark wieder zurück.“ Warum der Kulturetat dann nicht besser gleich auf drei Milliarden aufgestockt werden würde, um mit dem Erlös das jährliche Bremer Zahlungsloch von einer Milliarde zu stopfen, fragte niemand mehr.
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