Vor der Landtagswahl in BaWü: Attacken gegen AfD
Zum ersten Mal treffen die Spitzenkandidaten der Parteien bei einer Podiumsdiskussion aufeinander. Dabei wird AfD-Mann Meuthen heftig angegriffen.
Kretschmann hatte ursprünglich gemeinsame öffentliche Auftritte mit AfD-Kandidaten abgelehnt. Schließlich erklärte er sich aber genauso wie die Spitzenakandidaten der anderen Parteien, denen Chancen auf einen Einzug in den Landtag eingeräumt werden, zu einer Debatte bereit. Der Ministerpräsident warf der AfD „Demagogie“ vor. Wer so „nationalistisch“ wie die AfD-Vertreter agiere, bringe „Unglück über die Völker“.
Auch sein CDU-Herausforderer Guido Wolf griff Meuthen und die AfD hart an. Die im Landtag vertretenen Parteien stimmten völlig darin überein, dass sie mit einer Partei mit solchen rechtsextremen Positionen nichts zu tun haben wollten, sagte Wolf. Die AfD betreibe nur Angstmacherei, aber habe keine Antworten.
SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid sagte an die Adresse der rechtspopulistischen Partei, es gebe eine rote Linie: „Anständige Leute wählen keine Rassisten.“ Auch FDP-Kandidat Hans-Ulrich Rülke und Linkspartei-Chef Bernd Riexinger grenzten sich eindeutig von der AfD ab.
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AfD-Kandidat Meuthen wies die Angriffe zurück. In seiner Partei gebe es viele „hochvernünftige Menschen“, die wie er liberal-konservativ geprägt seien und denen jeder Extremismus fern liege, sagte Meuthen.
In Baden-Württemberg wird genauso wie in Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt am 13. März ein neuer Landtag gewählt. In Stuttgart regiert derzeit eine grüne-rote Koalition unter Ministerpräsident Kretschmann. Die AfD hat laut Umfragen gute Chancen, erstmals in den Landtag einzuziehen.
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