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Volksentscheid über Cannabis in KalifornienDas letzte große Tabu der Moderne

In Kalifornien könnte Cannabis bald legal werden: Das Volk wird am Dienstag darüber abstimmen. Um die Macht der Kartelle zu brechen, muss die Diskriminierung des Rauschs enden.

Cannabis: Legalisieren oder nicht? Bild: dpa

Am 2. November 2010 stimmen die Bürger Kaliforniens über die Legalisierung von Cannabis für alle über 21 Jahren ab. Schon 1996 ließen sie per Volksabstimmung medizinisches Marihuana zu.

Noch sind die Befürworter des "Regulate, Control and Tax Cannabis Act of 2010" Umfragen zufolge knapp in der Minderheit. Doch sollte im Mutterland der Marihuana-Diffamierung die größte aller Drogenlügen zurückgenommen und das "Mörderkraut" Hanf endgültig rehabilitiert werden, hätte das einen Vorbildcharakter.

Nach dem neuen Gesetz könnten Kommunen künftig Lizenzen zum Anbau und zum Betrieb von Verkaufsgeschäften erteilen. Bei einer Steuer von 50 Dollar pro Unze - etwa 1,35 Euro pro Gramm - würden nach Berechnungen der Finanzbehörde etwa 1,4 Milliarden US-Dollar pro Jahr in die Kassen des hoch verschuldeten Bundesstaats fließen: in Zeiten der Finanzkrise ein starkes Argument.

Gouverneur Arnold Schwarzenegger eilte Anfang Oktober schon mal voraus und beendete die Kriminalisierung von Kleinstmengen, um so Millionen an Polizei- und Justizkosten zu sparen. Bis zu einer Menge von 28,5 Gramm ist Hanfbesitz in Kalifornien künftig keine Straftat mehr, sondern wird nur noch mit einem Bußgeld von 100 US-Dollar geahndet.

Gigantische Schattenwirtschaft

Diese Maßnahmen zeigen, dass das Modell der Prohibition nach einem Jahrhundert definitiv ausgedient hat. Offen bleibt, wann an deren Stelle eine rationale, schadensmindernde Drogenpolitik tritt. Denn auch die Legalisierung von Cannabis, wie sie jetzt in Kalifornien zur Wahl steht, rüttelt noch nicht an den Grundfesten des "Kriegs gegen Drogen".

Die Opiumkonventionen, mit denen zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Verbot bestimmter Drogen international vereinbart wurde, waren die ersten Schritte zu einer rechtlichen Globalisierung, zur Festlegung und Durchsetzung global geltender Gesetze. Gute 100 Jahre später steht eine dringende Revision dieses Verbots an.

Nicht nur haben die Unsummen, die seitdem weltweit in die Verfolgung von Drogenanbau, -handel und -konsum geflossen sind, die stetige Ausweitung des Drogengebrauchs nicht verhindert. Sie haben vielmehr dafür gesorgt, dass eine Schattenwirtschaft gigantischen Ausmaßes entstehen konnte, die zu einer Brutstätte von Epidemien und Elend, von Kriminalität und Terrorismus geworden ist.

Das Geschäft mit illegalen Drogen ist mit über acht Prozent des Welthandels größer als der globale Handel mit Autos oder Textilien. Und anders als beim Handel mit Hosen oder Fahrzeugen, lassen sich mit illegalen Drogen Profitmargen erzielen wie mit keinem anderen Produkt: Aus 1.000 Dollar, das die Herstellung von einem Kilogramm reinem Kokain kostet, werden im Endverkauf 120.000 Dollar, bei Heroin fällt die Rechnung ähnlich aus.

Aus simplen Agrarprodukten wie Mohn oder Coca wurden dank der Prohibition unvergleichbare Geldmaschinen. Deren riesige Profitraten sorgen letztlich auch dafür, dass an dem gesundheits- und sozialpolitisch in jeder Hinsicht gescheiterten Prohibitionsdogma nach wie vor festgehalten wird. Es hängt einfach zu viel an diesen Milliarden von Schwarzgeld, die eben nicht nur eine der wichtigsten Einnahmequellen für den internationalen Terrorismus darstellen, sondern auch für jene Warlords am Hindukusch, die mit der Nato verbündet sind.

Schwarzgeld für die Warlords

Weil sowohl die Verbündeten als auch die Regierung in Kabul auf die Einnahmen angewiesen sind, ist es in Afghanistan dazu gekommen, dass die deutsche Bundeswehr dort nun die größte Opium- und Heroinproduktion aller Zeiten überwacht.

Oder, anders ausgedrückt: Ohne Heroin wäre der "Krieg gegen den Terror" dort schon längst zu Ende, weil nicht mehr zu finanzieren. Solange aber der "War on Drugs" dafür sorgt, dass mit illegalen Drogen mehr Profit gemacht werden kann als mit jedem anderen Produkt dieser Erde, so lange bleibt der Kampf gegen den Terrorismus aussichtslos.

Die Alkoholprohibition in den USA wurde Anfang der 1930er Jahre nicht aufgegeben, weil mehr gesoffen wurde als zuvor - tatsächlich war der Alkoholkonsum in den Prohibitionsjahren sogar leicht zurückgegangen -, sondern weil aus den kleinen Gangsterbanden, die den illegalen Vertrieb übernommen hatten, milliardenschwere Syndikate entstanden waren, die mit Korruption und Gewalt ganze Städte und Regionen kontrollierten.

Rauschkunde und Werbeverbot

Angesichts der Lage in den mexikanischen Grenzprovinzen zu den USA und der faschistoiden Milizen, die sich überall in Mittelamerika durch den Kokainhandel finanzieren, sowie angesichts feudaler Warlords und Söldnerführer, die in Zentralasien dank Heroin zu Regionalmächten aufgestiegen sind, ist es an der Zeit, die Prohibition sämtlicher Drogen weltweit zu beenden.

Der Kreislauf von Kriminalität, Krieg und Terror wird erst dann unterbrochen, wenn ihre Ursache beseitigt ist: die Prohibition, die zu astronomischen Drogenprofiten geführt hat.

Mit einer Legalisierung einhergehen sollte ein Werbeverbot für sämtliche bewusstseinsverändernde Substanzen - inklusive Alkohol und Pharmaprodukte - sowie Rauschkunde an den Schulen, die auf präventive Erziehung statt auf repressive Tabuisierung setzt. Dieser Kampf muss in den Köpfen beginnen: durch Aufklärung statt Dämonisierung, Fakten statt Desinformation, Risikoabwägung statt Panikmache.

Die Erkenntnis, dass die Prügelstrafe keine geeignete Methode ist, um die Befähigung zum Rechnen, Lesen und Schreiben zu befördern, fand erst in den letzten Jahrzehnten an den Schulen und in der Rechtsprechung Widerhall. Für den - gesellschaftlichen wie individuellen - Umgang mit Drogen und Rausch gilt Ähnliches: Repression führt zu nichts. Doch Konsequenzen aus dieser Einsicht stehen noch aus.

Die größte zivilisatorische Errungenschaft des 20. Jahrhunderts war die Überwindung zweier archaischer, patriarchaler Traditionen: der gewaltsamen Unterdrückung von Frauen und Kindern und der Diskriminierung der Sexualität. Jetzt steht die Überwindung des letzten großen Tabus der Moderne an: der Diskriminierung des Rauschs und der gewaltsamen Unterdrückung seiner Mittel.

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36 Kommentare

 / 
  • MB
    Mike Brenner

    Die US-Amerkianer haben mit der Prohibition begonnen und die Welt davon überredet/überzeugt (wie auch immer...) - Sie müssen die Prohibition auch wieder beenden. Und das wird morgen anfangen.....

  • L
    legria

    hanf, die älteste und vielseitigste kulturpflanze der erde.

    wenn allei die papierindustrie hanf als grundstoff verarbeiten würde, ware die abholzung der hälfte aller bäume weltweit überflüssig.

    holz zu papier......was für ein schwachsinn

  • L
    lutzindasky

    Dann muss man noch bedenken, dass es bei Marihuana um eine Pflanze geht, die hierzulande natürlich wächst. Gleiches gilt für Zauberpilze. Der spitzkegelige Kahlkopf wächst hier munter auf allen (Pferde-)wiesen. Also ist das Verbot so, als verböte man den Genuss von Hafer oder Brennnesseln. Man lese das Buch "von Hanf ist die Rede" - das verwirft diverse Vorurteile. In Deutschland wachsen auch viele giftige Pilze - ist deren Genuß verboten? Nein, es wird nur davor gewarnt. Das lässt doch überlegen, warum bestimmte Substanzen sanktioniert wurden: reine Willkür! Du darfst einen kompletten Fliegenpilz verspeisen - kein Gesetz hindert Dich daran. Du stirbst womöglich daran, aber das tust Du vollkommen legal. Das BTM ist völliger Irrsinn und gehört abgeschafft. Manche verrecken an "Drogen"? He, für Heroin gilt, dass man locker ein erfülltes Leben mit Heroin haben kann - wenn man guten Stoff bekommt! Die Illegalität und die kriminalisierte Beschaffung bewirkt den Umlauf schlechter Ware. Hier wirken dieselben Dynamiken wie bei der Alkoholprohibition in den USA damals. Das muss endlich begriffen werden! Welche Partei steht dafür ein? Welche? Ja? Meldungen? Eh, solange da keine Antwort kommt, könnt ihr mich alle am Arsch lecken - ich weiß, woher ich meinen Stoff bekomme. Illegal - Scheißegal. Solange die Spießer an der Macht sind, wird sich nichts ändern.

  • D
    dahans

    In unserer Schönen Republik werden jährlich ca. 30 Millionen Schachteln Schlaftabletten abgesetzt.

    Ich glaube nicht, daß sich die Pharmaindustrie dieses Geschäft entgehen lässt. Wir sehen ja, daß unsere Regierungen nur Marionetten von Konzernen sind.

    Der Topseller unter diesen“mothers little Helper“ ist Zopiclon. Obwohl diese Droge ein hohes Suchtpotenzial aufweist wird sie zu gern verordnet. Interessant hierbei, ist vielleicht auch noch, daß die meisten Z-drugs auf Privatrezept ausgegeben werden! Also vorbei an den Kontrollen der Krankenkassen, den Süchtigen von ihren Ärzten beschafft werden. Daß ist doch mal Beschaffungskriminalität.

    Obwohl Canabis da doch wirklich eine Alterantive darstellen würde können wir wohl noch lange auf dessen Freigabe warten.

  • S
    Sebastian

    Am besten legalisieren, und dann ordentlich Steuern dafür erheben. Muss sich ja auch für die Allgemeinheit lohnen!

  • G
    Gelegenheitskiffer

    @ P.Haller

     

    Wie hat das Volker Pispers so schön auf den Punkt gebracht? Ungefähr: "Wieso darf ich mit dem großen Finger in der Nase popeln, aber nicht mit dem Kleinen? Wo ich doch den Kleinen viel besser wieder heraus bekomme"

     

    ;-)

  • GS
    gottlose Schnecke

    Für wichtig halte ich vor allem eine fachlich fundierte Drogenaufklärung. Ausgerichtet an wissenschaftlichen Tatsachen. Ohne zu verharmlosen, ohne Panikmache. Sowas muß schon in der Schule gemacht werden, genauso wie Sexualkunde.

     

     

    Und Schluß mit religiös-moralisch angefaulten Tabus !

     

    Just say KNOW !

  • T
    T.V.

    http://www.youtube.com/watch?v=KePBh1wtN0o

     

    Die Gefahr von Cannabis steht einfach in keiner Relation zu den Mengen von Menschen die sich ihre Leber kaputtsaufen und die Lunge zuteeren. Alleine schon, daß Alkohol, Tabak und Pharmaka(geschweige denn Kaffee) kaum mal im Zusammenhang mit dem Wort Drogen benutzt werden - als wären Drogen nur diese tödlichen illegalen Substanzen vom Schwarzmarkt - spiegelt die Absurdität der westlichen Welt im Umgang mit Drogen wider, insbesondere denen die stark bewusstseinsverändernd sein können.

     

    Vielleicht kann dies dann auch ein Anfang sein für eine Diskussion die Drogen allgemein nicht als schlechte Mittel zur Realitätsflucht verteufelt, sondern als Möglichkeit Gedanken und Ideen zu entwickeln die sich aus den gewollt herbeigeführten Zuständen ergeben - allein, die Hoffnung stirbt zuletzt.

  • P
    P.Haller

    @atypixx

    Ich habe Leute gekannt, die ganz schnell in die Kiste gefahren sind, nachdem sie sich ihre Leber kaputtgesoffen haben. Und das alles ganz legal und ohne Kater !

    Natürlich kann man das Kiffen, wie alles andere auch, übertreiben.

    Aber mir persönlich ist noch kein einziger Fall zu Gehör gekommen, wo sich ein Kiffer totgefifft hat.

    Bei Alk sieht das aber total anders aus, von den teilweise äusserts üblen Nebeneffekten mal ganz zu schweigen.

    Wir in unserer versoffenen Gesellschaft haben eigentlich kein Recht den vergleichsweise harmlosen Rausch der Kiffer zu kriminalisieren !!

    Legalize it !!

  • AU
    A und O

    Ein wirklich guter Artikel. Es bleibt zu hoffen, dass auch in den etwas größeren Zeitungen ( und nicht nur Onlineausgaben!) solche Artikel erscheinen.

     

    Es ist eigentlich auch ein Witz, dass die Politik noch immer auf längst widerlegten Argumenten beharrt und sich mit dem Thema nicht befasst, da es eben immer noch ein riesengroßes Tabu ist. An der Zeit wär's eigentlich mal.

     

    Hoffentlich tut sich was in den nächsten Jahren!

     

    Legalize it!

  • P
    Ploppi

    @atypixx

     

    ja ich glaube da haben Sie auf einer Seite recht, aber auf der anderen Unrecht. Ich denke auch, wie Sie das die Gefahr von Cannabis massiv unterschätzt wird. Ich habe die Selben Erfahrungen gemacht wie Sie mit "dauerkiffern"

     

    Aber aus meiner Zeit als Jugendlicher muss ich sagen, das Kiffen auch massiv interessant war weil es illegal war und nur die coolen jungs gekifft haben. Um selber dazu zu gehören hat man dann auch gekifft weil man ja auch cool sein wollte.

     

    Wenn jeder Alkohol kaufen kann ist es nicht so toll alkohol zu besitzen, aber wenn nur leute mit "kontakten" an etwas kommen und man sich ständig drum bemühen muss wirds schon viel elitärer.

     

    Was glaub ich die richtige strategie ist, es für alle zu legalisieren, aber auch wirklich auf die Gefahren hin zuweisen und nicht alla kiffen ist böse.

     

    Sondern was genau passiert und welche Mengen man mal konsumieren kann mit welchen Auswirkungen.

  • F
    Felix

    Recht hat der Mann! Die historischen Fakten sprechen für sich und allen Substanzen voran für Cannabis.

    Letztlich entlarft die verbreitete Abhängigkeit von Alkohol und Medikamenten und deren Folgen in jeder westlichen Gesellschaft die Prohibition von mindestens weicheren Drogen als Schutzbehauptung. Die Empirie spricht deutlich dagegen!

  • G
    Gelegenheitskiffer

    Bei der Droge Hanf gibt es stets zwei Extreme. Die einen die es als übertrieben gefährlich verteufeln und die, die es völlig verharmlosen. Beim Konsum durch Rauchen schadet man seiner Lunge und seinem Organismus noch mehr als mit Tabak und je nach Veranlagung sind mindere bis heftige Psychosen möglich. Nicht jeder kann mit der Droge umgehen und Jugendliche unter 18 Jahren mit Sicherheit nicht.

    Daher ist fraglich, ob eine völlige Legalisierung gesellschaftlich wirklich erstrebenswert ist. Man sieht es beim Tabak wie erfolgreich die Prävention bei Jugendlichen durch eine Altersbeschränkung wirkt. Ob sich durch eine Legalisierung von Hanf der Konsums von Jugendlichen besser kontrollieren lässt wage ich sehr zu bezweifeln. Aber zumindest wäre eine Entkriminalisierung der Konsumenten und Freigabe von kleinen Mengen sicher sinnvoll.

     

    Aber die in dem Artikel geforderte Freigabe von Opiaten und anderen härteren Drogen kann ich nicht nachvollziehen. Worin da der gesellschaftliche Nutzen liegen soll wenn derartige harte Drogen plötzlich legal werden kann ich nicht erkennen. Dann werden aus Verbrecherkartellen über Nacht angesehene Großkonzerne? Mit dem Argument, dass durch die Illegalität Verbrecherorganisationen Unmengen an Geld verdienen und damit Terrorismus und Kriege finanziert werden ist Schwachsinn. Gemäß dieser Logik müsste man auch den Menschenhandel freigeben...

  • P
    pascal

    @atypixx: Was hat Ihr Kommentar mit dem Artikel zu tun?

  • A
    anaonymous

    @atypixx: in 99% solcher Fälle ist die Ursache in beigefügten Verunreinigungen zu suchen. Um das Gewicht zu steigern wird so Zeug wie Glycerine, Sand, andere Kräuter, andere Drogen wie Opium, sogar gemahlenes Glas beigemischt. Die Dealer jucken die Folgen für die Konsumenten wenig, versteht sich.

  • A
    atypixx

    Freigabe mag der bessere Weg sein ABER ich kenne Leute (gut!), die sich ganz ganz heftige Psychosen vom Dauerkiffen eingefahren haben. Und das geht dann nicht so schnell weg wie eine verdickte Milz oder ein Kater nach einem Besäufnis. Scheiße ist das, grade wenn Kiddys mit 14, 15, 16 bestärkt durch den Mythos, dass Cannabis (für sie, die wohlabwägenden, sich ihrer selbst bewussten User...) ungefährlich ist, täglich rauchen und mitunter ganz übel abstürzen. Aber klar, es passiert natürlich nur den anderen.

  • M
    Manuel

    Dem Artikel ist nichts hinzuzufügen.

     

    Frage mich trotzdem, ob ich die drogenpolitische Wende noch miterleben werde (bin Anfang 30).

  • O
    OceanBeach

    Ich lebe seit einigen Monaten in Kalifornien und die Initiativen um Prop 19 sind sehr interessant zu begleiten. Interessant ist auch, dass Cannabis Konsumenten hier oft gegen eine Legalisierung sind, da dies einfach nur eine große Geldmacherei mit sich bringen würde.

    Der Umgang mit Cannabis ist hier längst offen und toleriert. Für etwa 100 Dollar bekommt jeder hier eine Verschreibung vom Arzt für medizinisches Cannabis und die Lizenz zum Anbauen. In Venice Beach kann man sich die Lizenz in offenen Smokeshops holen, wo ein Arzt rumsitzt und Marihuana verschreibt.

    In vielen offenen Stadtteilen wird öffentich geraucht und überall auf den Straßen von Kalifornien durftet es nach Gras.

    An Toleranz fehlt es meiner Meinung nach hier nicht.

    Vom symbolischen Akt der Legalisierung einmal abgesehen,denke ich,dass eine Legalisierung nur eine Unnötige Regulation mit sich bringen würde. So wie alles hier reguliert und zu Kapital verwandelt wird.

    Cannabis als Grauzone tut Kalifornien evtl. ganz gut.

  • SB
    shell beach inc.

    Ich wär ja mal gespannt,

    was bei einer Volxabstimmung ´rauskommen würde, wenn es um die Legalisierung von Cannabis gehen würde:)...Aber das Potenzial von Cannabis ist ja wahrscheinlich zu gefährlich, ohh man ...

     

    ...Please Mr. Terminator come to germany,...

  • HR
    Hans Reimann

    No Drugs. No Future.

     

    Ein gutes Buch zu diesem Thema, trotz dürftigem Titel. Es zeigt wer profitiert, wer leidet und wie sehr die Tabuisierung und Verfolgung zur Lösung der Probleme beitragen.

    Passt zu diesem guten Artikel.

  • V
    vic

    Schaut mal hier, der Aufreger von gestern in der SZ.

    Dabei ist das so ne geile Jacke mit einer hübschen "Drogenerkennerin" drin.

     

    http://www.sueddeutsche.de/leben/hanfblatt-auf-der-uniform-mutiger-als-die-polizei-erlaubt-1.1017309

  • JK
    Jensen Knie

    Eine Bemerkung sei erlaubt:

    die Hauptproduktion von Hanf und Schlafmohn findet im Süden Afghanistans statt wo bekanntlich die Amerikaner und Briten sitzen. Der Seitenhieb auf die Bundeswehr geht so plakativ ins Leere. Letztendlich ist auch das egal, da der prosperierende Anbau mehr noch ein Beweis verfehlter Entwicklungspolitik ist, denn ein Zeichen missratener Drogenpolitik.

    Ansonsten ist der Entscheid ein hoffnungsvoller Schritt in Richtung Umdenken. Solange sich die Gesellschaft aber weigert sich mit der Warum-Frage der eigenen Wirklichkeitsflucht auseinander zu setzen wird auch das nur ein Tropfen auf dem heissen Stein sein.

    Grüsse aus Afg

  • HR
    Hein Renette

    Wer schon mal im familiären Umfeld miterleben durfte wie Drogensüchtige ihr Leben wegwerfen, der kann die Freigabe von Drogen aller Art nur für einen Fehler halten.

    Wahrscheinlich folgt die angestrebte Neuregelung der üblichen Maxime, wonach an den frei zugänglichen Drogen Alkohol und Tabak hunderttausende sterben, an weichen und harten Drogen jedoch nur zehntausende weshalb der Zugang zu illegalen Drogen dringend erleichtert werden muß!!

  • V
    valeria

    Die GANZE moderne Rauschgiftkultur fing an hier in Los Angeles, California mit der "Counter culture-Hippies-Rockers" in der Mitte der 1960ziger. Die Exil-Kubaner welche fuer die CIA als Piloten arbeiteten begannen die Einfuhr. Damit wurde die "Black Power" durch die Haendler aus den Ghettos vertrieben. In Lateinamerika, besonders Mexiko gab es damals gar kein Drogenproblem. Der Drogenanbau in Lateinamerika bekam nur gross nach der durch USA erzeugten Waehrungsabwertung 1982 (und nochmals 1994) welche viele in die Verzweiflung trieben.

  • J
    Janis

    Hat selten jemand so auf den Punkt gebracht!

  • F
    Frank

    Wenn die Zahlen im Artikel stimmen, dann verbraucht jeder Bürger Kaliforniens 20 Gramm Marihuana im Jahr. Das kann doch nicht stimmen, oder?

  • R
    Radler

    Eher fährt ein Hummer durch ein Nadelöhr, bevor die Amis pragmatisch common sense Politik betreiben.

  • S
    Suggestionsartist

    Sehr guter Artikel.

    Auch in Deutschland wäre zumindest eine öffentliche Debatte möglich. Allerdings müssten dazu alle Medien ihre einseitige und negative Berichterstattung einstellen und eine offen und ehrlich geführte Debatte unterstützen. Desweiteren sollten sie ihre jahrelange manipulative Berichterstattung wieder gut machen, indem sie Druck auf die Politiker ausüben und somit "helfen" die Drogenpolitik zu einer Genussmittelpolitik umzuformen.

  • C
    Chris

    Die Bürger Kaliforniens stimmen über eine Preissenkung ab:

     

    50$ Steuern anstatt 100$ Strafe pro Unze.

     

    Solche Abstimmungen sollte es bei uns auch geben ...

  • E
    Emmy

    Was soll ich sagen, volle Zustimmung in allen Punkten! Daumen drücken für den 02.11. und hoffen auf Signalwirkung.

  • DR
    Daniel Rose

    Sehr schöne Kampagne der Befürwörter inkl. Video, was Fakten und Zahlen rund um das Thema darstellt.

    http://theblackharbor.com/prop19/

  • G
    Gregor

    D-A-N-K-E!!!!

  • M
    MKCHESS

    Wenn`s der Terminator nicht jetzt schafft-die Abschaffung der Cannabisprohibition-dann wird`s wohl keiner mehr schaffen.

  • G
    groooveman

    Schöner Artikel, wobei ja klar war dass im Zuge der Vorgänge in Kalifornien auch mal wieder positive Berichte kommen mussten..

     

    Ein Punkt fehlt mir noch, wenn es um die Legalisierung aller Drogen geht, und das ist die Regulierung..

    Natürlich sollte Heroin nicht so verkauft werden wie es heute mit Alkohol praktiziert wird. Das wäre eine Freigabe.

    Im Gegensatz dazu fordern eigentlich alle Leute in der Legalisierungsbewegung eine Regulierung von Substanzen, die dem freien und unkontrollierten Schwarzmarkt entgegenwirkt und Kinder und Jugendliche aktiv vor den Verlockungen des Drogenkonsums schützt.

     

    In Holland wird z.B. weniger gekifft als in Deutschland, insbesondere unter Jugendlichen. Aus meiner Sicht ein klares Indiz dass die Prohibition schlichtweg keinen Erfolg hat.

  • A
    annonüm

    Auch die Tatsache, dass ein solches Statement in einer doch so vielgelesenen Zeitung veröffentlicht wird, macht einen optimistisch. Vielleicht gibt es ja wirklich in einigen Jahren ernsthafte Drogenaufklärung.

  • DW
    Die Wurst

    Sehr guter Artikel! Herr Bröckers spricht mir aus der Seele!