Vogelgrippe in Deutschland: Virus breitet sich aus

Der Erreger H5N8 ist mittlerweile in elf Bundesländern nachgewiesen worden. Nun könnte es eine bundesweite Stallpflicht geben.

Ein schwarzer Vogel fliegt vor gelben Hintergrund

Maßnahmen gegen Vogelgrippe: Ein Flugverbot gibt es nicht Foto: dpa

GREIFSWALD-RIEMS/BERLIN dpa | Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland weiter aus. Der hochansteckende Erreger H5N8 ist nach Angaben des bundeseigenen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf der Insel Riems inzwischen bei Wildvögeln in elf Bundesländern nachgewiesen worden. In Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sind auch Nutzgeflügelbestände betroffen. Damit erfolge die Ausbreitung des Erregers derzeit mit großer Dynamik, urteilte das Institut in einer aktualisierten Risikoanalyse.

An diesem Dienstag soll erneut der zentrale Krisenstab beraten, dem Vertreter von Bund und Ländern, Tierärzte und Experten angehören. Dabei dürfte auch eine mögliche bundesweite Stallpflicht auf die Agenda kommen. Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) hatte entschieden, die Vorbereitungen dafür zu treffen. „Wir nehmen die Ausbreitung der Vogelgrippe in Deutschland sehr ernst“, sagte er.

Am Montag trat bereits eine Eilverordnung in Kraft. Sie verpflichtet auch kleinere Betriebe zu Schutzvorkehrungen. Demnach dürfen keine Unbefugten in die Ställe, Tierhalter müssen Schutzkleidung tragen sowie Hände und Stiefel desinfizieren können. Zuvor galten solche Vorgaben nur für Betriebe mit mehr als 1000 Tieren.

Insgesamt sind laut Bundesagrarministerium mittlerweile 226 Fälle von H5N8 bei Wildvögeln gemeldet. Weitere Verdachtsfälle werden noch abgeklärt. Bei Hausgeflügel gibt es sieben bestätigte Fälle.

In Brandenburg ist bislang kein Verdachtsfall im Zusammenhang mit der Verbreitung der Vogelgrippe-Epidemie aufgetaucht. Dies teilte am Montagmorgen Landestierarzt Stephan Nickisch in Potsdam mit. Am Wochenende wurden in Berlin nach Angaben der Feuerwehr sieben tote Wildvögel, darunter mindestens zwei Schwäne, entdeckt. Das sei nichts Ungewöhnliches, dass in Berlin Verdachtsfälle aufgetaucht seien und im benachbarten Brandenburg nicht, erklärte er. In Sachsen-Anhalt gebe es bislang auch keinen.

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