piwik no script img

Viererkette machte nur halbe Sachen

■ HSV verliert Auftaktspiel bei 1860 München mit 1:2 / Angriff war viel zu harmlos

„Ich finde nicht, daß ein Schiedsrichter ein Spiel entscheiden sollte, sondern die Spieler“, kommentierte HSV-Trainer Felix Magath nach dem Spiel reichlich vergrätzt. Eigentlich konnte der 43jährige aber mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein. In den ersten 45 Minuten wußte die durch Stephane Henchoz und Jakob Friis-Hansen gebildete Innenverteidigung der neuen Viererkette durchaus zu überzeugen.

Doch nach dem Wechsel wurden Abstimmungsprobleme deutlich, die Bernhard Winkler auszunutzen verstand: Mit seinem Doppelschlag brachte der Angreifer der Sechziger den HSV auf die Verlie-rerstraße und bescherte den Löwen den ersten Auftaktsieg seit der Rückkehr in den bezahlten Fußball vor drei Jahren. Der HSV hingegen konnte sich nicht – wie erhofft – für die 0:5-Klatsche in der vorigen Saison revanchieren.

Das 1:0 erzielte Winkler per Handelfmeter, nachdem eine Flanke von Jörg Böhme Bernd Hollerbach an die Hand gesprungen war. Sechs Minuten später war der von Friis-Hansen und Hollerbach ungedeckte Winkler erneut mit dem Kopf zur Stelle. Sogar ein Eigentor durch Marco Walker brachte die Münchner nicht mehr aus dem Konzept. „Wir haben drei Tore erzielt, was will man mehr?“, gab sich Karl-Heinz Wildmoser, Präsident von 1860 München, jovial.

Dazu hatte der HSV keinen Grund. Mit der Chancenverwertung haperte es, der Angriff war nicht durchschlagkräftig genug. Weil auch der ansonsten so treffsichere Harald Spörl nicht seinen besten Tag hatte, wurde es nichts mit dem ersten Auswärtssieg gegen die Löwen seit 1979. weck/dpa

TSV 1860 München: Meier – Trares – Jeremies (66. Kutschera), Greilich, Walker – Cerny, Schwabl, Nowak, Böhme (62. Heldt) – Borimirow (46. Ernst), Winkler HSV: Golz – Fischer (72. Houbtschew), Henchoz, Friis-Hansen, Hollerbach – Spörl, Kmetsch, Schupp (46. Salihamidzic), Dowe (72. Ivanauskas) – Breitenreiter, Bäron Z: 39.000 – SR: Merk (K'lautern) Tore: 1:0, 2:0 Winkler (70./76.), 2:1 Walker (86.)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen