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Video der WocheMit dem iPogo in die Sesamstraße

„There's an app for that“: Apples Werbe-Slogan ist zwar noch keine zwei Jahre alt, scheint aber schon zum allgemeinen Spruchgut zu gehören. Und er wird fleißig parodiert.

Szene aus der Sesamstraße. Bild: screenshot / www.youtube.com

Der schlichte Satz „There's an app for that“ ist keine zwei Jahre alt: Apples Werbeslogan wurde am 26. Januar 2009 das erste Mal offiziell verwendet. Inzwischen ist er auf dem Weg, Teil des allgemeinen Spruchguts zu werden – so wie „I'll be back“ oder „Möge die Macht mit dir sein“.

„There's an app for that“ ist das Dauermantra der puristisch gehaltenen iPhone-Werbespots, die satz-gewordene "Unique Selling Proposition" des Apple-Appstores mit seinen Millionen von Zusatzprogrämmchen für jede Gelegenheit – die so ikonisch sind, dass sie es sogar schon in den Simpsons-Vorspann geschafft haben.

Dabei gibt es beinahe so viele wie Parodien auf die iPhone-Werbespots wie Apps insgesamt. Es ist ja auch so einfach: eine Hand mit iPhone vor weißen Hintergrund filmen, ein bisschen Bildbearbeitung, eine Weichspülermännerstimme vor dem Gitarrengeklimper der Originalwerbung einsprechen – und fertig.

In diesen Filmen gibt es dann wirklich „an app for just about anything“: Um ein Versteck für Leichenteile zu finden. Um heimlich den Kalender der Ex-Freundin auszuspionieren und sie nachts mit automatischen Anrufen zu nerven. Um sein iPhone in die Luft zu jagen oder in ein Solarium zu verwandeln. Um einen Blick in die eigene Waschmaschine zu werfen. Und so weiter – manchmal auch auf deutsch.

Das Problem der Filmchen ist bloß: Sie sehen alle gleich aus und sind auch alle gleich. Naja, lustig sind sie schon. Frischen Wind in die Appstore-Parodien-Welt brachte nun in dieser Woche die amerikanische Ausgabe der Sesamstraße.

Und wie? Natürlich mit einem Lied! Dabei vermeidet man es allerdings, iPhone oder iPad direkt zu zeigen: Stattdessen bringt ein orangehäutiger Junge mit großem Kinn seinen iPogo-Stab mit in die Sesamstraße – der einfach alles kann: Katzen kraulen, Brote schmieren, Schlagzeug spielen, mit Schimpansen chatten, Hände schütteln… der dazugehörige „There's an app for that“-Song hat die gewohnten Sesamstraße-Ohrwurmqualitäten. Ein besonderes Augenmerk verdient dabei übrigens die Tanzperformance des molligen afroamerikanischen Jungen im Hintergrund während des Refrains.

Und wenn Sie jetzt auch ein iPhone-Parodie-Video machen wollen, dann benutzen Sie doch einfach den automatischen „There's an app for that“-Satzgenerator. Aber Vorsicht: Apple hat sich seinen Slogan – übrigens genau so wie den Klassiker „Think Different“ – rechtlich schützen lassen.

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1 Kommentar

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  • M
    Marvin

    Und ihr habt ganz sicher keinen Vertrag mit Apple? Dass ihr alle paar Tage einmal über sie schreibt, positiv, negativ, nichtssagend, irgendwie, hauptsache "Apple" und "App" und "i-Irgendwat" und so?

     

    Sicher?