Video der Woche: In aller Ruhe ausrasten
Ein Mann verwüstet einen Telekom-Laden in Salford. Dabei geht er ganz ausgeruht vor, so dass ihn sogar die Ladenmitarbeiter sympathisch finden.
Wer noch nie auf seinen Handy-, Internet- oder Telefonanbieter wütend war, hat wahrscheinlich kein Handy, Internet oder Telefon. Nicht verfügbare Handynetze, monatelang tot liegende Internetleitungen, miserable Auskünfte im Handy-Laden - jeder hatte schon einmal das Bedürfnis, deswegen auszurasten. Bei Jason Codner aus Salford im Nordwesten Englands war es eine hohe Handyrechnung, die seine Wut erregte und ihn in einen Telekom-Laden in Manchester brachte.
Dort wurde dem 42–Jährigen die Rückzahlung aber nicht gewährleistet, wie ein Sprecher der Telekom auf mirror.co.uk erklärt, da sie eindeutig außerhalb der genannten Konditionen und Bedingungen lagen. Seine Reaktion: der totale Ausraster. Codner lässt seine Wut an der Inneneinrichtung aus, teißt Handys und Kabel von der Wand, greift schließlich zum Feuerlöscher und besprüht die ganzen Trümmer.
Jason Codner liefert eine wahre Komödie für alle Schaulustigen, die sich an der Schaufensterscheibe des Ladens die Nase platt drücken. Er lässt sich nicht beirren und genießt seinen Ausraster in vollen Zügen und volle drei Minuten lang bis die Polizei eintrifft.
Auch der im Laden gebliebene Mitarbeiter scheint der Demolage nicht abneigend gegenüber zu stehen. Erst reibt er sich am Kinn und schüttelt den Kopf, bis er ein Grinsen nicht mehr unterdrücken kann. Der Clip, der durch die Schaufensterscheiben von einem Schaulustigen aufgenommen wurde, hat sich zum Hit auf Youtube entwickelt und wurde schon mehr als 1,4 Millionen Mal aufgerufen.
Seit Freitag ist der urspüngliche Videolink auf der Plattform You-Tube gesperrt: „Dieses Video ist aufgrund des Urheberrechtsanspruchs von Seven Network nicht mehr verfügbar.“ Seven Network ist eine australische Rundfunkgesellschaft, die dem Unternehmen Seven West Media gehört. Welche Verbindung hat diese Gesellschaft aus Australien mit einem Handyclip aus Manchester? Nachfragen ist nicht möglich: Auf der Homepage des Unternehmens werden über die Suchfunktion zwar Kontaktdaten angezeigt, will man die Seite allerdings öffnen, ist sie nicht auffindbar.
Empfohlener externer Inhalt
Über einen anderen Link ist das Video aber weiterhin auf Youtube zu sehen. Genießen Sie den Moment, in dem Jason Codner gelassen und sympathisch den Laden demoliert und sich im Anschluss ohne jeden Widerstand verhaften lässt - ob das ganze nun inszeniert ist oder nicht.
Anmerkung der Redaktion: Das Video wurde inzwischen erneut von Youtube entfernt. Ein taz.de-User fand es unter folgendem Link: www.liveleak.com/view
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Hype um Boris Pistorius
Fragwürdige Beliebtheit
Debatte um SPD-Kanzlerkandidatur
Schwielowsee an der Copacabana
Papst äußert sich zu Gaza
Scharfe Worte aus Rom
Russischer Angriff auf die Ukraine
Tausend Tage Krieg
Wirtschaftsminister bei Klimakonferenz
Habeck, naiv in Baku