: Vertriebener leugnet Auschwitz
EISENACH ap ■ Der Landesvorsitzende des Thüringer Bundes der Vertriebenen, Paul Latussek, soll die Zahl der Auschwitzopfer in Frage gestellt haben. Laut Thüringer Allgemeine sagte Latussek am Freitagabend in Arnstadt vor rund 250 Delegierten seines Landesverbands, die Lügen über Jedwabne, über Katyn, über die Opfer in Auschwitz und noch mehr seien nicht länger zu halten. Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel sowie die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach, reagierten entrüstet. Vogel kündigte auf dem CDU-Landesparteitag Konsequenzen an, falls der Zeitungsbericht stimme, und er habe keinen Anlass, daran zu zweifeln. Steinbach sagte: „Mit Rückendeckung meinerseits kann Latussek nicht rechnen.“ Dem Blatt zufolge prüft die Staatsanwaltschaft Erfurt, ob die Rede ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung rechtfertigt.
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