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Versammlung unter einem hohen Sendemast

■ Bayerische Grüne fordern die Untersuchung der Gesundheitsfolgen von Elektrosmog

Holzkirchen (taz) – Die bayerischen Grünen begannen ihre gestrige Neujahrsklausur mit einer halbstündigen Protestkundgebung. Die Demonstration nahe der bis zu 120 Meter hohen Sendemasten des US-amerikanischen Betreibers International Bureau of Broadcasting (IBB) bei Holzkirchen sollte darauf aufmerksam machen, daß die Auswirkungen von Elektrosmog auf den menschlichen Organismus bisher nicht mit dem „notwendigen Nachdruck“ untersucht würden. Derzeit betreibt IBB hier vier Kurzwellensender mit einer Leistung von jeweils 250 Kilowatt (KW) und einen Mittelwellensender mit 150 KW. Die Antennen strahlen, insbesondere in den Abendstunden, häufig mehrere Programme gleichzeitig in Richtung Ost- und Südosteuropa aus. Volker Hartenstein, forschungspolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion, spricht in einer Pressemitteilung von „deutlichen Hinweisen“, daß elektromagnetische Felder ernste Gesundheitsprobleme für Mensch und Tier verursachen können.

In Holzkirchen wurden erst nach Klagen von seiten der Bevölkerung im Sommer 1995 Messungen durch das Bundesamt für Post und Telekommunikation (BAPT) durchgeführt. Dabei sei festgestellt worden, daß die Grenzwerte für die Beeinflussung von Herzschrittmachern in einigen Wohngebieten deutlich überschritten wurden, so Hartenstein. Klagen über Schlafstörungen, Kopf- und Gliederschmerzen durch die Anlage gibt es seit Jahren.

Erhebliche Feldstärken durch Bodenwellenabstrahlung der Mittelwellensendeantenne seien in einem Radius bis zu acht Kilometern nachweisbar. In diesem Gebiet leben rund 20.000 Menschen. Manuela Knipp-Dengler

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