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Verregnete Wahlen

Jamaikas Premierminister Patterson darf in die dritte Amtszeit starten. Wahlbeteiligung bei nur 56 Prozent

BERLIN taz ■ Percival James Patterson bleibt Premierminister von Jamaika. Bei den friedlich verlaufenen Parlamentswahlen vom Mittwoch gewann seine regierende „People’s National Party“ (PNP) mindestens 35 von 60 Parlamentssitzen. Die Opposition von der Jamaica Labour Party (JLP) unter Kandidat Edward Seaga kam auf lediglich 22 Sitze. Die PNP erhielt 53 Prozent der insgesamt abgegebenen Stimmen, die JLP 47 Prozent.

Zum vierten Mal in Folge gewinnt damit die PNP die Wahlen, und Patterson tritt seine dritte Amtszeit an. Er hatte das Amt des Regierungschefs 1992 übernommen, nachdem sein Vorgänger Michael Manley, ebenfalls PNP, zurückgetreten war.

Mit Experimenten eines „demokratischen Sozialismus“ aber, wie er Manley sehr zum Missfallen der USA vorgeschwebt hatte, hat Patterson nichts zu schaffen. Er setzte stattdessen wirtschaftliche Anpassungsprogramme um und privatisierte einen Großteil der vormals staatlichen Betriebe.

Bedenklich muss die Politiker jedoch stimmen, dass die Wahlbeteiligung auf der 2,5-Millionen-Einwohner-Insel noch einmal gesunken ist. Statt wie noch vor fünf Jahren 65 Prozent gingen diesmal nach Angaben des Jamaica Observer nur 56,3 Prozent der Berechtigten zu den Wahllokalen – was wohl nicht nur dem Dauerregen in Verbindung mit Tropensturm Marco zuzuschreiben war, der am Wahltag über die Insel fegte.

Nur wenige Jamaikaner erwarteten auch, dass einer der beiden Kandidaten das Hauptproblem der Insel, die Gewalt, in den Griff bekommen kann. Jamaika hat mit 768 Morden allein in diesem Jahr die höchste Mordrate pro Einwohner weltweit. JLP-Kandidat Seaga werden persönlich gute Verbindungen zum Drogen- und Waffenschmuggel nachgesagt – und auch die regierende PNP ist nicht frei von Kontakten in die Welt der Bosse. PKT

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