Verleger Klaus Wagenbach gestorben: Die Kultur der Einmischung

Der Berliner Verleger Klaus Wagenbach ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er galt als Prototyp des politischen Verlegers der 68er Bewegung.

Verleger Klaus Wagenbach.

Klaus Wagenbach im Jahr 2015 Foto: imago

BERLIN dpa | Der Verleger Klaus Wagenbach ist tot. Er starb am Freitag in Berlin im Alter von 91 Jahren, wie sein Verlag am Montag mitteilte. Er sei gestorben „begleitet von seiner Familie und umgeben von seinen Büchern“, hieß es.

„Seinem Lebensmotto entsprechend werden wir seinen Verlag weiterführen: „Gewonnen kann durch Trübseligkeit nie etwas werden.“

Der in Berlin geborene Wagenbach begann 1949 eine Lehre beim damals noch vereinten Verlag Suhrkamp/Fischer. Der Schriftsteller Franz Kafka wurde zur großen Leidenschaft, Wagenbach promovierte über den Autor.

1964 gründete er seinen eigenen Verlag in Westberlin. Er verlegte die Autoren Günter Grass, Hans Werner Richter und Ingeborg Bachmann.

Wagenbach stand für eine Kultur der Einmischung und des demokratischen Streits. Er galt als Prototyp des politischen Verlegers der 68er Bewegung. Er stand auch für aufwendig gemachte Bücher, sie sollten „hundert Jahre halten“, sagte er. 2002 übernahm Susanne Schüssler den Verlag, Wagenbachs dritte Ehefrau.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.