Verkehr: Radspur auf der Danziger Straße
In Prenzlauer Berg sollen Radler künftig sicherer unterwegs sein. Bezirksbaustadtrat Kirchner (Grüne) kündigt Radspuren auf Hauptstraßen und neue Stellplätze an
Das Wohl der Radfahrer liegt Pankows Baustadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne) am Herzen - um das zu beweisen, schwingt er sich sogar selbst aufs Rad. Bei einer Radtour durch Prenzlauer Berg stellte er gestern Bauprojekte vor, die bestehende Mängel im Ortsteil beheben sollen.
Zu wenige Stellplätze für Fahrräder hat Kirchner zum Beispiel vor dem Einkaufszentrum Schönhauser Allee Arcaden ausgemacht. Bis zum Herbst sollen unter der U-Bahn-Brücke vor den Arcaden sowie auf dem Gehweg der Greifenhagener Straße sogenannte Abstellbügel aufgestellt werden, an denen Fahrräder angeschlossen werden können. Zusätzlich wollen die Grünen eine mobile Abstellanlage bereitstellen, die bei Bedarf auf- und wieder abgebaut werden kann. Wie viele Abstellplätze es nach den Baumaßnahmen mehr sein sollen, weiß Kirchner nicht. "Wir sehen nur, dass es nicht passt", sagt er. "Und das muss sich ändern."
Auch dort, wo sich Schönhauser Allee, Danziger Straße, Eberswalder Straße, Pappelallee und Kastanienallee kreuzen, passt laut Kirchner einiges nicht. "Wenn man die Kreuzung überquert, braucht man wegen der schlechten Ampelschaltung gut 15 Minuten", kritisiert er. "Außerdem gibt es noch keinen direkten Radweg über die Kreuzung." Das soll sich ändern. Lösung: Eine schnellere Ampelschaltung und ein neuer Radweg, spätestens fertig im Sommer 2009. Dafür muss der Kiosk, der unter der Hochbahn steht, umziehen. "Das macht aber nichts", findet Kirchner. "Der Betreiber hat schon eine neue Bleibe gefunden."
Weitere Projekte: Die Choriner Straße soll als Fahrradstraße ausgewiesen werden. Das Projekt wird aus dem Berliner Radwegeprogramm finanziert. Auf der Danziger Straße, zwischen Knaackstraße und Prenzlauer Allee, soll zudem ein Spur auf der Hauptverkehrsstraße für Radler reserviert werden. "Bisher gab es für die Autos drei Fahrspuren", bemerkt der Grünen-Politiker. "Der dritte Fahrstreifen ganz außen wird nun ein reiner Fahrradweg."
Für Ausbau und Ausbesserung von Radwegen stellt das Land laut Kirchner jährlich 2,5 Millionen Euro bereit - für alle Stadtteile Berlins. "Der Bedarf ist aber deutlich höher", betont der Verkehrsexperte. Wie viel genau die vorgestellten Projekte in Prenzlauer Berg kosten werden, kann der Stadtrat aber nicht sagen.
Eine Fahrradspur ist auch auf der Kastanienallee geplant. Die aber wurde bei Kirchners Radtour ausgespart, obwohl sie ganz in der Nähe lag. In den vergangenen Wochen hatten Anwohner der Kastanienallee gegen die Umbaupläne protestiert. Sie befürchten, dass der Charakter der Straße verloren geht, wenn die Gehwege für Parkplätze verschmalert werden, um so Platz für eine Radspur auf der Fahrbahn zu schaffen.
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