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Archiv-Artikel

Ailton, Ex-Stürmer bei Werder und dem HSV Verkaufte Vergangenheit

Von kli

AILTON, 33, spielt nun bei Grasshoppers Zürich, nachdem er zuletzt in Istanbul und Belgrad nur Probleme hatte. Foto: DPA

Das tut weh. Das ist schlimmer als der Moment im Sommer 2006, als die Chefs vom Hamburger SV ihm sagten, dass sie ihn nicht weiter beschäftigen wollen. Schlimmer als der Streit mit den Leuten bei Besiktas Istanbul und sein gestoppter Fluchtversuch in Richtung Brasilien. Denn diesmal geht es um die glorreiche Vergangenheit des Ailton Goncalves da Silva, der 2004 mit Werder Bremen die Meisterschaft gewann, die Saison als Torschützenkönig der Liga abschloss und anschließend zum „Fußballer des Jahres“ gewählt wurde.

Jetzt wollen sie ihm nehmen, was an Trophäen aus den alten Tagen übrig geblieben ist. Zunächst ist es die Torjägerkanone, die momentan beim Online-Auktionshaus Ebay versteigert wird. Angeboten hat sie dort Ailtons Ex-Berater Werner Helleckes, der die Kanone bei Ailtons Wechsel von Istanbul zu Roter Stern Belgrad „aus Sicherheitsgründen“ an sich genommen hatte.

Helleckes sitzt in Bergisch-Gladbach und ist nicht nur Spielerberater, sondern auch Immobilienmakler, Steuerberater und Finanzierungsvermittler. Er sagt, Ailton schulde ihm mehr als 200.000 Euro.

Bei Ebay ist nun eine Vitrine mit Trophäen abgebildet. Ganz oben steht die Torjägerkanone, darunter der „Kicker“-Ball, den Ailton als „Fußballer des Jahres“ bekommen hat. Neben dem schlecht belichteten Foto steht: „Nachdem die Torjäger-Kanone verkauft ist, folgt die goldene Kicker-Trophäe und dann nach und nach die anderen, im Trophäenschrank zu sehenden Auszeichnungen.“ Eventuell kommt es dazu nicht mehr: Gestern Abend lag das Höchstgebot für die Kanone bei 202.150,01 Euro.

Ailton hat unterdessen seinen Anwalt losgeschickt, die Versteigerung per Eilantrag zu stoppen. Gegenüber Bild sagte er: „Eine Frechheit. Die Kanone gehört mir. Meine Rechnungen habe ich alle bezahlt.“ Ex-Berater Helleckes dagegen sagt: „Bezahlen kommt in seinem Wortschatz nicht vor.“

Dafür hat Ailton in Zürich tatsächlich wieder getroffen: In seinem ersten Spiel erzielte er gleich den Siegtreffer zum 1:0 gegen den FC Aarau. Das gab Standing Ovations. Wie früher bei Werder. kli