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Verhandlungen über PlastikabkommenGreenpeace warnt vor unverbindlichem Abkommen

Ein Abkommen soll die globale Plastikverschmutzung stoppen. Doch die Verhandlungen drohen aufgrund offener Streitfragen zu scheitern.

Hier zumindest sortiert und recycelbar – leider gibt es deutlich zu viel Plastik in der Welt Foto: Rolf Vennenbernd/picture alliance/dpa

Busan/Hamburg dpa/epd | Im südkoreanischen Busan beginnt an diesem Montag die mutmaßlich finale Verhandlungsrunde für das geplante UN-Plastikabkommen. Insgesamt sieben Tage werden Delegierte aus über 170 Staaten die letzten Details über ein Abkommen aushandeln, welches die wachsende Plastikverschmutzung in den Meeren und an Land mit verbindlichen Vorgaben aufhalten soll.

In vier Verhandlungsrunden wurde zuvor ein Textentwurf erarbeitet, der jedoch nach wie vor etliche ungeklärte Passagen und offene Streitpunkte enthält. Viele Staaten, darunter Saudi-Arabien und China, hatten sich in der Vergangenheit stets gegen strikte Vorgaben zur Begrenzung der Plastikproduktion ausgesprochen. Sie fordern stattdessen einen Fokus des Abkommens auf die Frage nach effizienter Abfallwirtschaft.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat davor gewarnt, dass die finale Verhandlungsrunde des UN-Plastikabkommens scheitert oder nur ein unverbindliches Abkommen herauskommt. „Die Verhandlungen bieten die Chance, die Plastikkrise weltweit zu stoppen“, sagte Moritz Jäger-Roschko, Greenpeace-Experte für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz, laut einer Greenpeace-Mitteilung vom Sonntag. „Doch Lob­by­is­t:in­nen und Öl-Staaten wollen das Abkommen verwässern. Aber wir können uns kein weiteres Taktieren und Verzögern leisten: Jeden Tag ohne ein starkes Plastikabkommen versinkt die Welt tiefer im Müll“, sagte der Experte.

„Bei den Kernproblemen Plastikproduktion, bedenkliche Chemikalien und Finanzierung gehen die Positionen noch auseinander“, sagte Moritz Jäger-Roschko. Die Plastikproduktion befeuere die Klimakrise. Ein wirkungsvolles Plastikabkommen setze verbindliche Vorgaben zur drastischen Verringerung der weltweiten Plastikproduktion. Dazu gehörten ein globaler Maßnahmenplan zur Verringerung, Mehrweg-Quoten für Verpackungen und Verbote für vermeidbares Einwegplastik.

Weltweit werden laut OECD jährlich knapp 400 Millionen Tonnen Plastikmüll verbraucht, Tendenz steigend. In Deutschland fallen nach Informationen des Umweltbundesamts knapp 6 Millionen Tonnen an Kunststoffabfällen an.

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1 Kommentar

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  • "Weltweit 400 Millionen Tonnen Plastikmüll ...In Deutschland 6 Millionen Tonnen an Kunststoffabfällen..."

    In Deutschland wird der Großteil (>50%) energetisch verwendet (waste to energy), 1/3 recycelt und der Rest geht wieder in die Produktion.

    Andernorts landet das Zeug halt im Fluss: Südostasien und da besonders die Phlippinen sind das Spitzenreiter.

    Insofern ist die Idee der bösen Lobbyisten, die Abfallwirtschaft zu verbessern, vermutlich die tragfähigste. Das klappt nämlich in Deutschland ziemlich gut. Den "Experten" fällt aber, wieder einmal, nicht anderes ein als: "Mehrweg-Quoten für Verpackungen und Verbote für vermeidbares Einwegplastik."

    Das klappt dann besonders gut in den Ländern Südostasiens und Afrikas , wenn die schon nicht in der Lage sind, das Zeug nicht in den Fluss zu schmeißen. Viel Spaß dann mit "Mehrweg-Quoten".