Verhandlungen mit enteigneten Juden: US-Anwälte werfen Polen kalten Krieg vor
Warschau/New York (dpa) – Die US-Anwälte Edward Klein und Melvin Urbach haben Polen vorgeworfen, einen „kalten Krieg“ gegen enteignete Juden zu führen. Die polnische Regierung habe bisher keinen Versuch gemacht, zu einer gütlichen Einigung zu kommen, erklärten sie in der polnischen Zeitung Rzeczpospolita. Klein und Urbach haben beim Bezirksgericht in New York eine Klage gegen den polnischen Staat eingereicht.
Sie vertreten elf jüdische Kläger polnischer Herkunft, die eine Rückgabe ihrer Grundstücke und Immobilien in Polen verlangen. Dieses Eigentum war im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Besatzungsbehörden enteignet und nach dem Krieg von den kommunistischen Behörden verstaatlicht worden.
Gerade die Zwangsarbeiter-Verhandlungen mit der deutschen Industrie brächten Polen in eine unbequeme Lage, sagte Urbach. Schließlich habe sich auch die polnische Regierung für eine Entschädigung ihrer Landsleute eingesetzt. Während 75 Prozent der Entschädigungssumme von der deutschen Regierung stammten, erkläre Polen, ein Land könne nicht verklagt werden.
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