: Verhärtete Fronten in Berg-Karabach
Eriwan/Moskau (dpa) — Aserbaidschanische Einheiten haben nach offiziellen Angaben aus Berg-Karabach bei ihrer jüngsten Offensive den Kreis Schaumjan und zwölf Dörfer in den Kreisen Mardakert und Askeran der Kaukasus-Enklave besetzt. Diese Bilanz zog die Regierung in Stepanakert am Donnerstag. Der aserbaidschanische Vizepremier Hikmet Gadschisadse hatte am Vortag in Moskau erklärt, Baku wolle die Offensive bis zur Befreiung aller aserbaidschanischen Dörfer in Berg- Karabach fortsetzen. In einem Appell an die UNO forderte der neugewählte aserbaidschanische Präsident Abulfas Eltschibej, der armenischen Aggression ein Ende zu setzen und die territoriale Unversehrtheit Aserbaidschans zu schützen. Berg-Karabach, das auf aserbaidschanischem Territorium liegt, kämpft um die Unabhängigkeit und den Anschluß an Armenien. Ein für Mittwoch geplantes Gespräch der Verteidigungsminister Aserbaidschans und Armeniens, Ragim Gasijew und Wasgen Sarkisjan, über eine Beilegung des Konflikts fand nach Informationen der aserbaidschanischen Agentur 'Turan‘ nicht statt.
Frankreich wird den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen anrufen, um die „Möglichkeit einer Entsendung von UNO-Beobachtern“ nach Berg-Karabach „zu prüfen“. Das teilte das Pariser Außenministerium mit. Am 23. Juni ist in Minsk eine Karabach-Konferenz unter der Schirmherrschaft der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) anberaumt.
Kommentar Seite 12
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen