: Vergleiche sind irreführend
betr.: „Kassenpatienten häufiger krank“, taz vom 25. 4. 06
Leider ist auch diese Studie das Papier nicht wert. Die Vergleiche sind irreführend und falsch. So sind Eigenanteile der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit denen der Privaten Krankenversicherung (PKV) nicht vergleichbar, wo doch der Privatversicherte selbst bestimmt, ob und welche Eigenanteile er/sie zu entrichten hat. Natürlich ist er da zufriedener. Viele Beamte und Selbständige sind nicht Spitzenverdiener oberhalb der Bemessungsgrenze (welche den größten Teil der Bevölkerung in ein ungeliebtes System zwingt).
Der Vergleich Einkommen und Gesundheit ist da eher relativ zu bewerten. Man könnte eher auf die Idee kommen, dass GKV-Patienten nicht den erforderlichen Versicherungsschutz bekommen und daher einfache Erkrankungen chronisch werden. Und letztlich: Was ist schon chronisch krank? In der GKV gibt es hierzu bereits unterschiedliche Maßstäbe. So ist ein Allergiker nicht chronisch krank, wenn es um die Höhe der zumutbaren Zuzahlungen von 1 % (Chroniker) oder 2 % („Gesündere“) geht. CARSTEN WINDT, Hamburg