piwik no script img

Verfahren gegen Rote KhmerUN besorgt über Kambodschas Alleingang

New York(dpa) – Die Vereinten Nationen haben mit Besorgnis auf die Ankündigung Kambodschas reagiert, Anführer der Roten Khmer notfalls auch ohne juristische Hilfe der UN vor Gericht zu stellen. Kambodscha solle möglichst bald den Dialog mit den UN darüber fortsetzen. Die Prozesse müssten „nach internationalen Standards des Rechts“ geführt werden. Hauptsorge der UNO ist, dass ein von Kambodscha beherrschtes Gericht heutige Verbündete des Ministerpräsidenten Hun Sen verschonen könnte, die früher Verbrechen begangen haben.

In einem von der kambodschanischen Regierung vorgelegten Gesetzentwurf ist eine Jury aus kambodschanischen und internationalen Richtern vorgesehen. Sollten die Vereinten Nationen keine Richter entsenden, werde Kambodscha sich selbst an einzelne Regierungen mit der Bitte um Amtshilfe wenden, sagte der zuständige Minister Sok An. In den Verfahren sollen sich Anführer der Roten Khmer für den Tod von bis zu zwei Millionen Menschen während des Regimes der „Steinzeit-Kommunisten“ unter Pol Pot von 1975 bis 1979 verantworten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen