piwik no script img

Verfahren gegen Karadzic"Wir spüren jeden Tag Karadzic' Politik"

Hatidza Mehmedovic hat Mann und Söhne beim Massaker von Srebrenica verloren. Sie will den Prozessbeginn in Den Haag erleben, auch wenn Karadzic ddm Gericht fernbleibt.

Eine bosnische Muslimin trauert über einem der Särge in der Potocari-Gedenkstätte in Srebrenica. Bild: dpa

Hatidza Mehmedovic strahlt eine natürliche Würde und Entschlossenheit aus. Die Haare trägt sie streng nach hinten gebunden. Die 57-jährige Präsidentin der "Mütter von Srebrenica" ist in der bosniakischen Bevölkerung sehr beliebt, von ihren Gegnern wird sie wegen ihrer unerbittlichen Fragen gefürchtet. Am Wochenende ist sie mit 160 Mitstreiterinnen zum Auftakt des Karadzic-Prozesses nach Den Haag gereist.

Früher war Hatidza Mehmedovic eine ganz "einfache und unscheinbare Hausfrau", wie sie selbst bemerkt. Sie war verheiratet, bekam zwei Söhne und bewohnte mit ihrer Familie ein schmuckes Haus oberhalb der "Silberstadt". Die über drei Jahre dauernde Belagerung in den Jahren 1992 bis 1995 mit dem ständigen Granatbeschuss blieben sie dort. Als sie am 11. Juli 1995 nach Potocari in das UN-Lager fliehen mussten, hofften sie noch zu überleben. Doch dann ließ General Ratko Mladic Frauen und Kinder trennen, die UN-Soldaten unternahmen nichts. "Meine 18- und 20- jährigen Söhne wurden mit dem Vater den Männern zugeteilt, wie meine Brüder und andere Verwandte. Keiner hat überlebt."

2002 kam Hatizda Mehmedovic nach Srebrenica zurück. Eine Hilfsorganisation half ihr, die Ruine ihres Hauses wiederaufzubauen. Sie versucht sachlich zu sein und die schmerzliche Erinnerung zu überspielen. Als Vertreterin der Gesellschaft für bedrohte Völker vor Ort hat sie Spenden von rund 250.000 Euro an Frauen mit ähnlichem Schicksal verteilt: in Form von lebendem Vieh und landwirtschaftlichen Geräten. "Von den Millionen, die angeblich nach Srebrenica geflossen sind, haben die wirklich betroffenen rund 1.000 festen Rückkehrerinnen fast nichts abbekommen", sagt Hatidza Mehmedovic etwas resigniert.

3.000 bis 4.000 andere Rückkehrer leben nur im Sommer hier, sie haben ihre Häuser wiederaufgebaut, sind aber in der bosniakisch-kroatischen Föderation und nicht in der Republika Srpska angemeldet, um krankenversichert zu bleiben. Die serbische Teilrepublik in Bosnien und Herzegowina verwehre den bosniakischen Rückkehrerinnen die medizinische Versorgung, berichtet Mehmedovic, sie zahle auch keine Renten, und die Kinder gingen zwar hier in die Grundschule, doch für die weiterführenden Schulen müssten sie nach Sarajevo oder Tuzla in der bosniakisch-kroatischen Föderation.

Alles in Srebrenica sei noch immer von der Politik Radovan Karadzic geprägt, sagt Hatizda Mehmedovic. Er habe es geschafft, Bosnien zu teilen und einen serbischen Herrschaftsbereich zu errichten. So seien die meisten Polizisten in Srebrenica nach wie vor Serben, "die, man stelle sich das vor, damals bei den Massakern mitgemacht haben". Rechtsradikale Tschetniks zögen manchmal durch Srebrenica, mit Karadzic- und Mladic-Bildern auf den T-Shirtst. "Diese Leute bedauern nichts."

Auch die internationale Gemeinschaft bestraft nach ihren Worten immer noch die Überlebenden von Srebrenica. "Um nach Den Haag zu gelangen, brauchen wir Frauen nämlich ein Visum." Insgesamt sechs Monate habe jetzt die Prozedur gedauert, um eine Reisegenehmigung für den Prozessbeginn zu bekommen, erklärt Hatidza. Erst mussten Leute in den Niederlanden gefunden werden, die für sie und ihre Mitstreiterinnen Einladungen und Garantie-Erklärungen abgaben. Und als dies geschafft war, musste sie mehrmals bei der niederländischen Botschaft vorsprechen, Formulare abholen, Urkunden und polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Dies alles bedeutet Mühe, Stress, abgesehen von den hohen Kosten, die einige Rückehrerinnen nur über Spenden aufbringen konnten. "Aber jetzt fahren wir, auch wenn Karadzic nicht vor Gericht erscheint."

Die Frauen werden Zeugnis vor dem Gerichtsgebäude in Den Haag ablegen. "Wir sind da, wir haben überlebt, wir klagen an." Die Vergangenheit können sie nicht ungeschehen machen. "Aber unser Leben bleibt im Gegensatz zu dem vieler Täter für immer mit ihr verbunden."

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

8 Kommentare

 / 
  • P
    Petranopel

    @ antifaschist

     

    du bis wirklich bemitleidenswert. 1.) aus dir spricht der hass 2.) von dir gibt es viel zu viele in bosnien 3.) mit so einer einstellung sieht es definitiv düster aus in bosnien.

     

    du bist eigentlich recht gut einzuschätzen, dein hauptproblem darin liegt das du dich als universal opfer siehst und dies rechtfertigt für dich auch deine fascho einstellung die du aus selbstschutz auf andere projezierst ohne zu sehn das du der eigentliche fascho bist.

    ein bischen weniger hass und verbitterung würde dir sicher ganz gut tun deinen nachfolgenden generationen schließlich auch den so machst du sie zu opfern wie dich selbst was dazu führt das diese auch tatsächlich opfer werden den etwas andere kennen sie nicht.

     

    du lebst in der vergangenheit was du deinen "feinden" komischerweise vorwirfst, soche wie dich gibt es zu viele und genau dieses kaliber hält die menschen in bosnien als ihre privaten geiseln.

     

    P.S.

    hätten deine ideologischen väter nicht seperatistisch für die abspaltung von jugoslawien gestimmt, würdest du heute nicht im europäischen gazastreifen wohnen wie du ihn selbst nennst!

    Wenn du schon einen 6 tage krieg heranflehst bist du mehr als bemitleidenswert und hast den krieg wahrscheinlich nur aus dem fernsehn mitverfolgt, armseelig wirklich armseelig.

     

    @ alena

    du erhältst meinen vollen respekt, es wäre schön wenn es mehr solcher menschen auf dem balkan gäbe!

  • A
    Antifaschist

    Liebe Alena,

    es ist Dein Land und es sind Deine Leute. Du kennst die ganze Situation wahrscheinlich besser als ich; ich war neulich dort; und ich kannte während des Kriegs Leute aus Podrinja und aus Zvornik. Von ihnen habe ich meine Informationen zu BiH. Und von verlässlichen Büchern wie denen von Noel Malcolm oder Ed Vulliamy oder Marko Attila Hoare. Nicht zu vergessen Mirsad Tokaca und Smail Balic. Zwei Dinge sind mir wichtig: 1.) dass die Bosniaken nicht endgültig ausgelöscht werden oder 2.) ghettoisiert; in einer Balkan-Version der Westbank (zwischen Ost-Mostar,Sarajevo und Tuzla) und des Gazastreifens (um Bihac herum), zu den Palästinensern Europas gemacht, erniedrigt und in die Knie gezwungen werden. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass nächsten Frühling oder Sommer genau das passieren wird, in einer Art Wiederholung des Sechstagekriegs von 1967 oder des Georgienkriegs von August 2008. Dabei ist es völlig gleichgültig, wer den ersten Schuss abfeuert (am 7. Dezember 1941 bei Pearl Harbor haben auch die Amerikaner als erste geschossen, auf ein japanischen Klein-U-Boot, und dennoch besteht kein Zweifel daran, dass die Japaner der Aggressor waren.) Es liegt nicht an mir. Von mir aus würde ich niemanden angreifen. Und ich habe nie verlangt, dass die bosnischen Serben oder Kroaten , wie Karadzic es für die Muslime vorsah "von der Erde verschwinden". Aber, genau so wie die im Sandzak lebenden Bosniaken unter serbischen Gesetzen leben müssen, so müssen auch die bosnischen Serben die Gesetze Bosnien-Herzegovinas achten; und wenn sie an ihrer Gestaltung teilhaben wollen, dann dürfen sie das Land nicht ablehnen. In letzter Zeit habe ich mehr und mehr Kommentare gelesen, wo die Feinde der Muslime sagen "wenn sie die Mehrheit sind, geht es allen anderen schlecht". Das soll wohl heißen, dass Muslime nur friedlich sind, wenn sie von einer christlichen Mehrheit unterdrückt werden, und das kann ich auf keinen Fall akzeptieren, denn dann würde ich nur ein Mensch zweiter Klasse sein. Und ich will nicht, dass BiH das gleiche Schicksal erleidet wie das Königreich Granada um 1492, als es von den Katholischen Königen ausgelöscht wurde, und alle Nichtchristen aus Spanien vertrieben wurden. Übrigens: das ach so bööööse Osmanische Reich hat zahlreiche spanische Juden aufgenommen und sie in Frieden und Freiheit leben lassen (gerade in Bosnien gab es bis zum Holocaust eine ganze Menge.) Die spanischen Muslime dagegen wurden bis 1609 nach Nordafrika vertrieben, und ihre Nachkommen haben bis auf den heutigen Tag nicht vergessen woher sie stammen (gut möglich, dass ich selbst in Nordafrika entfernte Verwandte habe; sie mussten damals ihre kleinsten Kinder in Spanien zurücklassen; dabei lebten in unserm Dorf bis 1609 100 christliche und 300 muslimische Familien). Die Bosniaken haben ein Recht darauf, in einem normal funktionierenden Land zu leben. Sie werden bis 2018 dort die Mehrheit sein. Karadzic hat das genau gewusst und mit seinem Kreuzzug die Chancen auf ein normales Land offenbar unwiderruflich zerstört. Wenn die Bosniaken also nicht im Ghetto (im Gazastreifen) leben wollen, was können sie tun, wenn eine Einigung mit der anderen Seite nicht möglich ist, da es nicht möglich ist, mit ihnen vernünftig zu reden. Sie können das tun, was die Tutsi in Ruanda getan haben. Sie haben die Völkermörder entmachtet und vertrieben und eine Spaltung ihres Landes verhindert, ABER NICHT selbst Genozid an ihren Feinden begangen. Und Ruanda ist heute eines der wenigen afrikanischen Länder mit halbwegs geordneten Verhältnissen (im Gegensatz zu Zimbabwe, wo ja Mugabe auch nichts anderes getan hat als Milosevic: eine bestimmte Volksgruppe aller Übel im Land zu beschuldigen, zu dämonisieren und für vogelfrei zu erklären.)

    Und es macht mich einfach nur zornig wie diejenigen, die die schlimmsten Kreigsverbrechen seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa begangen haben, frei herumlaufen und mit ihren Verbrechen angeben, wie diejenigen weltweit, die sie verteidigen und rechtfertigen, ihre ganze Verachtung und ihren ganzen Haß über die Opfer des Krieges ausschütten, auf die Gräber der Ermordeten und in die Gesichter der Überlebenden spucken. Sicher gab es auch unschuldige serbisceh Opfer in diesem krieg. Aber erstens kommen auf jeden getöteten Serben etwa 8 getötete Bosniaken, und das reicht ihnen offensichtlich immer noch nicht. Und zweitens werden die serbischen Opfer des Kriegs aus einem Kontext von Bösartigkeit und Unehrlichkeit gegenüber den Bosniaken erwähnt, und das nimmt ihnen jede Glaubwürdigkeit. Solange sich eine Mehrheit der Serben nicht AUSDRÜCKLICH und EINDEUTIG von den Verbrechen Milosevic's, Karadzic's, Mladic's und ihrer Schergen wie Arkan und Milan Lukic, sowie der verbrecherischen, völkermörderischen großserbischen Ideologie eines Ilija Garasanin, des SANU-Memorandums und Dobrica Cosic's distanziert, so lange möchte ich mit diesem Land und diesen Leuten nichts zu tun haben, und die einzigen, die davon ausgenommen sind: Cedomir Jovanovic; Sonja Biserko; Leute wie die serbischen Einwohner von Baljvina, die sich dem mörderischen Kreuzzug verweigert haben; General Jovan Divjak; alle bosnischen Serben und Kroaten, die in der Armija BiH waren; Aleksa Santic (Gott habe ihn selig), der uns "Emina" gegeben hat. Leute, die bereit sind, die anderen zu respektieren, gerade weil sie anders sind. Ich habe auch für die Wahhabiten in Bosnien nicht sehr viel übrig. Man kann Muslim sein und dennoch für "Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück" und für "Die Würde des Menschen ist unantastbar" einstehen. Aber wenn man dann trotzdem nur aufgrund seiner muslimischen Herkunft oder Hintergrundes für die Anderen nichts als Freiwild ist, wenn einen alle Missetaten irgendwelcher muslimischen Regimes oder Gruppen in die Schuhe geschoben werden, kann man für die Leute, die das tun, keine freundschaftlichen Gefühle empfinden. Ich möchte niemanden hassen, aber falls es Dodik und seinen Leuten gelingt, Karadzic's "Job" zu beenden (sei es dass alle überlebenden Bosniaken in die ganze Welt zerstreut werden oder dass sie wie ich sagte, zu den Palästinensern Europas zu erniedrigen), so werde ich ihnen noch mit meinem letzten Atemzug meinen Hass entgegenschleudern. Und dann werde ich nicht nur meiner Tochter, sondern auch meinen Enkeln verbieten, mit solchen Leuten Umgang zu haben (obwohl: die Wahrscheinlichkeit dafür ist in unserer Gegend gering; ich werde ihnen einfach nur erklären, was sie getan haben und sie dann selbst entscheiden lassen). Daher (im Interesse Bosniens und aller die sich als Bosnier fühlen, und in meinem eigenen) - mögen sie NIE mit ihrem teuflischen Plan durchkommen!

    Im Übrigen habe ich bemerkt, dass die meisten Leute in Bosnien, die ich gekannt habe, eine doch sehr viel mehr positive Einstellung haben als ich; und das finde ich gut. Die meisten Menschen fort hätten besseres verdient. Aber dafür müssten sie endlich lernen, sich gegenseitig zu respektieren, und nicht irgendwelchen nationalistisch-chauvinistischen Hasstiraden zu folgen - und ebensolche Politiker zu wählen! Wenn sie das nicht wollen, wird alles nur noch viel schlimmer! Ich will nicht einen zweiten Palästinakonflikt miterleben müssen! Ich will nicht voller Hass und Bitternis leben müssen! Vor allem möchte ich aber niemanden töten müssen, denn es würde mich für den Rest meines Lebens verfolgen, auch wenn er es verdient hätte!

    Alles Gute Dir, Deiner Familie und Deinem Land; möge Gott (oder Allah, was ja das Gleiche ist) es und alle, die es lieben, erhalten.

  • A
    Alena

    @Antifaschist

    Du gehst einfach die Gefahr ein iergendwann so zu werden wie die die du hasst... nichts für ungut, ich meins nicht böse.

  • A
    Alena

    @Antifaschist

    Ich verstehe dich wirklich nicht.. ich würde es nie zulassen dass ich jemanden aufgrund seiner nation hasse. du sinkst auf die gleiche Stufe wie sie. finde ich schade weil jeder mensch hat eine chance verdient und man merkt sehr schnell wie ein mensch tickt. versteh mich nicht falsch, ich kenne sie einträge, blogs, youtube, facebook gruppen, etc. mit diesen menschen habe ich mitleid, das sind so eingeschränkte manipulative personen, die werden im leben nie etwas gutes empfinden, das ist für die menschen schon strafe genug da vergeude ich nicht auch noch meine energie sie zu hassen, denen drehe ich den ruggen zu.

     

    ich was in belgrad, wunderschöne stadt und die leute die ich kennengelernt habe das sind freidenkende menschen die sich in diesem system wie es jetzt so ist gefangen. Serbien / RS ist nicht ein land an dem man wählen geht und es kommt so wie es das Folk will, einen ihre Demokratie ist gleich nur Bürokratie! Während dem Krieg sind ich und meine Familie (14 Personen) von Tuzla über Nikince (Serbien) nach Belgrad geflüchtet, das ganze dorf wusste dass wir dort waren und alle haben uns geschützt. Mein Onkel, Serbe, ihn hörst du nie sagen wir armen serben eher "was soll der schwachsinn Belgrad wurde von Amerikanern bobandiert, uns bosnier haben unsere besten kollegen attakiert" und solch leute kenne ich von genügen, aber habe auch schon mit fachisten meine Erfahrungen in der CH gesammelt.

     

    Und zu deinem Kommentar deine Tochter müsste zum orthodoxen glauben wäseln, ist nicht so. Wer sagt das? in der Orthodoxen kirche kann ein anderstgleubiger auch heiraten, und schlussendlich wenn man liebt dann gibt es da keine grenzen und ich bin mir sicher, wenn ein serbe eine bosnierin als freundlin hat dann hat weder er noch seine familie fachistische absichten, nicht?

     

    ich bin mit meinem freund seit 5 jahren glücklich zusammen, er katholik ich moslem, das einzige was ich jeh von meinem vater zu hören bekommen habe war: " Alena, dok si ti sretna, sretan sam i ja!" ihm ist es wichtig das ich glücklich bin.

     

    Ich weiss das wir bosnier in einer Opferrolle gefangen sind, und ich verstehe das auch und ich kenne die Politische situation sowie auch Dodik seine Idealen, der einzige in Bosnien der es gut meint ist Koncic den rest kann man in Kompost schmeissen! Die radikalen Bosnier die radikalen kroaten und serben ebenfalls, alles was ins extreme fallt ist nicht gut egal von welcher seite.

     

    Ich weiss nicht ob du mich verstehst oder nicht, ich verabscheue jeglichen fachismus und extremismus und diskriminierung und vorallem wenn man eine Vökergruppe aufgrund von iergendwelcher Idioten alle in ein topf schmeisst. weil eben, wir sind ja auch nicht terroristen oder jugo raser nur weil wir aus dieser ecke kommen odeR?

     

    Ich wünsche dir alles gute und vorallem ein offenes ohr für menschen die es gut meinen und vorurteile nicht verdient haben genau so wie du und ich.

     

    lg

    alena

  • A
    Antifaschist

    Alena, das mag durchaus so sein wie Du sagst. Aber es steht den Leuten nicht auf der Stirn geschrieben, und ich kann ihnen auch nicht in die Köpfe schauen, um zu sehen was sie denken. Selbstverständlich gibt es nicht nur Serbofaschisten, aber würdest Du einfach zulassen, dass sie Euch ghettoisieren und in die Palästinenser Europas verwandeln? Ja, es gibt Serben, die ihre bosniakischen Freunde nicht im Stich gelassen oder verraten haben. Leider viel zu wenige. Sie konnten gegen Milosevic und Karadzic nichts ausrichten. Sie können gegen Dodik und gegen Obraz und die faschistischen Elemente im Geheimdienst, Militär und im orthodoxen Klerus offenbar auch nicht viel ausrichten, sonst wäre Mladic nämlich schon längst wo er hingehört, hinter Gittern, und Serbien würde sich nicht länger in die inneren Angelegenheiten Bosnian-Herzegovinas einmischen. Bei diesem Volk überwiegt das Schlechte, nicht etwa weil sie von Natur aus bösartig sind, sondern einfach weil ein bestimmtes bösartiges Verhalten gegenüber Bosniaken, Muslimen oder überhaupt Fremden bei ihnen als gesellschaftlich akzeptabel gilt und als moralisch richtig angesehen wird. Ich sehe die meisten Serben daher als nicht viel besser wie Milan Lukic, und Du kannst ihre Meinung jederzeit hier oder auf youtube oder auf allen irgendwie mit dem Thema verbundene Seiten lesen. Und je mehr ich davon lese, umso weniger Sympathien habe ich für sie. Und frag den kleinen Mann auf der Straße in Belgrad oder Banja Luka, was er von der ganzen Angelegenheit denkt. Und im übrigen gibt es leider Situationen, wo man, so man überleben will, zuerst schießen und dann fragen muss. Leider. Aber das war so seit den Zeiten von Qabil und Habil (Kain und Abel) und wird wohl leider so bleiben bis zum Ende aller Zeiten. Weil die Menschen nun einmal gerne dem Weg des geringsten Widerstands folgen. Was ja auch in der Natur nicht anders ist. Nur dass man meinen sollte, dass die Menschen vernunftbegabt sind und dass die Welt dringendere Probleme hat als sich wegen irgendwelcher Vorwände gegenseitig die Schädel einzuschlagen. Doch wie es schon bei Bertolt Brecht heißt: "Wer möcht' nicht gern in Fried und Eintracht leben, doch die Verhältnisse, sie sind nicht so!" Ich für meinen Teil habe nie viel davon gehalten, "die andere Wange hinzuhalten". Wichtig ist jetzt aber nur, dass sich die Bosniaken heute darauf festlegen, "Niemals mehr darf Völkermord an uns verübt werden." Und konsequent danch handeln. Ein anderes "Nie mehr" gibt es nicht. In einer Welt, in der das Recht des Stärkeren gilt und wo Macht Recht ist, ist es doch besser, wenn Leute wie die Bosniaken gewinnen, weil DIE eben nicht von den anderen gesagt haben "Sie werden von der Erde verschwinden" wie Karadzic von den Bosniaken gesagt hat. Ausserdem, wenn die Welt es zulässt, dass sie ausgelöscht oder in die Knie gezwungen werden, dann wird die Botschaft an alle Muslime weltweit sein, dass das christiliche Europa sie ablehnt, und man wird den "Kampf der Kulturen" als selbsterfüllende Prophezeiung herbeiführen. Eine solche Welt und eine solche Gesellschaft, in der ich mich als Mensch zweiter Klasse fühlen muss, als Fremder im eigenen Land, das könnte ich nicht ertragen. Ich stelle mir vor, wäre es 1995 so wie in Ruanda ausgegangen, wäre es für alle Beteiligten (ausgenommen natürlich Karadzic und seine völkermörderischen Freunde) besser ausgegangen. Zumindestens hätten sie jetzt EIN Land Bosnien-Herzegovina und nicht all die Probleme, die sie mit Dodik, dem Fortsetzer der Politik von Karadzic usw. haben. Daher: NICHTS für diejenigen, die Bosnian-Herzegovina von der Landkarte ausradieren und die Bosniaken wie die Palästinenser einzäunen oder auslöschen wollen!

    Und was meine Tochter anbetrifft: ich gebe sie deswegen keinem von "denen", weil sie dann zur Orthodoxie übertreten, oder vielleicht "dort" leben müsste und DAS lasse ich NICHT zu! Und da ich mir kein großserbisches Geschwätz anhören möchte und noch viel weniger verprügelt werden möchte nur weil meine Meinung eine andere ist, drum möchte ich dieses Land niemals betreten. Auch wenn die Leute dort sicher genau so nett und freundlich sind wie in den anderen Ländern des ehemaligen Jugoslawien auch. Aber politisch kann ich einfach nicht mit ihnen übereionstimmen, und neiomand sollet es auch nur versuchen, mich von ihrem Standpunkt überzeugen zu wollen. Ich würde dies als Beleidigung meiner Bekanten aus Zvornik und Podrinje auffassen, die damals hier als Flüchtlinge lebten. Und, schon die kurze Fahrt vom Flughafen Sarajevo üer serbisch okkupiertes Gebiet bis ins Zentrum war für mich...nun ja, ich habe mich besser gefühlt als ich aus der RS wieder heraus war. und im übrigen: "Jebes Zemlju koja Bosnu nema!" Das habe ich diesen Sommer oft in Bosnien gehört.

    Ich wünsche Dir und Bosnien-Herzegovina, und allen die dafür einstehen, gleich was ihr ethnischer oder religiöser Hintergrund sein mag, alles Gute.

  • A
    alena

    @Antifaschist

     

    erstmals ich bin auch bosnierin, und moslem. habe aber eine multikulturelle familie in der auch serben vertreten sind vor und nach dem krieg, die sind ganz gesund denkende menschen die real denken und sich nicht belügen und die fakten kennen, und ob dus glaubst oder nicht gibt einige die so sind.

     

    Finde es schade dass deine äusserungen doch zum teil Fachistisch gegenüber den serben sind, wie zum beispiel du würdest deiner tochter nie erlauben einen serben als freud zu haben, oder ihnen die hand schütteln. mein Vater wurde gerettet weil ein serbe und kroate ihn aus dem Krieg gelozt haben sonst wäre er nicht mehr am leben, also gibt es auch gute.

     

    Ich denke, man sollte alles menschlich und nicht nationalistisch sehen. es gibt 2 sorten von menschen gute und schlechte und die gibt es in jeder nation, muss ich dir ja nicht sagen... udn hand aufs herz es gab sicher auch in unserer verteidigung solche die gemordet haben "ohne sich zu verteidigen" die vergewaltigt haben etc. bei den einten gibt es mehr bei den anderen weniger

     

    ich denke am vernünftigsten ist es üpositiv zu denken und nicht im hass zu versinken.

     

    alles gute

    alena

  • A
    Antifaschist

    Oh nein, nicht das Bestehen der "zwei anderen Volksgruppen" wird von den Bosniaken bestritten, sondern den Bosniaken wird abgesprochen, dass es sie gibt, Für die Serbofaschisten sind sie nur "islamisierte Serben"; und die Serbofaschisten kommen immer mit den gleichen schwachen Rechtfertigungen, mit denen sie in erster Linie sich selbst einreden, dass ihr Vernichtungsfeldzug "moralisch und richtig " war. Und dass es richtig war, zuerst alle Bosniaken zu vertreiben und jetzt die Kriegsbeute behalten zu wollen.

    Die Bosniaken sind die säkularsten und pro-westlichsten Muslime überhaupt, trotzdem werden sie alle als Jihadisten verunglimpft. Um zu rechtfertigen, warum man auf ihnen herumtrampeln darf.

    Persönlich halte ich nicht sehr viel von Naser Oric, aber er hat sich dem ICTY freiwillig gestellt. Karadzic dagegen hat sich 13 Jahre lang erfolgreich vor dem Tribunal versteckt und vor der verantwortung gedrückt. Und Oric hat niemals, überhaupt hat KEIN einziger bosniakischer Politiker oder Militärführer jemals gesagt, dass die bosnischen Serben von der Erde verschwinden würden, wie es Karadzic, Momcilo Krajisnik, Biljana Plavsic und überhaupt fast alle serbischen Anführer sehr wohl getan haben. Und auch sofort ausgeführt haben.

    Als sehr moderater Muslim möchte ich mich dem Standpunkt "Srbe na vrbe" nocht anschließen. Noch nicht. Doch wenn die Apologeten der ethnischen Säuberungen, der Apartheid, des Völkermords and den Bosniaken, wenn diese Leute mit einem pathologischen Hass auf die Bosniaken und überhaupt die Muslime sich durchsetzen, wenn diese kranke Clique und ihre Anhänger triumphieren, werde ich das wohl überdenken müssen. Für den Moment jedenfalls möchte ich mit KEINEN von ihnen etwas zu tun haben, ich will weder in ihr Land gehen noch dass sie zu mir kommen, ich will keinen von ihnen die Hand geben und ich werde meiner Tochter verbieten einen von ihnen zu heiraten. Obwohl, wenn ich ihr erstmal gezeigt habe wozu sie fähig sind und was sie getan haben wird das nicht nötig sein.

    Und wenn Milosevic und Karadzic mit der drittstärksten und am besten bewaffneten Armee Europas, der JNA, nicht in der Lage waren, die Bosniaken auszulöschen, so wird das Dodik mit politischen Ränkespielen noch weniger gelingen, denn die Bosniaken werden den Anspruch auf ihre Heimat NIEMALS aufgeben! Was aber unerträglich ist, wie die Revisionisten und Serbofaschisten mit ihren Rechtfertigungen für den anti-bosniakischen Völkermord oder dessen Leugnung auf die Gräber der Ermorderten und den überlebenden Angehörigen ins Gesicht spucken! Schon allein das ist ein Grund, für sie alles andere als Symapthie zu hegen. Bis 2020 werden allerdings die Bosniaksn - trotz des versuchten Genozids - die absolute Mehrheit in ihrem Land darstellen, und dann wird es unmöglich sein, sie mit knapp 25% der Fläche abzuspeisen! Dann wird der serbofaschistische Landraub wohl rückgängig gemacht - so oder so! Karadzics Genozid war nur ein pathetischer und von vornherein zum Scheitern verurteilter Versuch, das Unvermeidliche abzuwenden. Den bosnischen Serben wäre es daher anzuraten, die Vergebung und Versöhnung mit den Bosniaken zu suchen. Wenn die das nicht wollen - nun, "que será, será", wie euer Miluitinovic sagte. Denn was auch immer kommen mag - die Bosniaken wissen nicht erst seit Srebrenica, dass es für sie nicht in Frage kommt sich zu ergeben. Niederlage ist für sie keine Option. Denn alles was sie von den Serben erwarten können ist nur: Unterdrückung, Raub, Vertreibung, Zerstörung, Vergewaltigung, Exil, Tod. Schon jetzt sind sie Gefangene im eigenen Land; die Palästinenser Europas. Meine Seite hat nichts zu verlieren. Und es gibt keine Rechtfertigung für Karadzic's völkermörderiechen anti-bosniakischen Kreuzzug. Es gibt keine Rechtfertigung, den Völkermördern das geraubte Land zu überlassen. Wie wolte man den vertriebenen und ihrer Männer, Väter, Söhne und Enkel beraubten Familien von Srebrenica erklären, dass diejenigen, die sie beraubt und vertrieben und ihre Angehörigen ermordet haben, auch noch ihre Heimatstadt behalten dürfen??? Und es braucht keiner zu kommen und zu sagen dass sie "einst serbisch war"! Demnach müsste ja Italien ganz Westeuropa, Nordafrika und den Nahen Osten bekommen, Weil das alles ja einst römisch war! Oder?

  • M
    Mona

    Respekt für die Stärke der Frauen die nicht in Selbstmitleid verfallen.

    Wer so etwas grausames überlebt hat muss auch noch für sein Recht als Opfer kämpfen, traurig aber wahr im Europa des 21. Jahrhunderts!!