Vereinbarung zwischen Bahn und Berlin: Die Siemensbahn rollt an
Für die historische Strecke zwischen den Bahnhöfen Jungfernheide und Gartenfeld geht es voran: Die Finanzierung der Vorplanung steht.
Die Sanierung und Wiederinbetriebnahme der 1980 stillgelegten Siemensbahn macht Fortschritte. Wie Berlins Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese am Donnerstag bestätigte, haben das Land und die Deutsche Bahn (DB) eine Finanzierungsvereinbarung für die ersten Planungsphasen unterzeichnet.
Es geht dabei um 30 Millionen Euro bis zum Jahr 2025. Dieses Geld soll bis zur sogenannten Genehmigungsplanung reichen – der Grundlage für das Planfeststellungsverfahren. Berlin übernimmt diese Finanzierung, erst bei vorliegendem Planfeststellungsbeschluss können auch Bundesmittel beantragt werden.
Das Wiedererstehen der Strecke ist vor allem den Plänen des Siemens-Konzerns zu verdanken, bis 2030 mehr als eine halbe Milliarde Euro in den Standort Siemensstadt in Spandau zu investieren: Dort soll ein Campus für Forschung, Produktion und Wohnen entstehen. Ab 2029 sollen Züge auf der 4,5 Kilometer langen Trasse fahren, diese zweigt vom Bahnhof Jungfernheide auf der Ringbahn nach Nordwesten ab. Zurzeit wird erst einmal das historische Stahlviadukt, das einen Abschnitt der Trasse bildet, von altem Schotter und maroden Schwellen befreit. Ein positives Signal gibt es dabei schon: „Erste Ergebnisse der Untersuchung geben Hoffnung, dass das Viadukt erhalten bleiben kann“, sagt Streese.
Kosten noch unklar
Was das Ganze am Ende kosten wird, wollte der Staatssekretär zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Nicht nur müssen völlig neue Gleise und Signalanlagen her, auch die Bahnhöfe müssen zum Teil neu errichtet werden, ebenso fehlt heute als wichtiges Bindeglied eine Brücke über die Spree. Im kommenden Frühjahr soll dann eine Machbarkeitsstudie vorliegen, die eine Verlängerung über den ursprünglichen Endbahnhof Gartenfeld hinaus untersucht. Damit würden auch Quartiere wie die Wasserstadt Oberhavel in Spandau deutlich besser erschlossen als heute. Den Zeithorizont für diesen Abschnitt – so er denn käme – gab Streese vorsichtig mit „Mitte der 30er Jahre“ an.
Das Vorhaben ist Teil des gemeinsamen Infrastrukturprojekts i2030 von Berlin und Brandenburg, der Deutschen Bahn und dem VBB. Dabei geht es um einen massiven Ausbau der Schienenverbindungen zwischen Berlin und seinem Umland, als Angebotsverbesserung für die bis 2030 erwarteten 380.000 PendlerInnen. Allein im S-Bahn-Netz ist ein Paket von 35 Vorhaben geplant, etwa zweite Gleise auf Strecken, die seit dem Zweiten Weltkrieg nur eingleisig betrieben werden, so wie zwischen Buch und Bernau oder Frohnau und Oranienburg. Ohne zweites Gleis lässt sich oft nur ein 20-Minuten-Takt organisieren.
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